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| Unter Tage |
Schon länger stand ein Besuch in einem Kali-Bergwerk auf dem Programm. In Sachsen waren wir schon im Markus Röhling Stolln bei Annaberg-Buchholz in einem hiostorischen Bergwerk, jetzt sollte es das Erlebnis-Bergwerk Merkers sein.
Für den mehr als dreifachen Preis pro Person haben wir uns auf der Anreise von Köln nach Bad Liebenstein dann eine Eintrittskarte für den Termin um 13:00 Uhr gekauft. Ohne Vorbestellung geht hier nichts, Führungen finden Dienstag bis Samstag jeweils um 09:30 Uhr und 13:30 Uhr statt. 30 Minuten vor Führungsstart sollte man vor Ort sein und bekommt nach Vorlage der Buchung eine Metall-Marke. Nicht verlieren, die wird nocht gebraucht! Der Besuch beinhaltet eine kurze Einweisung, gefolgt von der Führung, die ca. 2,5 bis 3 Stunden dauert. Kinder unter 10 Jahren haben keinen Zutritt, der Eintritt kostet 31,00 Euro pro Person.
Das Bergwerk Merkers befindet sich im gleichnamigen Ortsteil Merkers der Krayenberggemeinde in Thüringen und war früher ein aktives Kali-Salzbergwerk. Heute ist es das Erlebnis Bergwerk Merkers und wird betrieben von der Firma K+S, füher Kali und Salz AG, mit Sitz in Kassel. Das ist ein börsennotiertes deutsches Bergbauunternehmen mit den Schwerpunkten Kali- und Salzförderung und einer großen Auswahl an Bodendüngern, Fertigations- und Blattdüngern.
Merkers gehört zu den bekanntesten touristischen Bergwerken in Deutschland wegen seiner unterirdischen Attraktionen und der besonderen Geschichte, fast hundert Jahre lang wurden hier die Mineralien abgebaut. Ein weiteres Besucherbergwerk namens "Glück Auf" befindet sich zum Beispiel im nahen Sondershausen.
Wir waren pünktlich nach knapp 3 Stunden Fahtrt am kostenlosen Parkplatz. Festes Schuhwerk sollte man anhaben, denn man muss öfter von dem hohen Transporter ein- und austeigen. Fit sollte man sein und sich entsprechend der Temperaturen kleiden. Dort unten herrschen wetterunabhängig gleichbleibende Temperaturen zwischen 21 bis 28 Grad, auf dem Transporter wird es aber windig bei der flotten Fahrt. Aber dafür gibt es ja vor der Einfahrt die Bergmannsjacke.
Das BergwerkMerkers verfügt über ein Streckennetz von etwa 4.600 Kilometern auf mehreren Ebenen. Für Besucher ist eine etwa 20 Kilometer lange Rundfahrt unter Tage ausgewiesen. Die Führung führt bis zu einer Tiefe von 800 Metern.
Das Bergwerk dient aber nicht nur als Schaubergwerk, sondern auch als außergewöhnlicher Veranstaltungsort. Der ehemalige Lagerbunker für Salz ist der größte untertägige Konzertsaal Europas und bietet eine beeindruckende Akustik und Atmosphäre für verschiedene Events. Unten im Video haben wir die Beispiel-Lightshow aufgezeichnet. Für Veranstaltungen wie Konzerte oder Events ist die Kapazität des Bunkers auf etwa 1.000 bis 1.200 Personen begrenzt. Diese Zahl variiert je nach Veranstaltung und Bestuhlung. Natürlich braucht es seine Zeit, bis alle Gäste unten angekommen sind und auch am Ende wieder nach oben kommen.
Andere beliebte Veranstaltungen sind der Kristallmarathon, dabei laufen die bis zu 750 Teilnehmer in konstanten 21°C unter Tage in einem beleuchteten Salzstollen. Im Winter finden auch Event-Mountainbike-Touren statt, dabei nmmt man an Fahrten 500–800 m unter Tage teil.
Für alle Veranstaltungen ist eine frühzeitige Anmeldung empfehlenswert, da die Teilnehmerzahlen begrenzt sind.
Nach der Einweisung kommt man zur Garderobe, wo sich jeder Teilnehmer einen festen Kittel und einen Helm anzieht. Das Mitnehmen von Rucksäcken und großen Taschen nach unter Tage ist nicht gestattet, die max. Größe ist DIN A4. Man kann seine Sachen hier in der Umkleide lassen, die wird abgeschlossen, wenn alle Teilnehmer parat sind. Dann erfolgt die Einfahrt mit dem Förderkorb in 90 Sekunden auf ein Niveau etwa 500 Meter unter Tage. Dabei werden die Marken abgegeben und gezählt.
Unten angekommen warten dann Besucherfahrzeuge auf die Teilnehmer, bei uns waren es drei Stück. Denn die Gruppe umfasste 87 Teilnehmer, jeweils ca. 30 passen dicht gesetzt auf eines der Fahrzeuge.
Die Gäste werden jeweils den Fahrern zugeteilt und das bleibt bis zum Ende der Führung so. Auf den offenen LKWs gibt es seitliche Sitze mit Polstern und in der Mitte noch eine Sitzreihe, auf der man wie auf einem Pferd sitzt. Der Vorteil hier: Man fährt mit Fahrtrichtung und muss sich nicht so verdrehen, um etwas zu sehen. Es ist aber nicht zu empfehlen, den Kopf nach oben heraus zu strecken oder sich gar auf zu richten, denn die Decke rast manchmal ziemlich dicht vorbei.
Während der Führung kommt man zu verschiedene Stationen wie zum Bergbaumuseum, der Kristallhöhle und zum Großbunker. Dort darf man dann austeigen und herumlaufen, an anderen Stationen bleibt man sitzen und lauscht den Erzählungen der netten und witzgen Guides, die sichtbar Spaß an der Führung haben. Unter Tage wird dann auch mal mit der Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h um die Kurven gefahren.
Im Wagen sitzend sieht man einen Kurzfilm über das das Bohren der Groß- und Sprenglöcher bis zu den Sprengvorbereitungen. Das Ganze endet dann mit einer simulierten Sprengung und natürlich darf auch das Steiger-Lied nicht fehlen.
Tief unter Tage an der Kristallgrotte in der Kristallbar gibt es sogar Erfrischungsgetränke, Snacks und Souvenirs zu kaufen und eine Toilette. Hier steht man 800 Meter tief und die Menge wird in kleinere Gruppen aufgeteilt, da nicht alle gleichzeitig in die kleine Grotte passen. Die anderen können dann draußen Getränke bestellen, die darf man auch mitnhemen in die Grotte.
Diese wurde 1980 entdeckt und ist der Höhepunkt der Reise. Dieser einmalige Schatz der Natur befindet sich 800 Meter unter der Erde und ist als Nationales Geotop ausgezeichnet. Eine speziell für die Kristallgrotte komponierte Musik-Licht-Installation setzt die riesigen Salzkristalle mit bis zu einem Meter Kantenlänge in Szene.
Die Fahrt geht weiter zum ehemaligen Großbunker des Bergwerkes, eine riesige Halle, in der noch heute der größte untertägig eingesetzte Schaufelradbagger der Welt steht. 250 Meter lang, 22 Meter breit und bis zu 17 Meter hoch diente sie bis 1993 zur Speicherung von bis zu 50.000 Tonnen Rohsalz, um die Produktion über Tage auch an den Wochenenden aufrecht zu erhalten. Heute hat der Konzertsaal mit der Akustik eines gotischen Kirchenschiffes.
Das technische Museum vermittelt auf rund 1500 Quadratmetern Ausstellungsfläche die wechselhafte Geschichte der Kaliindustrie an der Werra. Im historischen Goldraum haben die Nazis zum Ende des 2. Weltkrieges die Gold- und Devisenbestände der Deutschen Reichsbank eingelagert. Das hat man schön Nachgebaut, mit "echten" Goldbarren und Requisiten.
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