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GOTHA, die Zweite

Nachdem wir im Jahr 2020 in Gotha im Hotel am Gothaer Schlosspark gewohnt hatten und die schöne Innenstadt rund um den Marktplatz damals eine einzige Baustelle war, kamen wir dann im August 2025 auf dem Weg von Bad Liebenstein nach Weimar noch einmal hierher.

Gotha ist die fünftgrößte Stadt des Freistaats Thüringen und Kreisstadt des Landkreises Gotha, schön gelegen zwischen dem Thüringer Wald und seinen Vorbergen im Süden und dem bewaldeten Bergrücken der Fahnerschen Höhen. Rundum erstreckt sich das durch Agrarwirtschaft geprägte Thüringer Becken.

Wir fanden auf Anhieb einen Parkplatz am Schlosspark und machten uns bei herrlichem Sonnenschein auf den Weg in die Innenstadt. Am Schloss Friedenstein wird immer noch umfassend saniert, mit einem Budget von etwa 110 Millionen Euro, das je zur Hälfte von Bund und Land Thüringen bereitgestellt wird. Es wird erwartet, dass diese Summe nicht ausreichen wird. Einige Schäden sind weitreichender als zunächst angenommen, und Baupreissteigerungen, Materialkosten sowie die Komplexität alter Bausubstanz verschlingen zusätzliches Budget.

Der Westflügel wird komplett instandgesetzt, das Dach des Westflügels wurde bereits 2021 erneuert. Der Nordflügel wird derzeit statisch gesichert, insbesondere um akute Gefahren zu bannen. Der Zeitraum, in dem große Teile des Schlosses saniert werden sollen, ist aktuell bis 2031 angesetzt.

Als wir an der Aussichtsterrasse am Schloss ankamen, war unser erster Eindruck, wie sehr sich die Stadt in den letzten Jahren verändert hat. Die umfassende Renovierung der Innenstadt hat dem historischen Kern ein neues Strahlen verliehen. Die Skulpturen auf der Pferdetränke, das Denkmal der Luise Dorothea von Sachsen-Gotha-Altenburg und die Wasserkunst mit dem Gothardusbrunnen, schöne Blumenrabatten und die umliegenden, als Kulturdenkmale ausgewiesenen Bürgerhäusern erstrahlen in neuem Glanz. An jedem Haus hängt eine unaufdringlich gestaltete Tafel mit der jeweiligen Historie, schon damit kann man Stunden verbringen.

Wir spazierten über das neue Pflaster am Hauptmarkt, der von den schönen Fassaden bunten Bürgerhäuser umgeben ist. Zwischen Farbtönen, Deatails und Ornamenten wirkte die gesamte Umgebung harmonisch und einladend. Im neuen Pflaster findet man auch Ornamente und bildliche Darstellungen.

Wer aufmerksam durch die Stadt schlendert und vielleicht zu Boden schaut, wird hier und da Stolpersteine entdecken, die vor dem letzten freiwilligen Wohnhaus eines dem NS-Regime nicht genehmen Bürgers in den Bürgersteig eingelassen sind, um an das Schicksal dieser Verfolgten zu mahnen.

Den Platz rund um das schöne Rathaus kann man jetzt auch genießen, indem man sich auf eine der Bänke setzt und sich dazu ein leckeres Nougateis bei Viba Nougat holt. Auch die Gastronomie bietet jetzt schöne Außenterrassen mit Sicht auf das historische Rathaus und den Schellenbrunnen. Nur die gerade anwesende Dame mit einem Alphorn auf dem Marktplatz passte nicht so ganz ins Ambiente.

Besonders gefiel uns, wie sehr die Innenstadt nach der Renovierung zu einem Ort geworden ist, an dem man sich gerne länger aufhält, nicht nur als Tourist, sondern auch als Einheimischer. Wir hatten das Gefühl, dass die Stadt ihren Gästen jetzt noch besser zeigt, welche Bedeutung sie historisch hatte und wie lebenswert sie heute ist.

In der Touristeninformation wollten wir uns dann doch einen plüschigen "Thüringer Kuschelkloss mit soßenbraunen Augen" kaufen, der uns seit 2020 verfolgte, immer wenn wir Klöße aßen. Leider gab es ihn hier nicht mehr.










Aufstieg Rathaus

Ein Höhepunkt des Besuches war dieses Mal die Besteigung des Rathausturmes, der beim ersten Besuch nicht zugänglich war. Von außen hatten wir den Renaissancebau mit seiner markanten Fassade schon bewundert, doch der Aufstieg eröffnet noch einmal eine ganz neue Perspektive auf Gotha und auf das neue Pflaster rund um das Rathaus. Die Stufen sind steil und führen im Kreis, aber die kleine Anstrengung lohnt sich. Unten am automatischen Drehkreuz ist ein Euro einzuwerfen.

Oben angekommen, steht man auf der Aussichtsplattform und blickt über die Dächer der Altstadt hinweg. Von hier oben kann man die Struktur der Plätze und Straßen erkennen und blickt auf die Türme der umliegenden Kirchen, die aus dem Stadtbild herausragen. In der Ferne erhoben sich der Schlossberg mit Schloss Friedenstein und die grünen Hügel des Thüringer Landes.

Nach dem Besuch in Gotha war das Wetter noch so schön, dass wir uns auf dem Weg in Richtung Weimar spontan noch für einen Besuch auf der Burg Gleichen entschieden haben.








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