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OBERNAI

Auf dem Weg von Wissembourg nach Ribeauvillé besuchten wir den schönen Ort Obernai. Er liegt 25 km südwestlich von Straßburg an den Ufern der Ehn und so hieß er früher Ehnheim und heute lautet die deutsche Bezeichnung Oberehnheim. Hier ist der Link zur Offiziellen Webseite.

Das Kronenbourg-Bier wird in Obernai gebraut. Die Brauerei, die über einen eigenen Bahnanschluss mit vielen Gleisen verfügt, liegt im Nordwesten der Gemeinde unmittelbar an der D 500 und wir kamen direkt daran vorbei. Am späten Vormittag erreichten wir dann den vorab ausgewählten Parkplatz "Parc de stationnement de l'Altau" mit 140 Stellplätzen und erkundeten von dort aus die kleine französische Stadt mit ihren etwas über 12.000 Einwohnern zu Fuß.

In 5 Minuten waren wir so mitten in der Altstadt, leider wollte an diesem Tag die Sonne nicht richtig herauskommen. Es war aber sehr warm für September.

Obernai war überall voller Touristen, denn er Ort ist nach Straßburg die am zweithäufigsten besuchte Stadt im Département Bas-Rhin. Auch die Restaurants waren bei schönem Sonnenschein und warmen Termperaturen schon vor Mittag sehr gut gefüllt.

Obernai liegt direkt an der Elsässer Weinstraße, am Fuße des Odilienbergs. Das Städtchen ist Mitglied in der Vereinigung "Les Plus Beaux Détours de France", in der sich kleinere touristisch wertvolle Orte zusammengeschlossen haben, die etwas abseits der Hauptverkehrsachsen liegen, aber einen Umweg lohnen. Seit 1958 unterhält Obernai eine Partnerschaft mit der deutschen Stadt Gengenbach in Baden-Württemberg.

Ein Rundgang zeigt viel Historisches, neben hübschen Fachwerkhäusern und zahlreichen Geschäften. Die Stadt verfügte einst über 20 Wehrtürme und 4 Stadttore entlang der 1400 Meter langen inneren Ringmauer, die bis heute noch weitgehend erhalten ist. Wer wissen will, wie eine elsässische Reichsstadt einst aussah, der sollte hierher nach Obernai kommen. Denn das alte Gepräge der Straßen, Gassen und Plätze ist bis heute unverändert geblieben.

Die Kleinstadt ist in ihrer Geschichte von großen Zerstörungen verschont geblieben, selbst die Bebauung rund um den Obernaier Marktplatz ist vollständig original. Das 1993 restaurierte Rathaus aus dem 15. und 16. Jahrhundert ist ein architektonisches Kleinod, dahinter erhebt sich der 60 Meter hohe Glockenturm der ansonsten abgebrochenen Kapellkirche von 1474. Jedes Haus hier hat eine andere Fassade, andere Formen und anderes Fachwerk, auch Giebel, Erker, Türen und Fenster sind unterschiedlich. Die hemalige Kornhalle von 1554 beherbergt heute ein Restaurant.








Kirche und Mittagessen

Sehr sehenswert fanden wir auch die Kirche Saints-Pierre-et-Paul, sie gilt außerdem als eines der größten neugotischen Gotteshäuser im gesamten Elsass. Sie wurde nach Plänen des Architekten Eugène Petiti errichtet.

Nachdem die alte Pfarrkirche 1867 abgetragen worden war, wurde von 1867–1872 der ca. 75 Meter lange neugotische Bau errichtet und 1872 eingeweiht. Da im Elsass alle Kirchen geöffnet sind, konnten wir auch den Innenraum bewundern. Der ist aufwändig gestaltet und reich verziert. Man findet mittelalterliche Altäre aus der Vorgängerkirche und eine bedeutende Orgel von Joseph Merklin. Östlich des Chors befindet sich die Jungfrauenkapelle mit einer Ölberggruppe von 1517. Ein gotisches Heiliges Grab in Form eines Wandalters und vier vorzügliche farbige Glasfenster aus der Zeit gegen Ende des 19. Jahrhunderts sind weitere Highlights der Ausstattung.

Auch der Friefhof und die ganze Anlage um die Kirche herum, ist sehr interessant und einen Besuch wert. Auf jeden Fall ist die Kirche ein Ruhe- und Zufluchtsort, wenn Obernai voll gepfropft ist mit Touristen.

Da wir keine Lust mehr auf das Gedränge hatten, machten wir uns auf den Weg zurück zum Parkplatz. Dabei kamen wir in der Rue du Général Gouraud an einer kleinen Boulangerie - also Bäckerei - namens "Au pain Gourmand" vorbei. Hier kauften wir uns ein sehr leckeres kleines dunkles Baguette-Brot - viel besser als das Brot im Supermarkt.

Mittagessen waren wir dann ganz woanders. 30 Fahrminuten entfernt befindet sich auf dem Land in Erstein die Auberge de la Tuilerie in der Rue des Muguets. Ich setzte es mit auf die Obernai-Seite, weil es zeitlich zu unserem Besuch passt.

Dort war viel los, wir fanden aber mit Glück noch einen gerade frei gewordenen Platz im Biergarten und hatten hier ein sehr gutes Mittagessen. Ich verspeiste ein sehr gutes, safiges Cordon Bleu mit Munster Käse und Michael hatte ein Stück sehr rosa gebratenes Rindfleisch. Beides kam mit Gemüse und sehr leckeren Fritten. Dazu tranken wir alkoholfreies Bier, Cola Zero und danach noch einen Kaffee. Die Rechnung betrug am Ende 53,70 Euro. Hierher würden wir jederzeit wiederkommen.

Danach besuchten wir noch das Kloster in Ebersmünster.








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