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Hoch erhebt sich die Alaverdi-Kathedrale in der Eben von Kachetien, sie ist bei der Anfahrt schon von weitem zu sehen. Es Gebäude dominiert die umliegende Landschaft in einem fruchtbaren Flusstal vor der Kulisse des hohen Kaukasus.
Das orthodoxe Kloster liegt in der Nähe des gleichnamigen Dorfes, etwa 15 Kilometer von Telavi und 25 Kilometer von der Stadt Achmeta entfernt. Einst war dies die höchste Kirche in Georgien und ein Symbol für die Blüte des Landes im 11. Jahrhundert. Heute ist der Dom immerhin noch die drittgrößte Kirche in Georgien, nach der Sameba-Kathedrale und der Swetizchoweli-Kathedrale und mit 56 Metern Höhe die zweithöchste nach der Sameba-Kathedrale. Seit 2007 ist die Alaverdi-Kathedrale auf der Vorschlagsliste der UNESCO zum Weltkulturerbe.
Wir kamen an diesem Morgen vom 14 Kilometer entfernten Kloster Iqalto, die Zufahrt erfolgte über die Regionalstraße 184, die von Atskuri nach Kwemo Alwani führt und die auf beiden Seiten mit Bäumen bestanden ist. Rundum liegen Felder.
Direkt gegenüber vom Kloster gibt es einen großen Parkplatz, dann muss man nur über die Straße und steht am Eingangstor. Dort befindet sich ein Souvenir Shop und man bekommt hier Kopftücher und Wickelröcke für Frauen und weite Hosen für Männer.
Ich hatte meine Kamera umhängen, da ich von außen ein paar Fotos machen wollte. Schon am Eingang wurden wir von diversen Frauen darauf hingewiesen, nicht zu fotografieren. Laut angebrachter Schilder bezieht sich das aber nur auf den Innenraum der Kirche und das haben wir selbstverständlich auch akzeptiert und dort keine Fotos gemacht. Wir haben uns hier aber ganz allgemein nicht besonders wohl gefühlt und fühlten uns nicht besonders willkommen, viele Fotos haben wir nicht gemacht.
Kloster und Kirche wirken prächtig, die Anlagen sind sehr gepflegt und es waren viele Besucher anwesend, die zum Beten hierher kamen.
Das Kloster wurde im 4. Jahrhundert von dem aus Antiochien stammenden Mönch Joseph Alaverdeli gegründet. Er ließ sich in Alaverdi nieder, einem kleinen Dorf und dem ehemaligen heidnischen religiösen Zentrum, das dem Mond gewidmet war. Hier ließ er in seinem neu gegründeten Kloster eine Kirche aus Holz erbauen und missionierte die Männer der Umgebung.
Teile der Anlage stammen aus dem 6. Jahrhundert, das heutige Kloster stammt aus der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts. In dieser Zeit wurde eine neue größere Kirche vom kakhtischen König Kvirike III. errichtet, anstelle einer kleinen Kirche des Hl. Georg. Diese Zeit war die Hochblüte der Wirtschaft und Kultur in der Region, Telavi war eine reiche Stadt und Königssitz.
Dieses Gebäude ist noch heute die Hauptkirche des Alaverdi-Klosters und unter dem Namen Alaverdi-Dom weithin bekannt. Kurze Zeit darauf wurde ein alaverdisches Patriarchat gegründet, den Patriarchen nannte man auch Amba und er hatte großen Einfluss auf den König. Das Kirchenoberhaupt war gleichzeitig auch Oberhaupt aller kachetischen Kirchen, und spielte eine große Rolle in den kulturellen und wirtschaftlichen Aspekten des Lebens in dieser Region.
Das Innere der Kathedrale ist sehr imposant, die Einrichtung ist eher schlicht. Übriggeblieben sind nur Reste der Fresken in der Östlichen Apsis, die anderen litten nicht nur unter den Eroberungen, sondern auch unter dem Erdbeben von 1742.
Außerhalb an der Kathedrale gibt es hier keine Verzierungen, die Wände wurden aus Feldsteinen erbaut und mit gehauenen Platten aus Tuff bedeckt. Diese verwittertern leider recht stark. Auf dem Gelände, das von einer befestigten Mauer umgeben ist, gibt es auch Wohnhäuser, das Refektorium des Klosters, einen Weinkeller, Bäder und andere Strukturen. Es leben immer noch einige Mönche in der Anlage und innerhalb der Klostermauern wachsen Weinreben. Jetzt im September hingen sie voll mit prallen Trauben.
Da das Kloster inmitten der Weingärten des Alassanital liegt ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass sich die Mönche hier schon immer mit Weinanbau beschäftigt haben und das tun sie heute noch.
Alaverdi wurde im Laufe der Geschichte mehrfach zerstört und wieder neu aufgebaut. Vom Kloster aus führen mehrere Tunnel zu anderen Klöstern in der Region, leider sind sie heute nicht mehr begehbar.
Nachdem wir uns umgesehen hatten, stand als nächstes die Wehrkirche Gremi auf dem Programm, zu der wir noch einmal 35 Kilometer fahren mussten.
Über Landstraße mit schönen alten Alleen fuhren wir weiter zur Wehrkirche Gremi und dann wieder zurück in Richtung Telavi.
Unterwegs sahen wir wunderschöne Alleen und ländliche Szenen mit Heuwagen und Maultierkarren. Auch konnten wir noch beobachten, wie hier die Ernte verkauft wird. An einer Kreuzung hielt ein offener Lastewagen, vollgeladen mit roten Trauben. Die Weinernte war im September schon fast vorbei. Es dauerte nicht lange, während ich die Traubenberge noch fotografierte, hielten Interessenten, die auch gleich ein Öchslemeter mithatten. Sie prüften die Trauben und schnell war die Ladung verkauft. Als wir weiterfahren wollten, kam schon der nächste Laster. Diesmal mit weißen Trauben, die auf Käufer warteten.
Da dies recht kleine ZIL-130 Lastwagen waren ging es hier nur um die Mengen, welche von Kleinbauern angeboten werden. Die Trauben von den großen Flächen der Kooperativen sind schon längst an die größeren Weinproduzenten verkauft, das meiste schon vor der Leese. Die hier angebotenen Mengen von geschätzt bis zu 3000 kg oder weniger werden von Privatleuten gekauft, die damit einige Qvevris im eigenen Keller befüllen oder auch ein paar Edelstahl-Bottiche im Gartenhäuschen. Dort wird dann auf klassische georgische Methode Wein für den Eigenbedarf produziert. Der Bau eigener Qvevris wird als Kulturpflege sogar staatlich subventioniert.
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