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Wer von Ushguli aus den Sharaa-Gletscher besuchen möchte, der kann das zu Fuß machen. Für die einfache Strecke braucht man dazu 3 Stunden. Entlang eines baumlosen Tals läuft man bei dieser langen, aber einfachen Wanderung bis auf 2.500 Meter hoch. Man kann sich in Ushguli auch auf Pferderücken schwingen, dann braucht man nur 1,5 Stunden für einen Weg, bis zur Zunge des Gletschers. Für Tagestouristen eher nicht geeignet, denn wenn man zu spät ankommt sind alle Pferde bereits vermietet.
Wir kamen vom Zagar Pass gegen Mittag zurück nach Ushguli und mussten an diesem Tag noch bis nach Becho. Doch das Wetter war so wunderbar, keine Wolke am Himmel und es war warm. Am Tag zuvor gab es noch Wolken am Berg, die zwei kleinen Bilder unten entstanden am Nachmittag. Spontan beschlossen wir, das tolle Wetter auszunutzen und wenigstens noch ein Stückchen ins Tal herein zu fahren, dafür eine Fahrt auf den Aussichtsberg in Mestia auszulassen. Man kann mit begrenzter Zeit eben nicht alles machen. Vor allem für die Wanderung hätten wir noch eine weitere Nacht in Ushguli verbringen müssen.
Der Weg zum Gletscher startet an der Lamaria-Kirche aus dem 11. Jahrhundert, die eindrucksvoll oberhalb von Ushguli liegt. Von unserem Gästehaus Discover Ushguli hatten wir einen direkten Blick hoch zur Kirche mit ihren Mauern. Sie ist eine der sieben Kirchen des Ortes.
Diese hier ist nach der Jungfrau Maria benannt. Im Inneren kann man alte Fresken bewundern, die man aber nicht fotografieren darf. Es gibt eine alte Legende, sie hängt mit der Ermordung eines Herrn Puta Dadeshkeliani im späten 19. Jahrhundert zusammen. Er wollte über Leute von Ushguli herrschen und die Bevölkerung stimmte einem Treffen mit ihm vor der Kirche zu. Dort half dann das ganze Dorf, eine mit dem Auslöser eines Gewehrs verbundene Schnur zu ziehen und teilte so die Verantwortung für das Töten des Mannes. Schließlich hatte es hier noch nie einen Herrscher gegeben.
Man fährt neben der Kirche über einen Hügel und im Tal angekommen hat man einen wunderbaren Blick auf "The Queen of the Caucasus", den Shkhara. Der Enguri-Fluss entspringt am Gletscher und sprudelt dann klar munter durch das Tal. Unten auf dem Video zu sehen.
Hier waren sehr viele Wanderer unterwegs, wir überholten Gruppen und Paare, Asiaten und Russen. Auf dem Weg muss man öfter den Fluss überqueren, ohne nasse Füße geht das nicht.
Ungefähr 6 Kilometer sind wir mit dem Auto entlang des Trails ins Tal gefahren, außer Wanderern trifft man hier nur einige einige Kühe. Und auf Bauern, die mit Heu nach Ushguli fahren. Dann haben wir gewendet und sind den langen Weg zurück nach Mestia gefahren.
Die Wirtschaftsweise der Menschen in den Bergen von Swanetien hat sich seit Jahrhunderten kaum verändert. Noch heute transportieren die Swanen schwere Lasten auf den traditionellen Ochsenschlitten über das unwegsame Gelände. Mittlerweile nutzen sie aber auch alles andere was fährt: alte sowjetische Militär LKWs wie der GAZ 66 auf dieser Seite, Allradbusse wie der UAZ 452 oder Jeeps wie der UAZ 469, alles wird vollgepackt, bis es wieder herunterfällt.
An diesen sonnigen, klaren Septembertagen herrschte viel Betriebsamkeit, es ist die arbeitsreichste Zeit für die Bauern. Überall an den steilen Hängen sieht man bereits abgeerntete und aufgeschichtete Hauhaufen. An anderen Hängen stehen Männer mit Sensen und mähen die letzten Wiesen ab.
Sie müssen das jetzt noch schöne Wetter ausnützen um die Ernte in die Vorratskammern zu bringen. Wenn es hier erst einmal anfängt zu regnen, meist im Oktober, dann kommt der Winter sehr schnell. Die alten russischen Fahrzeuge sind ebenso wie Schlitten und Ochsenkarren im Dauereinsatz. Ob Schlitten, Karren oder Jeeps, ihre Ladung ist ungefähr gleichgroß, und damit eine einzige Kuh hier über den Winter kommt sind etwa 10 solche Ladungen erforderlich. Nur auf die GAZ 66 passt etwa das Doppelte an Heu.
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