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Direkt oberhalb des Bäderviertels Abanotubani liegt der Botanische Garten von Tbilisi. Eine Oase der Ruhe, wenn man der lauten Stadt und dem Gestank des Verkehrs einmal für einen längeren Spaziergang entkommen möchte.
Der geringe Eintritt von günstigen 2 Lari (2017) wird an der Kasse am Eingang am Ende der Botanikuri-Straße gezahlt. Dort kann man sich auf gekühlte Getränke aus einem Automaten ziehen. Ein halber Liter Wasser kostete 1 Lari.
Dann führt ein befestigter Rundweg mit verschiedenen kleinen Seitenwegen durch die Legwtachewi-Schlucht, auf Deutsch Feigenbaumschlucht. Überall stehen Bänke im Schatten, es gibt ein paar Brunnen und steile Wege am Hang. Von hier unten kann man die Mauern der Narikala Festung mal aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Die Kartlis Deda Statue sieht man hier mal von hinten.
Der 128 Hektar große Tbilisis Botanikuri Baghi (NBGG - National Botanical Garden of Goeorgia) ist der größte Botanische Garten im südlichen Kaukasus und war einst sogar der größte in der Sowjetunion. Schon 1809 wurden an dieser Stelle Heilpflanzen angebaut, man legte dafür einige steinbefestigte Terrassen und Fußwege an. Ein unterirdischer Zufluss zum Mtkvari-Fluss, der Zawkis Zquali, liefert Trink- und Nutzwasser.
Im Jahr 1827 richtete ein Erdbeben in der Stadt große Zerstörungen an, auch die Festung war betroffen. Teile der Zitadelle mussten abgetragen werden und aus Bauschutt und Erdreich wurde ab dem Jahr 1845 auf dem Terrain des 400 Jahre alten königlichen Festungsgartens der Botanische Garten als Vergnügungspark für die reiche Oberschicht angelegt. Das Tal wird von einem Flusslauf mit malerischem Wasserfall durchzogen. Wenige Jahre nach seiner Gründung wurde er für die schönsten Orchideen des Russischen Reiches bekannt.
Unter Leitung des deutschen Botanikers und Landschaftsarchitekten Heinrich Scharrer wurde der Garten zwischen 1861 und 1889 wesentlich erweitert. Durch ihn wurden in den Jahren 1871-1873 im oberen Teil des Gartens die ersten beiden Gewächshäuser aufgestellt. Ein aus Ziegelsteinen gemauertes Gewächshaus für tropische und subtropische Pflanzen folgte dann 1875/76.
Im Jahr 1886 wurde das botanische Museum eingerichtet und ein Jahr darauf erschien der erste Samen-Katalog von 457 Gehölzen und Pflanzen des Gartens. Im Jahr 1889 reichte Scharrer nach 30 Jahren intensiver Arbeit seinen Abschied ein. Einige Erinnerungen an die Zeit im Kaukasus schrieb er in den Jahren 1902 und 1903 für die Nachwelt auf und er starb am 24.09.1906.
Nach 1921 verfiel der Garten aus Geldmangel leider und wurde erst nach 1943 wieder nach und nach aufgebaut, nachdem er der Akademie der Wissenschaften unterstellt wurde. So nennt er sich heute Offiziell: Zentraler Botanischer Garten der Georgischen Akademie der Wissenschaften.
Heute beherbergt der Garten rund 3.500 Arten und Sorten, darunter zahlreiche gefährdete Pflanzen der kaukasischen Flora. Rund 700 der Pflanzenarten in diesem Botanischen Garten stammen aus Georgien und dem südlichen Kaukasus. Über 370 davon stehen auf der Roten Liste gefährdeter Arten und werden seit den 1970er-Jahren systematisch gesammelt. Natürlich konnten wir hier auch zahlreiche Vögel, Schmetterlinge und Insekten beobachten.
Am Ende der Wege erreicht man einen Wasserfall, darüber eine Brücke die nur von der Festung aus zugänglich ist. Hier machten viele Spaziergänger eine Pause, picknicken und kühlen die Füße im Wasser ab. Nach vielen Monaten ohne Regen war er mit wenig Wasser eher ein dünnes Rinnsal.
Danach geht man weiter und erreicht das Arboretum, in dem stehen etwa 1.000 Baumarten und krautige Pflanzen, von denen einige 150 bis 200 Jahre alt sind. Die alten Gewächshäuser haben einen morbiden Charme, es gab ein paar Tropfen Regen und wir sassen unter Glas und genossen die Pause im Grünen. Ein paar Bereiche sind abgesperrt, in den zugänglichen stehen zahlreiche Töpfe mit Pflanzen. Danach kam die Sonne schnell wieder heraus und wir setzten den Spaziergang fort. Auch im Park kann man sich aus Automaten kaltes Wasser ziehen, bei der herrschenden Hitze haben wir das auch gut genutzt.
Nach dem Besuch verliessen wir den Park wieder durch den Haupteingang und stiegen dann links von der Straße über einen zweiten Zugang, eine relativ lange Treppenanlage, hinauf zur Festung Narikala.
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Botanischer Garten
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