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UNTERWEGS AN DER KÜSTE

Als wir am Morgen nach einem guten Frühstück im Becho House in Swanetien aufbrachen, hatten wir nur 250 Kilometer Fahrt vor uns. Allerdings gab uns Google Maps dafür eine Fahrzeit von knapp 5 Stunden vor. Ziel an diesem Tag war das Colosseum Marina Hotel in Batumi, in dem wir eine Nacht verbringen wollten. Am nächsten Tag stand dann gleich schon wieder eine lange Fahrt auf dem Programm, diesmal über den Goderzi Pass bis nach Vardzia. Da wir uns noch ein wenig in Batumi umsehen wollten, war die Devise an diesem Tag: Durchfahren mit kleinen Pausen.

Dabei hätte es unterwegs durchaus noch einiges gegeben, wo es sich gelohnt hätte anzuhalten.

Der erste Teil der Strecke war am aufwendigsten zu fahren, denn wir mussten zuerst einmal auf der Straße von Mestia in Richtung Sugdidi die Bergwelt von Swanetien verlassen. Mehr dazu auf der Seite Fahrt nach Mestia. Das Wetter war wunderbar, blauer Himmel und gute Sicht.

Die Ebene erreichten wir dann bei Sugdidi, auf der E 97 haben wir die Stadt umfahren. Es herrschte viel Verkehr auf den Straßen, vor allem LKWs kamen uns entgegen. Immer wieder gab es welche, die mit riesigen Rohrstücken beladen waren. Wir kannten Ihr Ziel: den Neubau des Staudamms hinter Mestia. Die Ware kam aus der Hafenstadt Poti und die Fahrer hatten noch einen weiten Weg mit vielen Kurven vor sich.

Poti ist neben Batumi einer der beiden großen Seehäfen Georgiens und deshalb von großer Bedeutung für den Außenhandel. Über Poti werden Mangan, Bauholz, Mais und Wein ausgeführt. Georgiens südliches Nachbarland Armenien verfügt als Binnenstaat über keinen eigenen Zugang zum Meer, daher wird ein großer Teil der des Handels von und nach Armenien ebenfalls im Hafen von Poti abgewickelt. Hier endet auch die Bahnstrecke Poti-Baku, über die Erdöl und Erdölprodukte aus Aserbaidschan zur Verschiffung nach Poti gebracht werden.

Auch diese Stadt haben wir weiträumig auf einer Umgehungsstrasse durch Industriegebiete und Containerlager umfahren, hier haben wir nur getankt. Fotografiert haben wir leider gar nichts unterwegs.




Was wir alles verpassten

Ab Poti führt die Haupststraße dann an der Küste des Schwarzen Meeres entlang. Zu einer anderen Jahreszeit und mit mehr Zeit hätte sich ein Aufenthalt für uns in dieser Region sicher gelohnt, denn im Hinterland befindet sich der 28.940 ha große Kolkheti Nationalpark in der Küstenebene südlich von Poti. Hier kann man durch Sümpfe und überflutetes Flachland wandern und eine Bootsfahrt auf dem Paläostomi See machen.

Im Herbst und im Frühjahr können hier viele Schwäne, Pelikane und andere Wasservögel auf der Durchreise beobachtet werden. Fasane, Frösche, Schlangen und Schildkröten leben hier permanent. 194 Vogelarten findet man im Kolkheti Nationalpark, davon sind 21 Migranten.

Unsere Hoffnung, viele Vögel einfach mal so beim Vorbeifahren von der Straße aus zu sehen, erfüllte sich leider nicht. Da nutzten weder Fernglas, noch ein Teleobjektiv. Zur Erkundung braucht man vor allem Zeit, die wir an diesem Fahrtag nicht hatten, und ein Beobachtungsplatz abseits der Fernstraße. Natürlich lohnt auch ein Besuch zur richtigen Tageszeit, am frühen Morgen oder am späten Abend.

Die kleinen Küstenorte wirkten jetzt im Herbst eher verschlafen, im Sommer ist natürlich Hochsaison zum Baden im Schwarzen Meer. Dann kommen die Menschen aus der von Hitze geplagten Hauptstadt zum Abkühlen hierher, aber nur in der absoluten Hochsaison Juli bis August sind die Strandorte wirklich überlaufen.

In den schönen Wäldern der Küstenregion sind wir bei einer Pause ein bisschen spazieren gegangen und haben uns den Strand bei Kobuleti angesehen, dem Hauptort für Tourismus an der Schwarzmeerküste neben Batumi. Der Ort lebt vom Tourismus, was man an den zahlreichen Andenkenbuden, Restaurants, Imbissen und Verkaufsständen im Zentrum sehen kann. Wir sahen auch zahlreiche Wildcamper am Strand. Es gibt in Kobuleti 15 Hotels und dutzende private Gästehäuser.

Dann gibt es noch den Mtirala Nationalpark im Hinterland von Batumi mit einem Besucherzentrum. Das liegt auf 260 m, zu den Kalten Quellen muss man hoch auf 1.235 m durch Laubmischwald, der überwiegend aus Buchen besteht. Hier kann man noch Spuren von Braunbären, Rehen, Mardern und anderen Wildtieren finden.

Leider wurde das Wetter immer trüber, je mehr wir uns Batumi näherten. Die Berge verschwanden im Grau, es wurde sehr schwül und man war deutlich in einem subtropischen Klima.

Mit mehr Zeit und besserer Sicht hätten wir sicher auch den Botanischen Garten Batumi besucht, am Hinweisschild sind wir vorbei gefahren. Er liegt am grünen Kap, Mzwane Konzchi, 9 Kilometer nördlich der Stadt. Mit 114 Hektar der zweitgrößte Botanische Garten in Georgien, wurde er am 3. November 1912 gegründet. Das subtropische Klima der Region ist für die Pflanzen besonders gut, selbst im Winter blühen hier Pflanzenarten, deren Blühzeit normalerweise im Frühjahr oder Sommer liegt. Im Sommer gibt es häufig Regen, da die Verdunstung des Meerwassers zu Wolken führt, die sich an den nur 3 Kilometer von der Küste entfernten Bergen abregnen.

Am Nachmittag erreichten wir dann Batumi, schon von weiten sieht man die markante Skyline. Nachdem wir in unserem Hotel angekommen waren hatten wir bis zum Einbruch der Dunkelheit noch ein paar Stunden Zeit wenigstens einen kleinen Teil der Stadt zu erkunden.




Google Map zum Thema

Sugdidi bis Batumi

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