Archiv : Infos und Bilder aus 2000
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| Ka Lae Road | Grüner Strand |
Der Highway führt vom Puuhonua O Honaunau weiter Richtung Süden. Hier gibt es entlang der Straße eine Menge Macadamianuss-Plantagen, die man zum Teil auch besichtigen kann. Dann erreicht man den Distrikt Kau am Südende von Big Island. Hier gibt es rundherum fast nur eine nackte Lavawüste und nicht mehr als drei kleine Orte mit wenigen Einwohnern.
Der Highway 11 ist nun sehr kurvig und steigt berauf. Bi Milemarker 63,5 erreicht man den kleinen Ort Naalehu, die südlichste Ortschaft der USA. Bei Milemarker 69,5 biegt auf der rechten Seite die Straße zum Southpoint in Richtung Küste ab. Autovermieter warnen vor dem Benutzen dieser Stasse, das ist jedoch unbegründet, denn sie ist mittlerweile durchgehend aslphaltiert und gut zu befahren. Man muss nur auf den Gegenverkehr achten, der aber auf Grund der wenigen Vegetation meist schon weit vorher zu sehen ist. Es gibt aber immerhin ein paar Kurven, die man nicht einsehen kann und einige in die Straße eingelassene Viehgatter, die man langsam passieren sollte.
Die Region am South Point wurde im Jahr 1868 durch ein großes Erdbeben verwüstet, ihm folgten ein Vulkanausbruch und eine Tsunami. Viele Küstendörfer wurden von Lavamassen begraben oder von der Flutwelle einfach weggespült. Die Lava schuf hier ein flaches Plateau, das weit ins Meer hereinragt und der ständig wehende Nordostpassat hat die wenigen Bäume alle in eine Richtung gedrückt.
Das Gebiet ist historischer Boden, denn man vermutet dass hier vor mehr als 1.500 Jahren die ersten Polynesier an Land gingen. Heute ist Ka Lae einer der einsamsten Punkte auf der Insel.
Nach 19 Km - vom Highway 11 aus - endet die Ka Lae Road am südlichsten Punkt Big Islands und der gesamten USA. Von hier geradeaus schwimmen, etwa 12.000 Kilometer, und man erreicht den nördlichen Rand der Antarktis. Auf dem Weg zum Meer passiert man einige einsam gelegene Gehöfte. Viele Kühe und Pferde weiden auf den ausgedehnten, saftig grünen Weideflächen.
Die mehr als 30 riesigen Propeller der Kamoa Windfarm stehen in drei Reihen, die erste direkt an der Straße. Ein unheimliches Brummen und Dröhnen liegt in der Luft. Allerdings sieht die ganze Anlage ziemlich heruntergekommen aus, fast ein Drittel der Generatoren oder Propeller sind kaputt. Hier ist die Landschaft öde und trocken und es weht immer ein sehr kräftiger Wind, der die Stomgewinnung begünstigt.
Am Ende gabelt sich die Straße in verschiedene Wege, Wegweiser gibt es nicht. Geradeaus fährt man weiter zur Küste, und daran entlang. Hier gibt es einges zu sehen. Steile Klippen, eine Straße, die plöthlich im Nichts endet, und eine hohe, unterhöhlte Abbruchkante ohne Bootsanlegestelle, wo mit Kränen und Körben der Fang aus den Booten nach oben gezogen wird. Wenn man hier seinen Wagen abstellt, sollte man bedenken, dass man mit einem normalen Auto nicht soviel Bodenfreiheit hat wie die 4WD-Pickups der Einheimischen - es liegen einige große Felsbrocken auf der Wiese herum.
Direkt danben ist ein großes Loch, auf meinem Bild unten zu sehen. Hier kommt fauchend der blaue Ozean durch einen Tunnel vom Meer herein und bricht sich zwischen riesigen Balsatblöcken. Man kann um das Loch herumgehen und sogar ein Stück hinunterklettern, sehr beeindruckend. Zwei Meeresströmungen treffen hier am Kap aufeinander und es gibt heftige Turbulenzen, denn kein vorgelagertes Korallenriff schützt die Küste. Hohe Wellen donnern an die Felswände und die flacheren Strände östlich des Kaps, Gischtfahnen werden vom Wind landeinwärts getragen. Eine wirklich ungemütliche Ecke.
Das Wasser hier ist allerdings sehr nährstoffreich und riesige Fischschwärme leben hier, die seit Urzeiten die Fischernetze füllen. Die alten Hawaiianer benutzen eine raffinierte Methode zum sicheren Fischen. Sie bohrten an die 80 ringförmige Löcher in die Küstenfelsen, durch die sie Leinen zogen, die ihre Auslegerkanus sicherten. Die findet man heute noch und daran werden von den Einheimischen die Angelleinen befestigt.
Fährt man weiter nach links, dem Verlauf der Stasse folgend, endet die Fahrt auf einem holprigen Parkplatz. Man passiert einige Geäude, die zu einem Übungscamp aus dem zweiten Weltkrieg gehören. Am Parkplatz steht ein Schild, dass man seinen Wagen anmelden soll und Gebühren zahlen.
Hier, leider noch einen weiten Fußmarsch entfernt, befindet sich grüner Sandstrand, der Papakolea Beach. Der 4,5 km lange Weg soll mit festem, geschlossenen Schuhwerk gegangen werden und ist beschwerlich, da keinerlei Schatten vorhanden ist und ein starker Wind weht. Die army-grüne Farbe des Sandes soll von verwittertem Olivin stammen, das hier in der Region Bestandteil der Lava ist. So weit wollten wir bei der großen Hitze mit Michaels kranken Knie allerdings nicht gehen, zumal man an diesem Strand wegen gefährlicher Brandung auch nicht schwimmen kann, und so haben wir uns auch die Parkgebühren gespart.
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