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NATIONALPARK

Der Nationalpark Souss-Massa liegt an der Atlantikküste südlich von Agadir, in der gleichnamigen Provinz. Er umfasst die etwa 35 Kilometer voneinander entfernt liegenden Mündungen der beiden Flüsse Oued Souss und Oued Massa. Dadurch entsteht ein Küstenstreifen von etwa 65 Kilometern Länge bei einer durchschnittlichen Breite von rund 5 Kilometern. Der Nationalpark liegt zwischen den Städten Agadir und der sogenannten "Silberstadt" Tiznit und erstreckt sich über eine Fläche von insgesamt 340 km².

Um den Park bequem zu besuchen, haben wir drei Nächte im charmanten Hotel Dar Maktoub südlich von Agadir verbracht. So hatten wir eine kurze Anreise, um die Flamingos an der Flussmündung zu beobachten oder das Gazellengehege im Nationalpark zu besuchen, dem ich eine eigene Seite gewidmet habe.

Der Nationalpark wurde 1991 gegründet und entspricht nicht unbedingt dem, was man sich typischerweise unter einem Nationalpark vorstellt. So gibt es hier auch Fischerdörfer und Straßen. Im Park und den umliegenden Gebieten lebt eine beträchtliche sesshafte Bevölkerung. Zu den Aktivitäten zählen Landwirtschaft, Viehzucht, kommerzielle Fischerei, Freizeitangeln und Tourismus.

Die Hauptattraktion des Parks ist das eingezäunte Gazellengehege im Rokein-Reservat, das Eintritt kostet. Der übrige Park kann kostenlos besichtigt werden, aber es erschien uns schwierig, sich dort zurecht zu finden. Eine ausgebaute Straße Richtung Meer im Norden war für den öffentlichen Verkehr gesperrt, andere abzweigende namenlose Wege waren nur kleine Sandpisten, die wohl manchmal von Quadbikes genutzt werden. Ansonsten führte nur eine einzige ausgeschilderte Route über eine Gravelroad zum Gazellengehege.

Dieses Gebiet entlang der Atlantikküste zwischen Agadir im Norden und Sidi Ifni im Süden umfasst eine Vielzahl an Lebensräumen: von Arganienwäldern, kultivierten Feldern, Retama- und Euphorbia-Steppen bis hin zu Dünen, Klippen, Sandstränden und Feuchtgebieten.

Im Nationalpark Souss-Massa wurden 275 verschiedene Vogelarten nachgewiesen, darunter sowohl ortsansässige Arten als auch Zugvögel, je nach Jahreszeit. Außerdem sind hier 24 Säugetierarten heimisch, darunter Wildschweine (Sus scrofa barbarus), Schakale (Canis aureus), Füchse (Vulpes vulpes), Hasen (Lepus capensis), Mungos (Herpestes), Falbkatzen (Felis libyca) sowie Stachelschweine (Hystrix cristata).

Es gibt zwei Eingänge zum Park: einen Zugang zum Rokein-Reservat, etwa 20 km von Agadir entfernt, und einen weiteren zum Ourais-Reservat, in der Nähe von Sidi Binzarne, etwa 65 km von Agadir. Wir haben diesen auf unserer Weiterreise in Richtung Mirleft besucht. Mehr Informationen dazu findet Ihr auf der Seite zur Lagune Massa.








Flora und Fauna

Eines der größten Highlights des Parks ist seine bedeutende Vogelpopulation. Das Gebiet um Souss Massa ist die Heimat des vom Aussterben bedrohten Waldrapps, der größten überlebenden Population dieser Art. Neben dem Waldrapp bietet der Park Lebensraum für über 250 Vogelarten, darunter Zugvögel wie Rosaflamingos, Störche, Löffler, verschiedene Reiherarten und Greifvögel wie den Turmfalken, Raubadler und den Zwergadler. Die Küstengebiete des Parks ziehen auch Gelbfußmöwen und Heringsmöwen an.

Die Maghreb-Elster (Pica mauritanica) ist eine Elsterart, die in Nordafrika von Marokko östlich bis Tunesien vorkommt. Sie unterscheidet sich von unserer europäischen Elster durch den blauen Hautfleck hinter dem Auge, den schmaleren weißen Bauch, die kürzeren Flügel und den längeren Schwanz. Das Foto unten stammt aus unserem Hotel.

Die Region lässt sich am einfachsten mit einem Mietwagen erkunden, da dies die größte Flexibilität bietet und auch die günstigste Option ist. Für den Besuch des Souss-Massa-Nationalparks ist ein normales Auto völlig ausreichend; ein Allradantrieb ist nur erforderlich, wenn man tatsächlich Offroad fahren möchte.

An den Spuren im Sand war erkennbar, dass Offroad-Fahrten in der Nähe von Agadir offenbar verbreitet sind. Es handelt sich jedoch um eine Aktivität, die man in einem Nationalpark nicht unbedingt erwarten würde. Natürlich bieten die Hotels und verschiedene Veranstalter auch geführte Touren an. Wenn man bestimmt Stellen im Park abseits des Gazellengeheges aufsuchen will, dann sollte man so eine Tour an seine Wünsche anpassen lassen, da man selbst die Zuwegung dorthin sogar mit GPS-Navigation kaum finden würde.

Auf dieser Seite sind einige Fotos zu sehen, die wir außerhalb des Geheges und entlang der Straßen in der Umgebung aufgenommen haben. Leider schafften wir es nicht, sehr früh aufzubrechen und waren statt wie geplant vor dem Frühstück erst am Vormittag dort. Daher haben wir nur wenige Tiere gesehen, und die paar Eidechsen waren zu flink für die Kamera. Dafür konnten wir eine Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens), Schwebfliegen und eine Raubfliege ablichten.

Einige der Arganbäume trugen Früchte, wahrscheinlich eine Folge der heftigen Regenfälle ein paar Wochen zuvor. So gibt es hauptsächlich Landschaftsaufnahmen und einige Vogelbilder.










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