Archiv: Infos und Bilder aus 1992

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Fauna

Die ursprüngliche Fauna und Flora von Mauritius hat unter der menschlichen Besiedlung sehr stark gelitten. Die ursprünglich üppigen Wälder wurden abgeholzt und so ging auch der Lebensraum für die Fauna verloren. Wälder findet man heute auf der Insel nur noch ca. 20%. Heute leben hier meist Tiere, die freiwillig oder unfreiillig hier heimisch gemacht wurden. Holländer, Portugiesen, Engländer und Franzosen brachten sie ins Land.

Vor allem die einheimische Vogelwelt litt unter den Menschen, die meisten Vogelarten wanderten in die Kochtöpfe der Matrosen oder wurden Opfer der importiereten Affen und Ratten. Bis auf einige Fledermäuse und Vogelarten ist die ursprüngliche Fauna ausgerottet.

Dodo

Das bekannteste Tier von Mauritius ist leider schon seit Jahrhunderten ausgestorben. Trotzdem findet man heute überall Abbildungen der Dronte, meist Dodo genannt. Auf T-Shirts, als Holzfiguren oder in Plastik kann man ihn kaufen und im Museum von Port Louis eine Rekonstruktion dieses plumpen Laufvogles bewundern.

Komisch sah er schon aus, mit kurzen Stummelbeinen und einem großen, krummen Schnabel. Ein wenig wie ein fetter, plumper Truthahn mit einem mürrischem Gesicht.

Ein ausgewachsener Dodo soll 20-25 kg gewogen haben und war unfähig zum fliegen. Die Flügel und der Schwanz verkümmerten im Laufe der Zeit zu kurzen Federbüscheln. Die Dodos hatten nie gelernt zu fliehen, weil sie auf der Insel keine natürlichen Feinde hatten. Die Eier wurden einfach ungeschützt auf dem Boden ausgebrütet.

Mit Ankunft der Menschen änderte sich alles, wie so oft auf der Welt zu beobachten. Die mitgebrachten Tiere wie Ziegen, Schweine, Affen und Ratten ernährten sich von Eiern oder jungen Dodos, die ja leichte Beute waren. Dann kamen leider auch die Menschen auf den Geschmack und Dodofleisch wurde eine willkommene Abwechslung zum Pökelfleisch auf dem Speisezettel der Seefahrer. Grausam, wie Menschen nun mal sind, erschlugen sie die plumpen Vögel auch einfach so zum Spass. Im Jahr 1681 wurde zum letzten Mal ein lebender Dodo auf Mauritius gesichtet...

Reptilien

Kleine Geckos sieht man überall auf Mauritius, oft sitzen sie als willkommene Gäste im Zimmer und lassen uns unbehelligt von Mücken einschlafen. Sie nähern sich den Menschen nicht und sitzen oft stundenlang unbeweglich an Wänden und Decken.

Auch Eidechsen und Chamäleons sind in den Zuckerplantagen häufig vertreten.

Die Riesenschildkröten von Mauritius waren den gefrässigen Menschen ebenso ausgeliefert wie der Dodo. Fliehen konnten sie nicht und wurden einfach auf den Rücken gedreht. So hielten sie sich auf Schiffen lange Zeit als Frischfleischreserve. Überlebt haben diese Tiere nur noch an ganz wenigen Stellen auf der Welt, so auf den Galapagosinseln und auf dem Atoll Aldabra, das zu den Seychellen gehört. Im Botanischen Garten von Pamplemousses leben einige aus Aldabra importierte Exemplare, auch an anderen Orten auf Mauritius kann man diese selten gewordenen Exemplare bestaunen.

Unterwasserwelt

Das Meer vor Mauritius mit seinem großen Korallenriff ist der Lebensraum unzähliger bunter Fische. Alle Arten von Korallenbewohnern tummeln sich hier, Papageienfische, Muränen, Rotfeuerfische, Dicklippen, Fahnenfische, Trompeterfische, Kaiserfische, Kofferfische, Seeigel...

Da das Meer um Mauritius hinter dem Riff sehr tief ist, gibt es viele Zentren für Hochseeangler. In den Gewässern um Mauritius leben viele Speerfische. Nirgendwo auf der Welt gibt es so viele blaue, gestreifte und schwarze Marline wie hier. Hochseefischer brechen hier Weltrekorde, was Grösse und Gewicht der gefangenen Exemplare angeht.

Viele Verkäufer an den Stränden bieten wunderschöne Muscheln, Korallen und Schnecken an. Nach einem Zyklon kann man die schönsten Muscheln am Strand finden, die die rauhe See aus der schützenden Tiefe gerissen hat. Viele Arten stehen unter Naturschutz und man sollte vom Kauf Abstand nehmen. Die meisten dürfen gar nicht nach Deutschland eingeführt werden.

Sonstiges

Bei den Vögeln sind die bekanntesten Überlebenden der "Urbevölkerung" der Kestrel (Mauritius-Falke), die rosa Taube und der Mauritius-Papagei. Sie alle überlebten mit wenigen Paaren und sind trotz Schutzmassnahmen immer noch vom Aussterben bedroht. Der Casela Bird Park hat über 2.500 Vögel aus allen Tropengebieten der Erde und vor allem auch aus Mauritius versammelt und lohnt einen Besuch. Er liegt zwischen Port Louis und Flic en Flac.

Fliegende Hunde und Fledermäuse lassen sich auf Mauritius sehr gut beobachten. Das Hotel Casuarina hatte einen Tennisplatz mit Flutlicht, das bei beginnender Dämmerung eingeschaltet wurde. Ein Anziehungspunkt für Insekten aller Art und ein gefundenes fressen für die Fledermäuse, die sich hier sehr schön beobachten ließen.

Wer das aus Java eingeführte Rotwild beobachten will, ist in der Domaine du Chasseur am richtigen Ort. Die Sambur -Hirsche sind seit 1639 auf Mauritius heimisch.

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