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C 14 ZUR KÜSTE

Auf dem Weg von Wolwedans nach Swakopmund an die Küste machten wir für eine Nacht Zwischenübernachtung in der Rostock Ritz Desert Lodge nahe der Rotstockberge. Mit einem kurzen Schlenker zu den Dünen von Sossusvlei - der Sesriem Canyon stand unter Wasser - und für einen längeren Besuch haben wir uns keine Zeit genommen. Rund um Sesriem liegen zahlreiche Hotels, teilweise sind die ganz schön groß denn sie müssen auch Busgruppen beherbergen. An der "Sesriem Oasis", einer Tankstelle deren Name mehr vermuten ließ als einen immerhin gepflasterten Platz mit Fast-Food Restaurant, zeigte das Thermometer schon weit vor Mittag 34°C im Schatten. Bei dieser Hitze hat man keine Lust auf längere Wanderungen.

Auf dem Weg zur Rostock Ritz Desert Lodge passiert man noch den winzigen Ort Solitaire, der eigentlich nur aus einer Tankstelle mit Shop und Restaurant, einem einfachen Campground und 6 Einwohnern besteht. Solitaire liegt an der Kreuzung der C14, die von Walvis Bay nach Bethanien führt und der C24 von Rehoboth nach Sossusvlei. Beides touristisch bedeutende Strecken durch den Namib-Naukluft-Park und da hier der einzige Rastplatz ist hält natürlich jeder an. Eine willkommene Gelegenheit zur Rast bei Kaffee und Kuchen, besonders der Apfelkuchen hier soll legendär sein. Alles ist nett hergerichtet, mit historischen Schildern und alten, verrosteten Autos als Fotomotiv.

Doch der Ort schreckte uns auf Grund der Besucherzahlen eher ab - es wimmelte geradezu vor Menschen auf und neben der Straße- und so verzichteten wir spontan auf den Kuchen, weil wir noch satt waren vom Lunchpacket am Mittag. Einst soll dieser Flecken im Nirgendwo wirklich ein Geheimtipp gewesen sein, nur mit einem einsamen Baum, einer Benzinpumpe und einen kleinen Kiosk. Heute gibt vier moderne und überdachte Zapfsäulen, eine kleine Cafeteria mit Terrasse, die Solitaire Country Lodge, ein Geschäft und dazu jede Menge Touristen, die mit Campern, Autos und Bussen kommen.

Auf dem Gelände der angrenzenden Farm liegt die luxuriöse Solitaire Lodge und für die Zukunft ist geplant eine Luxusherberge zu errichten und den kleinen Landeplatz für Kleinflugzeuge auszubauen.

Wir mussten bei der Ankunft aufpassen, keine Leute zu überfahren, die fotografierend vor den alten Autos herumliefen. Mit weniger Menschen wäre es hier wahrscheinlich gemütlich gewesen, aber so wollten wir eigentlich nur tanken und schnell wieder weg. Ich hatte noch nicht einmal Lust, den 1.000fach fotografierten Oldie abzulichten und habe immerhin ein Bild im Vorbeifahren geschafft. Zu allem Unglück gab es an der Tankstelle auch gerade keinen Diesel. Ohne unseren dank Zusatztank noch halb vollen Tank wären wir am nächsten Tag nicht mehr bis Walvis Bay gekommen, der Tankwagen kam uns nämlich erst auf dieser Strecke am nächsten Tag entgegen.



Gaub und Kuiseb

Über die C 14 passierten wir die letzen Ausläufer der roten Dünen und erreichten unser nächstes Übernachtungsziel, die Rostock Ritz Desert Lodge. Irgendwo dazwischen passierten wir auch den Tropic of Capricorn - das ist der Wendekreis des Steinbocks. Nachdem wir am Morgen noch den Besuch der Erdmännchen in der Lodge abgewartet hatten, machten wir uns auf den Weg in Richtung Küste. Tagesziel war Swakopmund, wo zwei Nächte in der Villa Margherita gebucht waren.

Schnell ließen wir die Rotstockberge auf der rechten Seite liegen und die Landschaft änderte sich. Wir kamen zum wilden Gaubpass, der sich am Canyon des Gaub-Flusses entlang schlängelt. Hier sieht man eine wilde Gerölllandschaft, deren Gesteinsschichten farbig sind. Von ziegelrot über schwarz bis hin zu Sandstein reicht die Palette. Die Felsen am Straßenrand bestehen meist aus Schiefer, der leicht zerbröselt und so feinen Staub bildet. Dieser verstopft die Gesteinsfugen, so dass kein Wasser ins Erreich durchsickern kann. Aus diesem Grunde gibt es hier kein Grundwasser und die seltenen Regenfälle lassen nicht viel wachsen.

Die Fahrt geht weiter durch die Geröllwüste und ein paar Kilometer weiter wird es immer kurviger und schöner. Kurz vor einer Brücke wechselt man von der Region Khomas in die Region Erongo. Die Straße führt nun über den Kuiseb Pass mitten durch eine sehr trockene Region in der ein paar zähe Sträucher wachsen, dies ist die Grenze zwischen der Wüsten- und der Dünen-Namib. Der Verkehr aus der Gegenrichtung war heftig, es war Begin der Osterfeiertage und alle fuhren von der Küste in Richtung Sesriem. Auch der Laster mit dem Diesel für Solitaire kam uns hier entgegen.

Dieser Pass führt allerdings über keinen Berg, sondern durch eine vom Fluss ausgewaschene Schlucht und die Landschaft sieht mit ihren Wellenbergen ziemlich unwirklich aus. Es geht erst steil bergab, durch das Tal entlang am Fluß und dann wieder bergauf. An einigen Aussichtspunkten lohnt sich ein Stopp, um den Rundblick zu genießen. Es gibt einen unvergleichlichen Ausblick in den Kuiseb Canyon, der sich in gigantischen Stufen tief hinabzieht. Die beiden deutschstämmigen Geologen Henno Martin und Hermann Korn versteckten sich hier in der Region während des Zweiten Weltkriegs für zwei Jahre, um der drohenden Internierung zu entgehen. Ihr Buch "Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste" ist die Reportage eines ungewöhnlichen Abenteuers und eine Liebeserklärung an die Namib. Ein Standardwerk für alle Namaibiainteressierten. Irgendwo soll auch die Abzweigung zum Henno Martin Shelter sein, wir haben sie aber verpasst und hatten für den Besuch auch kein Permit. Das hätten wir in Sesriem kaufen müssen. In den Felsen leben Klippschliefer und wir sahen in der Ferne eine Horde Paviane.

Der Rest des Weges in Richtung Walvis Bay war relativ langweilig und unspektakulär, kurz hinter dem Kuiseb Pass beginnt wieder der Namib-Naukluft-Nationalpark. Alle Abzweigungen hier dürfen nur mit Permit befahren werden. Man sieht eine flache Landschaft, recht viel Verkehr an diesem Fahrtag und in der Ferne in Richtung Meer dunkle Wolken. Wenn man den Vogelfederberg passiert hat, dann ist man fast schon am Meer. Der 385 Meter hohe Berg liegt rund 50 km östlich von Walvis Bay und besitzt sehenswerte Felsformationen.

Vorbei am Flughafen fuhren wir zuerst nach Walvis Bay hinein, um dort zu tanken. Das war auch nötig, ohne Zusatztank hätten wir die Strecke nicht mehr geschafft.

Nachdem unser Auto seinen Durst gestillt hatte und wir uns die Flamingos und Säbelschnäbler in der Bucht angeschaut hatten, wollten wir eine Kleinigkeit essen gehen. Das Restaurant "The Raft" liegt direkt am Meer mit schöner Aussicht auf Vögel und Kite Surfer. Leider hat es uns hier gar nicht gefallen, es war laut, voll und recht ungepflegt. Eher eine Rummelbude als ein schönes Restaurant. Auf die geplanten frischen Austern hatten wir in dieser Atmosphäre keine Lust, bestellten nur eine Kleinigkeit und fuhren dann weiter zu unserem nur noch 35 Kilometer entfernten Tagesziel Swakopmund.




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Solitaire

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