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MOWANI MOUNTAIN CAMP

Der Name Mowani stammt von dem Wort Dwane - Gottes Platz - und ein Aufenthalt in diesem Camp ist ein unvergessliches Erlebnis. Für uns ein Highlight des gesamten Urlaubs, denn hier stimmte wirklich alles: Lage, Landschaft, Essen, Service und die Unterkunft.

Das Camp wurde im Stil eines afrikanischen Dorfes an einem Hügel gebaut, mit fantastischem Ausblick über das Aba-Huab River Tal und die dahinter liegenden Sandsteinformationen, Vulkan-Hügel und weiten Ebenen. Eröffnet wurde es offiziell am 29.07.2000.

Die großen runden Reetdächer der zentralen Lodegebäude wie Küche, Lobby oder Rezeption fügen sich harmonisch in die umliegende Landschaft mit ihren riesigen Granitkugeln ein. Es ist schwierig, die Gebäude von Weitem zu erkennen, weil sie so gut in ihre Umgebung integriert sind. Aber auch die Natur ist umgekehrt gut in die Lodge integriert, denn Felsen und trockene Baumstämme sind Bestandteil von offenen Toiletten oder natürlicher Sichtschutz neben Zelten. Hier haben die Architekten und Ausstatter wirklich an jede Kleinigkeit gedacht und es macht Freude sich jede Ecke anzusehen.

In Mowani findet man Ruhe, Luxus und eine stilvolle Atmosphäre in afrikanischem, naturnahen Ambiente. High Heels sind hier vollkommen fehl am Platz, da die Wege zu den Zelten zum Teil steinig, schmal und uneben sind. Dafür sieht man Grillen, bunte Siedleragamen, Klippschliefer oder Vögel schon auf dem Weg zum Restaurant.

Die Begrüßung und Einführung inklusive Willkommensdrink durch die Manager wirkt eher professionell-routiniert, das Personal ist sehr herzlich und um persönlichen Kontakt bemüht. Die Zimmernummer mussten wir hier niemals nennen, man kennt seine Gäste und die Rechnung war am Ende absolut korrekt. An de Rezeption stehen zwei Boxen für Trinkgeld, einmal für die Guides und eine für das Hotelpersonal - sehr angenehm. Allergien wurden abgefragt und beim Packen der Lunchpakete am letzten Morgen auch berücksichtigt. Nur Wäscheservice und Internet-PC sucht man hier in den trockenen Weiten des Damaralandes verständlicherweise vergeblich.

Wer ein wenig Aktivität möchte, der bucht eine Halbtagestour nach Twyfelfontein, wo man mit eigenem Guide durch die Anlage gehen kann oder eine Tour zu den Wüstenelefanten. Auch kleine Wanderungen in der Nähe der Lodge sind im Angebot. Es gibt mit Sicherheit noch mehr, aber bei 3 Nächten haben uns die erwähnten zwei Aktivitäten gereicht. Mit eigenem Allradfahrzeug kann man auch auf eigene Faust einiges in der Umgebung unternehmen.

Sonst entspannt man sich am Felsenpool mit kleinem Wasserfall, Sonnendeck und toller Aussicht. Oder man sitzt in der offenen Lobby und beobachtet den kleinen künstlichen Wasserlauf, der über dicke Granitsteine geleitet wird und dort Tümpel bildet. Hier findet sich immer eine bunte Vogelschar ein, dazu Echsen und Hörnchen. Sitzt man eine Zeit lang ruhig in der Nähe des Wassers in der Lobby dann hat man viele der gefiederten Bewohner der Umgebung gesehen. Für Fotografen und Vogelliebhaber ein idealer Platz.

Einer der Höhepunkte eines Tages ist hier der allabendliche Sundowner, der auf einem breiten und flachen Felsklotz im Westen der Lodge zelebriert wird. Nur wenige Schritte durch die Felslandschaft sind es vom Restaurant aus. Man stellt ein paar Stühle auf, die Gäste können sich aber auch bequem auf Kissen am Boden räkeln, mit dicken Baumstämmen als Rückenlehne. Von der kleinen Bar direkt hier in einer Nische aus werden dann Drinks nach Wunsch serviert und kostenlos dazu absolut leckeres Fingerfood gereicht. Cocktails wie Ginger Square oder Rock Agama kosten 35 N$ und haben alle eine süße Kirsche auf dem Grund des Glases. Ein leckerer Gin Tonic ist für 26 N$ zu haben.

Beim Blick auf die untergehende Sonne und die unberührte wilde vulkanische Landschaft unterhalb des Felsens kommt man auch mit den anderen Gästen ins Gespräch, doch die meisten verstummen vor lauter Faszination, wenn der glühende Ball den Horizont erreicht. Das Ereignis kann man natürlich auch von seinem Zelt alleine erleben, uns hat es aber jeden Abend auf die Felsenplatte gezogen. Nach Sonnenuntergang bekommen die Gäste dann pro Zelt eine sehr starke 12V-Lampe im Format eines Akku-Schraubers mit ebensolchen dicken Akkus daran, mit der man die Wege zu den Zelten und zum Restaurant sehr gut ausleuchten kann. Was für ein angenehmer Unterschied zu den Funzeln, die andere Lodges als Taschenlampe bieten.

Wem der Sinn danach stand der konnte sich auch nach dem Sundowner und vor dem Abendessen eine Weile an das Feuer setzen, welches etwas unterhalb des Restaurants neben der Lounge auf einem kleinen Vorplatz entzündet wurde. Wir hatten aber mit dem Wind kein Glück und wurden immer vom Rauch verfolgt...


Lage

Das Mowani Mountain Camp ist ein idealer Ausgangspunkt für den Besuch von Twyfelfontein mit seinen Felsmalereien und -gravuren, denn die Einfahrt zum Camp liegt ganz in der Nähe. Auch andere Sehenswürdigkeiten sind von hier aus gut zu erreichen. Die Zuwegung von der Gravel Road D2612 aus ist recht sandig, war aber auch mit unserem Baby-Benz zu befahren. Auf dem Parkplatz stand er dann für 3 Tage als einziges Auto ohne Allrad herum. Am Ende, als wir fahren wollten, fanden wir unser von der Salzstraße an der Küste total verschmutztes Auto dann sauber gewaschen vor. Auf dem Gelände befindet sich noch vor dem bewachten Tor zum weitläufigen Gelände der Lodge auch ein Campingplatz, malerisch etwas abseits und vor einer Felswand gelegen. Campern ist der Zugang zur Lodge allerdings nicht gestattet. Mowani liegt mitten in der unberührten Wildnis des südlichen Damaralandes, umgeben von gigantischer Granitmurmeln und mit weiten Fernblicken in eine überwältigende Landschaft.


Zimmer

Es gibt 12 Zimmer im Mowani Mountain Camp, sie bestehen aus Luxuszelten, die auf Plattformen errichtet wurden. Alle haben einen traumhaften Blick, gegen Aufpreis kann man noch die so genannten View Tents buchen, die in Alleinlage den traumhaften Blick auf die einmalige Wüstenlandschaft bieten. Hier schaut kein Nachbar herein, wir hatten Zelt Nummer zwei, umrahmt von mächtigen Granitfelsen und mit absoluter Privatsphäre.

Nur das Honeymoon Zelt hat sogar das Badezimmer außerhalb unter einem großen Granitfelsen mit Badewanne. Es gibt auch noch 2 komplett offene Suiten, eine kleinere neben dem Boma und eine weitere hinter dem Pool, die aus drei separaten, kleinen Bungalows besteht. Dort sind die Lounge, Schlafzimmer und das Badezimmer untergebracht und es gibt Betten mit Moskitonetz. Die Räume sind ansonsten komplett offen, mit eigener Terrasse, Liegestühlen und Traumblick.

In den Zelten befinden sich das Badezimmer mit runder Dusche, Waschtisch und WC im hinteren Teil, dort gibt es sogar einen eigenen Eingang für die Angestellten. Die Rückwand des Badezimmers ist zugleich Schrank-Regal und Trennwand zum Schlafraum, im Schrank-Regal gibt es einen kleinen Safe. Heißes Wasser und Strom für den Föhn sind hier kein Problem. Es gibt Anti-Insektenspray zum Töten - wovon wir Abstand genommen haben - und Peaceful Sleep zum Einsprühen der Haut in der Dämmerung. Letzteres haben wir auch benutzt.

Am Ankunftstag hatte man überall das Licht angemacht, denn wir kamen erst in der Dämmerung an und wurden netterweise schon vor dem Einchecken zum Sunsetpoint geführt. Danach folgte die Einweisung, und als wir zum Zelt kamen, war es schon dunkel. Licht zieht aber Insekten an, im April waren es vor allem riesige Heuschrecken. Ich hatte den Eingang mit der Zeltplane verschlossen, um drinnen bei Licht die Koffer auszupacken. Michael holte noch etwas aus dem Auto, als er zurück kam prasselten die Leiber der Insekten nur so gegen den Eingang. Licht aus, eine Weile gewartet, Vordereingang auf, und der Spuk war verschwunden.

In den folgenden Tagen und Nächten haben wir dann immer mit vorne komplett offenem Zelt geschlafen. Anders als in den Zelten der Erongo Wilderness Lode gibt es hier am Vordereingang keine Netze. Also kann man entweder die Aussicht verbauen und die Vorderseite verschließen, oder im Dunkeln den Eingang öffnen und dann am Morgen bei Sonnenaufgang mit einem fantastischen Blick auf rosafarbige Landschaft erwachen. Wir haben uns für Letzteres entschieden, die Natur blieb bei sparsamen Lichteinsatz auch meist draußen. Ab und zu mal eine Spinne, ein Käfer oder ein Hüpfer im Zelt kann uns nicht schrecken und kriechendes Getier kam nicht auf die Plattform.

In den Felsen vor unserer Veranda lebten Fledermäuse, die am Abend auf Jagd gehen und so viele lästige Insekten fern halten. In einer Nacht weckte uns der Ruf einer Eule, die direkt vor unserem Zelt saß, am Morgen kann man die Dassies auf den Felsen spielen sehen. Wir haben uns in den bequemen Betten wohl gefühlt, die Aussicht am Morgen genossen und in der Nacht tief und fest geschlafen.


Frühstück

Das Frühstück wird im Restaurant eingenommen, dieses ist nach fast allen Seiten offen. Es gibt ein umfangreiches Buffet mit Joghurt, Cerealien, Fruchtsalat (ohne Äpfel auf Wunsch), diverse Wurst- und Käsesorten, mehrere Brotsorten und Brötchen. Die Säfte waren nicht so lecker, sonst hat alles sehr gut geschmeckt. Eier gab es natürlich auch in jeder gewünschten Art auf Bestellung.

Am letzten Morgen wurden wir von den Kellnern schon mit einem verschmitzten Grinsen empfangen und aus dem Restaurant heraus zum idyllisch gelegenen Felsenpool geführt. Dort war auf dem Sonnendeck mit fantastischer Aussicht extra für uns ein Frühstückstisch eingedeckt. Eine schöne Überraschung. Die Gefäße mit Joghurt und Saft hatte man mit Folie abgedeckt, einen Sonnenschirm aufgestellt und ein Kellner sorgte bei Bedarf für Nachschub aus dem Restaurant. Das Damaraland ist bekannt für seine lästigen Mini-Fliegen, die nach Sonnenaufgang herumschwirren. Die waren hier natürlich präsenter als oben im überdachten Restaurant, haben aber nicht wirklich gestört. Wir haben das Frühstück sehr genossen, denn rund um uns tobte das Leben. Ganze Klippschliefer-Familien mit Kleinen schauten uns zu, Vögel kamen am Pool trinken und Felsagamen kämpften um ihr Revier auf den Gehwegplatten.


Essen

Die Küche in Mowani ist Spitzenklasse. Was die Truppe in der Küche hier, fernab der Zivilisation, bietet ist lecker, gut portioniert und abwechslungsreich. Am Abend gibt es ein 3-Gang-Menü mit Wahl zwischen zwei Hauptseisen, mittags hat man zusätzlich auch noch Dessertwahl. Am Nachmittag steht in der Lobby kostenlos Kuchen und Kaffee und die hervorragenden Häppchen zum Sundowner hatte ich ja schon erwähnt. An einem Abend zeigten sich auch die Köche und Küchenhilfen und sangen zusammen mit den Kellnern und Guides sehr melodisch Damara-Liedgut.

Für die Fahrt zur nächsten Unterkunft bestellten wir ein Lunchpacket. Das kam in braunen Tüten, die liebevoll von Hand mit dem bemalt war, was wir an Mowani erlebt hatten und liebten: auf einer war der Wüstenelefant neben dem Safari-Jeep zu sehen. Und da wir oft am Wasser gesessen hatten um Vögel zu fotografieren, hatte man das neben den Dächern der Lodge auch als Motiv anedeutet, siehe Foto.

Was uns ebenfalls sehr gut gefallen hat war die hochklassige Weinauswahl zu zivilen Preisen. Es gibt zwar ausschließlich Faiview Weine aus Südafrika: zum einen die Hauptlinie aus Paarl und dazu die fantastischen Rotweine aus dem Swartland mit dem Label von Spice Route, aber dieses Weingut hat genug Sorten und Klasse zu bieten. Die Auswahl fiel uns schwer, aber wir hatten gut gewählt: einen Pegleg Carnignam Faiview (N$185), einen Spice Route Mourvrede (N$ 145) und einen Spice Route Shiraz (175 N$).

Das Essen war so gut, dass wir an beiden Tagen auch zum Lunch gingen. Für 130 N$ pro Person bekam man ein leckeres, von den Portionen genau auf die Hitze abgestimmtes 3-Gang Menü. Am ersten Tag gab es würzige kalte Gurkensuppe, dann entschieden wir uns für ein Sandwich mit geräuchertem Hähnchensalat und Salatbeilage und für Vanilleeis mit "kalter Schnauze" aus dem Kühlschrank. Am zweiten Mittag hatten wir kalte Maissuppe, Lasagne mit Fleisch und Salatbeilage und Limonencreme. An keinem einzigen Gang gab es irgend etwas zu meckern, alles war erfrischend und lecker.

Am Abend sitzen im Restaurant die Paare an Einzeltischen, kleine Gruppen sitzen zusammen. Alles ist stimmungsvoll beleuchtet und das Essen ein Genuss. Kleine Kostprobe der 3-Gang-Menüs? Tomaten Mozarella Törtchen, Straußensteak mit Gemüse und Kartoffeln und Mandeltorte. Grüne Suppe aus Erbsen und Linsen püriert, Kudusteak mit Kartoffeln und Gemüse und der beste Malvapudding mit Amarulacreme, den ich jemals probiert habe. Am letzten Abend hatten wir Blinis mit geräuchertem Carpaccio und diesmal unterschiedliche Hauptgerichte: eine hervorragende Dorade mit Zitronenbutter und Steak mit Merlotsauce mit Beilagen. Gefolgt von einer Art Bratapfel in Weißwein pochiert mit Vanilleeis.

Fazit

Das Mowani Mountain Camp war sicherlich ein Highlight unserer Unterkünfte, auch preislich. Der Gegenwert ist hoch, denn hier haben wir uns sehr wohl gefühlt und vom Top-Essen über die super Lage bis zum motivierten Service hat einfach alles gestimmt!

Im April 2009 waren wir 3 Nächte hier.

Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die schöne Webseite vom Mowani Mountain Camp.

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