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Die Ongava Lodge liegt inmitten des im 30.000 ha großen Ongava Private Game Reserve und gehört zur Hotelgruppe von Wilderness Safaris. Vom Parkplatz führt eine lange Treppe hinauf zur Rezeption mit Souvenir Shop. Dann wird man weiter zum Hauptgebäude mit Restaurant, Bar und Lounge geführt. Dort bekamen wir einen Willkommensdrink und der Manager teilte uns die Aktivitäten für den nächsten Tag mit. Das hört sich erst einmal recht festgelegt an, eine mögliche Abweicheung könnt Ihr auf der Seite Ongava Morning Drive nachlesen. Von einem hölzernen Aussichtsdeck blickt man auf die Abends beleuchtete Wasserstelle unterhalb der Lodge. Dort finden sich immer wieder Tiere ein und der Ausblick vom Hauptgebäude und von den Unterkünften ist einfach traumhaft.
Leider haben wir zu spät erfahren, was man außer Game Drives hier auch noch andere Aktivitäten angeboten bekommt. So können sich wenige Gäste am späten Nachmittag zu einem Hide unten am Wasserloch führen lassen, das hätten wir gerne am ersten Tag gemacht, wenn wir nicht zu spät erst durch andere Gäste davon erfahren hätten. Auch ein Rhino-Tracking zu Fuß ist möglich. Aufgrund der offen angelegten Camps müssen sich Familien mit Kindern unter acht Jahren leider nach anderen Unterkünften umsehen.
Am Morgen werden in der Regel Pirschfahrten im offenen Safarifahrzeug in den Etosha Nationalpark unternommen, nach Lunch und Ruhepause folgt dann am Nachmittag eine weitere Rundfahrt durch das Ongava Wilderness Reserve. Dieses exclusive Stück Natur ist der Hauptgrund, hier zu übernachten und ein echtes Highlight ohne Massentourismus.
Absolut zu bemängeln sind leider die Fahrzeuge, die hier mit bis zu 7 Personen besetzt werden. So haben zwar zwei Personen eine Bank für sich alleine, allerdings hat nur die erste Reihe genug Beinfreiheit. Wer in zweiter oder letzter Reihe Platz nimmt, der hat es sehr unbequem. Die Fahrzeuge von Wilderness Safaris bieten weniger Beinfreiheit als der allerletzte Billigflieger. Michael musste die ganze Zeit, immerhin 3 Stunden, mit stark angewinkelten Beinen sitzen. Und bei Nachtfahrten wird es sehr kühl, Decken bekommt man hier allerdings auch nicht.
Dank der Kenntnisse der stets freundlichen Guides, die zum Teil schon über 15 Jahre dabei sind, werden die Rundfahrten in Ongava ein schönes Erlebnis mit meist zahlreichen Tiersichtungen. Löwen, Geparden, Rhinos - mehr darüber auf den Seiten Ongava Sunset Drive und Ongava Morning Drive. Im Gegensatz zum Etosha National Park, in dem man zur Zeit des Sonnenuntergangs zurück in den Camps sein muss, fährt man im Ongava Game Reserve auch in der Dämmerung und im Dunkeln. Die besondere Attraktion sind die Schwarzen und Weißen Nashörner, die hier in großer Zahl angesiedelt wurden.
Für die wenige freie Zeit am Mittag steht ein kleiner, hübscher Pool mit Sonnendeck zur Erfrischung zur Verfügung oder man entspannt auf der eigenen Terrasse mit Blick zum Wasserloch. Es gibt auch ein Boma für das abendliche Lagerfeuer, das im April aber nicht entzündet wurde. Trommeln rufen die Gäste zu den Mahlzeiten.
Am Abend wird man nach dem Dinner in Begleitung eines bewaffneten Angestellten zum Zimmer zurück geführt, da es hier Raubtiere gibt und keine Zäune. Ohne Begleitung verlässt niemand das Restaurant. Da wir bis zum Bungalow Nummer 3 nur ca. 75 Meter laufen mussten, fanden wir das ein wenig albern. Allerdings erzählte uns dann einer der Angestellten, dass man den Honeymoon Bungalow Nummer 8 am Ende der Anlage auch "Lions Corner" nennt. Und im Februar, als mal ein paar Tage keine Gäste eingebucht waren, lag an einem Morgen ein ganzes Löwenrudel mit über 20 Tieren rund um den Pool. Am zweiten Abend lachten wir dann auch nicht mehr über die Begleitung, denn ganz in der Nähe machte ein Löwe lautstark auf sich aufmerksam. Er lag anscheined direkt unterhalb der Reihe der Bungalows, denn er hielt uns noch ein paar Stunden wach. Wer einmal das erschütternde Brüllen eines Löwen im Dunkeln ganz in der Nähe gehört hat, der wird es nicht wieder vergessen. Angst hatten wir im Zimmer keine, aber es war durchaus beeindruckend und die Nackenhaare stellten sich auch auf...
Bei zwei Übernachtungen hatten wir eine Nacht Vollpension und eine Nacht Halbpension gebucht. Sehr zu empfehlen, wenn man nur 2 Nächte bleibt, denn als wir mittags von Grootberg aus ankamen, hatten wir unterwegs schon ein Picknick gemacht und gar keinen Hunger. Und am Abfahrtstag macht man keinen Game Drive mehr mit, der hier mit ca. 50 Euro pro Person berechnet wird. Dafür haben wir am Ankunftstag einen Extra-Abenddrive zusätzlich gebucht, der am Ende nicht auf unserer Rechnung stand. Tja, wir waren dann so ehrlich und haben darauf hingewiesen. Das hätte wahrscheinlich niemand bemerkt, da fast alle fully inclusive buchen und wir wären 100 Euro reicher geblieben...
Die Ongava Lodge liegt in den unaussprechlichen Ondundozonananandana Hügeln mitten im privaten Ongava Game Reserve, dieses liegt an der südlichen Grenze des Etosha National Park. Auf dem Gelände befinden sich noch weitere Camps, unter anderem das noch teurere Ongava Tented Camp, in dem man aber nur fully inclusive buchen kann, das sehr teure Little Ongava und das Andersson Camp. Das Eingangstor zum Ongava Game Reserve kann man nicht verfehlen, denn es liegt direkt links neben dem Andersson Gate südlich von Okaukuejo. Dies ist die einzige Zufahrt zum Etosha National Park im Süden.
Am Gate meldet man sich an und bekommt eine Wegbeschreibung zum Camp. Unterwegs passiert man das Flugfeld und kann schon die ersten Tiere sehen.
Der schlechteste Teil der gesamten Wegstrecke an diesem Tag war die Zufahrt zum Gästeparkplatz. Ein Angestellter dirigiert uns nach der Ankunft dort hin und an einer Unebenheit der Abfahrt haben wir dann kurz knirschend mit dem Bodenblech auf den dicken Steinen aufgesetzt. Unser Baby-Benz war auch hier wieder das einzige Auto ohne Allrad, die meisten Gäste erreichen die Ongava Lode aber sowieso mit einem Tourguide oder per Flugzeug.
Kurz gesagt: Die Zimmer in Ongava sind Top, schade nur, das man sich höchstens ein paar Stunden pro Tag darin aufhalten kann, wenn man "fully inclusive" gebucht hat. Sie sind bestens geeignet für einen ruhigen Nachmittag ohne Gamedrive, für den wir hier leider keine Zeit hatten. Bezüglich Luxus und Ausstattung fehlt es in den Bungalows wirklich fast an nichts. Die Chalets wurden seit 2004 nach und nach komplett renoviert.
Es gibt hier 14 Unterkünfte. Für Gehbehinderte ist es leider nicht zu empfehlen, teilweise gibt es steile Treppen und die Wege sind auch recht schmal und uneben, ganz ohne Treppensteigen geht gar nichts.
Wir bekamen Raum Nummer 3, gerade noch mit Blick auf das Wasserloch und nur 75 Meter von Pool und Restaurant entfernt. Nur Nummer 1 und 2 liegen noch näher dran. Die Räumlichkeiten sind großzügig, der Schlafraum mit großem Bett und dickem Kopfkissen hat einen schönen Blick auf die Terrasse. Neben riesigen Glasschiebetüren gibt es hier selbstverständlich auch Fliegengitter zum Schieben. Und schwere Vorhänge zum Verdunkeln. Dazu eine Klimaanlage, was in Namibia eher die Ausnahme ist, die haben wir haben im April aber nicht gebraucht. Die Einrichtung ist gediegen und bei Ankunft erwartet den Gast eine handgeschriebene Nachricht vom Management auf Elefantendungpapier. Es gibt Eiswasser im Zimmer und einen Wasserkocher, allerdings keine Minibar. Vermisst haben wir ein Moskitonetz über dem Bett, das hätte den Raum "afrikanischer" gemacht. Auch einen Fernseher sucht man vergeblich, aber wer bracht den schon in solch einer Umgebung? Das Housekeeping bietet auch Wäscheservice, das wird schnell und gut erledigt und ist im Preis enthalten. Rufen kann man allerdings niemanden, denn es gibt auch kein Telefon.
Der Safe ist in der Wand eingelassen und trotz Platzangebot im Zimmer eher winzig, da passen gerade mal Pässe und Papiere rein und er wird mit einem Schlüssel geöffnet. Die Schränke sind offene, gemauerte Regale mit Stangen. Dort findet man auch Schlappen, Föhn, Bademäntel und Schirme, die wir an einem Abend auch brauchten, denn es regnete zur Dinnerzeit in Strömen.
Ein Knaller ist das Bad, im Raum integriert mit einer komplett offenen Dusche mit pfiffig verstellbaren zweiteiligen Duschkopf. Die beiden Waschbecken haben einen direkten Blick in die Wildnis und zum Wasserloch. Hier macht Zähne putzen Spaß. Da ja statt Spiegel Fenster über den Becken sind, hat man an beiden Seiten noble Spiegel mit Vergrößerung aufgehängt. Nur die Toilette ist mit einer Türe zu verschließen.
Sehr schön ist auch die Außendusche, hier ist man durch eine Verblendung aus Mopanestämmen vor neugierigen Blicken aus den Nachbarbungalows geschützt. Ein Sichtschutz befindet sich auch vor den Fenstern, nur die Eingangstür hat man vergessen. Wer also am Abend bei Licht nackt vom Bad zum Bett läuft, der sollte daran denken dass es für diese Passage vom Hauptweg aus keinen Sichtschutz gibt.
Die noble Veranda ist mit Sitzmöbeln, einem Tisch und einer Liege ausgestattet. Hier lässt es sich nach dem Mittagessen wunderbar relaxen, bevor es dann wieder los geht zum nächsten Gamedrive.
Das Frühstück in der Ongava Lodge wird traditionell sehr früh eingenommen, da ja spätestens um 7:00 Uhr alle Gäste im Gelände oder im Etosha National Park unterwegs sind. Am letzten Tag standen wir ein wenig später auf und hatten das ganze Restaurant und Buffet fast für uns alleine. Es gibt die üblichen Eier nur extra nach Wunsch zubereitet und auf Nachfrage, schließlich hat man offiziell ein "continental buffet breakfast" gebucht. Ein recht übersichtliches Buffet ist in der Ecke aufgebaut. Darauf befindet sich eine Auswahl an Käse, Schinken und diversen Wurstsorten. Dazu Cerealien, Säfte, Joghurt und Brot. Wirklich nichts Besonderes, was man nicht irgendwo auch schon mal besser gesehen hat.
Alle Mahlzeiten werden in der erhöht gebauten, seitlich offenen Lapa serviert, mit herrlicher Aussicht auf das darunter gelegene Wasserloch. Mittags wird hier der Lunch gebracht und am Nachmittag gibt es Kaffee, Tee und Kuchen. Der Bau ist durchaus beeindruckend, leider regnete es am ersten Abend plötzlich heftig und es war Schluss mit der Gemütlichkeit. Die schon eingedeckten Tische und Stühle wurden alle nass, weil es keine Möglichkeit gab die offene Seite zu schließen. Eilig wurde alles von den unteren Ebenen nach oben in den geschlossenen Bereich mit der Lounge Ecke geräumt.
An unserem 1. Nachmittag gab es zum Kaffee leckeren Sandkuchen mit Kirschen. Darauf freuten wir uns am zweiten Tag, aber leider fanden wir nur harte, ungenießbare Kekse vor. Wir haben nur einmal am Vollpensionstag mittags gegessen, dann wird in Ongava ein Buffet aufgebaut. Darauf befanden sich ein Auflauf mit Hackfleisch, Safranreis mit Rosinen, Diverse Gemüse mit Fetakäse und Salat mit Fetakäse. Ein Dessert suchten wir vergeblich. Am Abend gibt es hier ebenfalls die Hauptspeisen in Buffetform, was uns sehr enttäuschte. Hier hatten wir Bedienung und hochwertige Küche erwartet. Unser Problem, dass wir nicht gerne an Buffets essen und dies eher in einfacheren Unterkünften vermuten - bei einem Halbpensionspreis von ca. 140 Euro in der Nebensaison pro Person zählt Ongava für uns nicht dazu.
Noch enttäuschender war die Weinkarte. Es gab jeweils einen Hauswein in Rot und Weiß und dazu genau zwei! andere Weine pro Sorte als Flaschenwein. Wir verstanden die Welt nicht mehr, denn überall anders, auch in der abgelegensten und einfachsten Lodge, gibt es mehr Auswahl. Der rote Hauswein war ein recht simpler Pinotage, den wir nicht mögen. So entschieden wir uns für die Flasche Villiera Cabernet Sauvignon als einzige Alternative, die hier 190 N$ kostete.
Am ersten Abend gab es nach dem Umzug wegen Regen dann am Tisch als Vorspeise einen Ananas-Sellerie-Salat mit geräuchertem Wildfleisch. Dann wurden kleine gusseiserne Töpfchen auf den Tisch gestellt, so genannte Potjes, in denen das zarte Wildgulasch lange heiß blieb. Denn die Beilagen müsste man sich ja am Buffet holen, an dem sich eine Liste mit Beschreibungen befand. Außerdem stand dort noch ein Koch, der mühsam jedem Gast einzeln erzählte was sich in den Behältern befand. Nämlich Spätzle, die als französische Nudelspezialität angepriesen wurden, und Rotkohl. Wer kein Fleisch mochte, der konnte Hai in Blätterteig essen oder sich Kürbis, Maiskolben und Salat nehmen. Als Abschluss stand eine Käseplatte bereit und am Tisch wurde Sticky Pudding mit Vanillesauce serviert.
Am zweiten Abend regnete es nicht und die Gäste verteilten sich mehr im Restaurant. Serviert wurde pikante Kartoffelsuppe als Vorspeise, dann drängelte man sich wieder um das Buffet.
Dort gab es Oryx-Bein mit etwas Speck, Zwiebel und Käse gefüllt, Hähnchenbrust mit Gewürzauflage, hausgemachte Pommes, Rote Beete, Butternut-Kürbis, Zuckererbsen, Salat mit Feta und die obligatorische Käseplatte. Zum Dessert kam eine Mini-Lemontart.
Dazu tranken wir diesmal glasweise den Hauswein, einen Welbedacht Meerkat Chenin Blanc. Und da verstanden wir plötzlich die geringe Weinauswahl: die meisten Gäste buchen hier ausschließlich Vollpension und der Hauswein ist dort inkludiert. Kein Grund, extra Geld für hochwertigere Weine auszugeben, man trinkt einfach das, was umsonst ist. Und vom Hauswein kostet eine Flasche ca. 30 Rand in Südafrika, nicht gerade ein Wein für die Spitzengastronomie.
Alles in allem zwar leckeres, aber recht lieblos dargebotenes Essen a lá Hausmannkost.
Die Ongava Lodge in direkter Nachbarschaft zum Etosha National Park trumpft mit Lage, großem Tier- und Pflanzenbestand im privaten Reserve und Exclusivität. Das Preis-Leistungsverhältnis empfanden wir nur als unausgeglichen in Bezug auf das Essen und die Fahrzeugflotte, die Unterkunft war sehr hochwertig.
Im April 2009 waren wir 2 Nächte hier.
Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die schöne Webseite der Ongava Lodge. Auf der Karte liegt die Lodge am linken Ende des unteren Abzweigs von dem Hauptweg.
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