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FEST INN FELS

Die D 707 gilt als eine der schönsten Strecken in Namibia, die Fahrt habe ich näher auf der Seite über die Tirasberge beschrieben. Doch um die wirkliche Landschaft rechts und links des Pads zu erkunden muss man auch abseits der Piste fahren. Dies kann man aber nur, wenn man eine Unterkunft auf einer der Farmen gebucht hat, die an der Straße liegen. Es gibt verschiedene Unterkünfte vom einfachen Campingplatz über Farmhäuser bis hin zu Lodges. Die nächste Reise in diese Region würde uns wahrscheinlich nach Namtib oder Gunsbeweys führen, doch für den ersten Besuch der Tirasberge haben wir uns für die luxuriöse Unterkunft in der Lodge Fest Inn Fels auf der Farm Koiimasis entschieden. Während man in verschiedenen Foren zum Campingplatz und zur Farmersfrau unterschiedliche Meinungen liest, ist von der Lodge wahrscheinlich jeder begeistert.

Sie wurde im Sommer 2007 eröffnet und wird von einem Deutschen Auswanderer namens Roland Drenkmann betrieben, der leider gerade in Urlaub war, als wir ankamen. Doch mit Brigitte und ihrem Mann hatte er für einige Wochen zwei Vertreter gefunden, die sich vor Ort um alles kümmerten. Die beiden leben normalerweise auf Teneriffa. Da die Lodge nur 4 Zimmer hat und eines davon von den stellvertretenden Managern belegt war konnten hier nur maximal 6 Gäste übernachten. Die Bewohner vom Campingplatz haben normalerweise keinen Zugang zu den Einrichtungen der Lodge.

Als wir ankamen, wurden wir sehr freundlich von den Angestellten und von Brigitte begrüßt. Die Mädels, die hier arbeiten, bekamen gerade live am Gast eine Ausbildung und machten ihre Sache sehr gut. Einiges wirkte noch schüchtern und unsicher, was sie aber mit viel Charme wieder wett machten. Auf dem Weg zum Zimmer zeigte man uns die Einrichtungen der Lodge und die beeindruckten uns auf Anhieb.

Die Rezeption und ein Mini-Souvenirshop befinden sich im unteren Teil des gemütlichen Restaurants, in dem wir besonders von den vielen Metallarbeiten beeindruckt waren. Man konnte sie auch kaufen und ich verliebte mich in einen Tokko auf einem Ast, der auch mit einem Preis ausgezeichnet war. Leider teilte man mir auf Anfrage bei der Farmerin dann mit, dieser wäre nicht zu verkaufen. Schade, ich hätte ihn sehr gerne mitgenommen.

Vom Restaurant geht man über mit Natursteinen belegte Wege zum wunderschönen Swimmingpool mit einem Halb-Schattendach aus Holzknüppeln. Er ist innen schwarz gestrichen, aber das Wasser war trotzdem so kalt dass es Mut erforderte hineinzutauchen. Am Rand unter Wasser gibt es gemütliche Kanten in unterschiedlicher Höhe, auf denen man im Wasser sitzen kann. Vorbei an einer knorrigen Bank führen einige Stufen hinauf zum Sonnendeck, wo mehrere Liegestühle und ein Tisch mit Stühlen zum relaxen einladen. Hier kann man schon mal einen gemütlichen Nachmittag vertrödeln, leider spendet das Schattendach aus Naturhölzern nur Halbschatten und wir holten uns hier beide einen fiesen Sonnenbrand auf den Schienbeinen.

Unterhalb vom Pool gibt es neben Sitzecken auch noch eine gemütlich dekorierte Skybar mit allerlei alten Deko Elementen, wo am Nachmittag Kaffee und Kuchen serviert werden und am Abend kann man es sich hier mit einem Sundowner gemütlich machen und die Färbung der gegenüber liegenden Bergkette betrachten. Am ersten Abend waren wir hier mit Brigitte alleine.

Den zweiten Abend verbrachten wir hier mit netten Gästen vom Campingplatz. Anette und Franz hatten das Abendessen in der Lodge gebucht und weil wir uns auf Anhieb gut verstanden haben verbrachten wir den Nachmittag und das Abendessen gemeinsam. An diesem Abend fuhren wir dann ein Stückchen zu einem flachen Felsen inmitten der Ebene, um von dort aus den Sonnenuntergang zu sehen.

Die Lodge liegt vor einer beeindruckenden Felskulisse, aber am Nachmittag wird es hier recht schnell schattig und die Sonne verschwindet hinter dem Berg. Mehr zum Morgenspaziergang auf der Farm und zum Sonnenuntergang auf dem Hügel findet ihr auf der Seite zur Farm Koiimasis.

Was uns an der Fest Inn Fels Lodge sofort auffiel, war die hervorragende handwerkliche Arbeit die hier geleistet wurde. Mit deutscher Gründlichkeit war alles bis ins letzte durchdacht: die Gehplatten waren wackelfrei verlegt und zeigen zum Teil fossile Pflanzeneinschlüsse. Alle Spalten und Kanten waren mit Beton gefüllt, die Bodenkanten mit dickem Seil ummantelt, um den Insekten keine Spalten und Ritzen zum Einnisten zu bieten. Die elektrischen Leitungen lagen hier nicht einfach auf der Erde, sie waren mit Zement ummantelt, der zudem noch mit wurzelartiger Maserung verziert war. Mit viel Liebe zum Detail wurde hier handwerklich in Perfektion gearbeitet.


Lage

Die Abzweigung nach Koiimasis (25.9228°S,16.0845°E) ist von der D 707 aus gut ausgeschildert, man muss allerdings bis zum Eingang der Farm noch gut 20 Kilometer Piste fahren. Diese ist landschaftlich sehr schön und beeindruckt mit weiten Ausblicken, unterschiedlichen Formationen und Farben. Wenn man Glück hat, kann man hier schon ein paar Löffelhunde sehen.

Ein großes Eingangstor mit schönen Metallarbeiten, die zwei San zeigen und ein Wegweiser mit Perlhühnern weisen auf die Abzweigung zur Farm hin. Weiter geradeaus erreicht man Landsberg, die Farm der Eltern, die aber keinen Gästebetrieb mehr hat.

Es gibt von der C27 aus auch eine direkt Zufahrt nach Koiimasis über Landsberg. Man muss dann aber durch Korais und die nördlichen Tirasberge, die Strecke ist rauh, zeitaufwändig und nur für Allradfahrzeuge geeignet.


Zimmer

In der gleichen handwerklichen Perfektion wie die Lodge sind auch die vier Bungalows mit Naturmaterialen erbaut worden. Sie liegen am Hang mit Blick auf den weit entfernten Campingplatz und die dahinter liegende mächtige Felswand der zweiten Talseite. In der Ferne kann man die Farmgebäude erkennen und die Berge dahinter. Mit dem Auto fährt man von unten heran, lädt seine Koffer aus und parkt dann hinter einem Verschlag aus Naturmaterialien. So stört kein Auto die Optik der Landschaft beim Blick aus dem Zimmer. Auf den Felsen hinter den Bungalows kann man die hier eher scheuen Klippschliefer beobachten oder kleine Echsen, die sich auf den Steinplatten sonnen.

Wir bekamen Raum Nummer 2, vor dem sich eine Terrasse mit Bank und Tisch befindet. Leider mit Blick auf einen dicken Felsklotz, der zwar ein wenig die Fernsicht versperrt aber je nach Tageszeit auch Schatten bietet. So hat alles seine Vor- und Nachteile.

Das Zimmer ist ein großer Raum, in dem sich hinten durch eine halbhohe Mauer abgetrennt auch offen das etwas tiefer liegede Bad befindet. Besonders witzig fanden wir das Kinderbett in luftiger Höhe, auf das man mit Hilfe einer Leiter und mit einem Seil gelangen kann. Für die Kleinen mit Sicherheit ein toller Spaß.

Im Zimmer integriert sind ebenfalls ein paar Felsblöcke, wobei alle Ritzen und Spalten sorgfältig verputzt wurden. Ablagen für Schuhe und beide Koffer sind integriert, Platz hat man hier genug. Es gibt auch einen Schreibtisch und mehr als ausreichend Platz im Schrank. Der Felsboden auf einer Bettseite ragt ein wenig weiter in den Gang als auf der anderen Seite, so dass man im Dunkeln auf seine Zehen achten muss. Im Zimmer steht eine Kanne mit leckerem kalten Tee für den Gast bereit.

Das Badezimmer hat weder Türen noch Wände und ist im Zimmer integriert. Die offene Dusche bietet viel Raum und ist sehr angenehm. Handtücher für den Pool findet man auf der Sonnenterrasse, einen Föhn oder Shampoo sucht man hier vergeblich. Das etwas altmodische Waschbecken in altrosa passte nicht so ganz ins Ambiente, hier hätten wir persönlich eine Keramikschüssel oder ein Natursteinbecken schöner gefunden.


Frühstück

Das Frühstück wird im gemütlichen Restaurant eingenommen und am Tisch serviert. Es gibt einen richtig leckeren Kaffee, dazu selbst gebackene frische Brötchen. Diverse Brotsorten, Knäckebrot, Marmelade, Butter und Saft runden das Angebot ab. Besonders zu erwähnen ist hier die Käse-und Aufschnittplatte. Hier gibt es nämlich nicht nur vier verschiedene Salami und Schinkensorten, sondern auch wunderbares Springbockfleisch und sogar selbst hergestellte Sülze mit Springbock. Alles nett dekoriert, sogar mit einem Papierschirmchen. Und natürlich die frischen Farmeier, die auf Wunsch zubereitet werden. Die Erzeuger kann man wenige hundert Meter weiter ja besuchen.

Essen

Am Nachmittag bekommt man Kaffeee und dazu kleine Sankuchenstücke serviert, das Ganze wird dann am Ende aber mit 45 N$ pro Person berechnet.

Am Abend gibt es zuerst einen Sundowner an der Bar, oder man fährt zum nahen Sonnenuntergangshügel so wie auf der Seite Farm Koiimasis beschrieben.

Danach trifft man sich um 19:30 Uhr mit den anderen Gästen im Restaurant, wo ein 3-Gang-Menü serviert wird. Die Tische sind großzügig bemessen, entweder von einer gemütlichen Eckbank umgeben oder mit Stühlen bestückt. Von den vielen Metallarbeiten im Raum, erschaffen von einem Künstler aus Zimbabwe, hat uns besonders der lebensgroße Kudukopf fasziniert. In der Mitte des Restaurants gibt es eine kleine Bibliothek mit allerlei Büchern und Bildbänden zu Region. Hier kann man lesend viel über Flora und Fauna lernen. Besonders spannend war ein Augenzeugenbericht aus der Gründerzeit von Lüderitz.

Das Essen hier wird frisch zubereitet und kommt in 3 Gängen auf den Tisch. Pro Person kostet das 175 N$. Die Weinauswahl ist begrenzt, besonders gute Weine gab es hier nicht. Ein Zonnebloom war noch das Beste, nicht gerade unser Lieblingswein, aber trinkbar.

Am ersten Abend gab es als Vorspeise eine Suppe. Dann folgte ein leichtes Geschnetzeltes vom Strauß mit Paprika und Möhren, dazu gab es Reis. Eigentlich war es eher ein bisschen wenig, aber es gab auf Wunsch noch einen Nachschlag und so waren wir versöhnt. Am Nachtisch konnte man sich auch nicht satt essen, es gab 2 Eisbällchen mit gefächerter Birne, verziert mit Mandelblättchen und einem Klecks Sahne.

Den zweiten Abend verbrachten wir zu viert am Tisch, zusammen mit Annette und Franz aus Landsberg. Nein nicht von der benachbarten Farm, sondern aus Bayern. Das Essen schmeckte uns besser als am ersten Tag. Die Vorspeise habe ich leider vergessen, als Hauptspeise gab es Springbockfilet, bleitet von Kürbisgemüse und leckeren Kartoffeln. Als Nachspeise wurde Schokomus mit Bananenscheiben, Mandeln und Sahneklecks serviert.


Fazit

Schöne intime Loge in hervorragender Bauqualität und ebenso guter Lage. Leider haben wir Roland nicht kennengelernt.

Im März 2010 waren wir 2 Nächte hier.

Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die Webseite der Fest Inn Fels.

Google Map zum Thema

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