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EGMOND AAN ZEE

Von Schoorl aus fuhren wir an einem späten Nachmittag auch etwas weiter südlich an die Küste zum beliebten Ferienort Egmond aan Zee. Der Besuch war recht spontan, da noch einmal unerwartet die Sonne zum Vorschein kam.

Das charmantes Küstendorf liegt etwa 10 Kilometer westlich von Alkmaar und 30 Kilometer nördlich von Amsterdam an der Nordseeküste und besteht aus drei Teilen: Egond-Binnen, Egmond aan de Hoeff und Egmond aan Zee.

Die Region ist ein beliebtes Ziel für Touristen und Einheimische gleichermaßen, insbesondere während der Sommermonate ist hier viel los und es gibt zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten. Bei unserem Besuch im Oktober war es ruhig und die Anzahl der Besucher hielt sich in Grenzen.

Egmond aan Zee ist vor allem für einen der breitesten und schönsten Strände an der niederländischen Nordseeküste bekannt, der sich über mehr als fünf Kilometer erstreckt und von einer schönen Dünenlandschaft und Waldgebieten umgeben ist. Ein beliebter Ort für allerlei Wassersportarten wie Schwimmen, Surfen und Kitesurfen, aber auch für Strandspaziergänge, Beachvolleyball und Sonnenbaden. Es gibt hier natürlich auch mehrere Pavillions mit Strandbars und Restaurants, in denen man eine gute Auswahl an frischen Meersfrüchten bekommt.

Der Strand von Egmond aan Zee ist auch bekannt für seine Sauberkeit und die gute Qualität des Wassers. Im Sommer werden Rettungsschwimmer am Strand postiert, um die Sicherheit der Badenden zu gewährleisten. Zwar gibt es einige Parkplätze in der Nähe des Strandes, aber während der Hochsaison kann es schwierig sein, einen Platz zu finden.

Das Dorf selbst hat eine reiche Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Es gibt mehrere historische Gebäude, darunter die Ruinen der Slotkapel, einer mittelalterlichen Kapelle, die Teil einer Burganlage war. Historische Fischerhäuschen bestimmen die Straßen der Innenstadt.

In der Nähe von Egmond aan Zee gibt es auch mehrere Naturschutzgebiete, darunter das Noordhollands Duinreservaat, das sich entlang einer Strecke von etwa 20 Kilometern zwischen Wijk aan Zee im Süden und Bergen aan Zee im Norden erstreckt. Es besteht hauptsächlich aus Dünen, Wäldern und Heideflächen und beherbergt eine reiche Tier- und Pflanzenwelt. Besucher können hier viele seltene Vogelarten beobachten, es gibt zahlreiche Säugetiere wie Rotwild, Füchse und Dachse sowie eine Vielzahl von Insekten und Reptilien.

Zahlreiche Wander- und Radwege führen durch verschiedenen Landschaften und geben einen Einblick in die Vielfalt des Gebiets. Vor Betreten wird der Erwerb einer Zugangskarte erwartet, damit kann man zum Erhalt des Naturschutzgebietes beitragen. Automaten zum Kauf der Duincard stehen an den Eingängen zum Dünengebiet. An diesen Automaten kann ausschließlich mit EC-Karte bezahlt werden, die sollte man also immer dabei haben.

Von Egmond an Zee aus kann man auch Ausflüge nach Amsterdam, Bergen und Alkmaar unternehmen oder noch weiter südlich zu den Kennemerduinen zwischen den Städten Zandvoort und IJmuiden fahren.







Leuchtturm

Das Wahrzeichen vom Ort ist der schöne Leuchtturm hoch oben auf einer Düne über dem Strand, auch bekannt als Jan van Speijk Lighthouse, der besichtigt werden kann und einen schönen Blick auf die Küste bietet.

Der 28 Meter hohe Turm, dessen Licht 37 Meter über dem Meersspiegel liegt, wurde im Jahr 1834 erbaut und ist nach dem niederländischen Marineoffizier Jan van Speijk benannt, der im Jahr 1831 während des Belgischen Aufstands sein Kanonenboot, die Besatzung und sich selbst in die Luft sprengte, anstatt es im Hafen von Antwerpen an die belgischen Revolutionäre zu übergeben. Van Speijk wurde so zu einem nationalen Helden und Symbol des niederländischen Widerstands gegen Unterdrückung und Fremdherrschaft.

Der Jan van Speijk Leuchtturm wurde im Jahr 1833 errichtet und ist einer der ältesten Leuchttürme in den Niederlanden. Er wurde ursprünglich gebaut, um Schiffe sicher in den Hafen von Amsterdam zu führen. Er war mit einer Gaslampe ausgestattet und im Laufe der Jahre gab es mehrere Renovierungen und Modernisierungen, einschließlich der Installation eines modernen LED-Lichts im Jahr 2012.

Der Turm kann besichtigt werden, der Aufstieg auf die Aussichtsplattform des Turms erfordert Kondition und der Besuch ist daher nicht für Menschen mit eingeschränkter Mobilität geeignet. Nach einem Aufsteig über 137 Stufen und 6 Etagen hat man einen Rundblick auf die Nordsee und das umliegende Küstengebiet. Wir waren allerdings nicht dort oben und haben ihn bei unserem kurzen Besuch im Ort nur von aussen besichtigt.

In der Nähe vom Leuchtturms gibt es ein kleines Museum, das die Geschichte des Turms und der niederländischen Küstenbeleuchtung präsentiert. Besucher können hier mehr über die Funktionsweise der Leuchttürme erfahren und historische Instrumente und Ausrüstungsgegenstände sehen, die bei der Navigation auf See verwendet wurden.

Passend zur Bedeutung des Ortes für die Seefahrt gibt es an der Düne auch noch zwei Denkmäler für die Seerettung: Einmal der langjährige Seeretter Jacob Glas, der im Lauf von 44 Jahren 170 Menschen aus Seenot gerettet haben soll. Auf der Seeseite ist eins der viele Jahre eingesetzten Ruderboote dargestellt, mit denen Schiffbrüchige aus den Wellen geborgen wurden.

Auf dem Rückweg zu unserem Ferienhaus waren wir dann noch bei Albert Heijn in Egmond aan den Hoef einkaufen.








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