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KAKTEENGARTEN

Wir waren schon zweimal in Graff-Reinet, bis wir beim dritten Besuch im Jahr 2004 endlich den sagenhaften Kakteengarten entdeckten. Kein Schild und keine Werbung weisen von der Hauptstraße aus dorthin. In dem kopierten Blättchen "Places of Interest", welches wir damals im Tourist Office bekamen, fand sich zwar an 17.er Stelle ein Hinweis auf diese Attraktion, im rückseitigen Stadtplan tauchte er jedoch nicht auf. Mittlerweile hat es sich aber schon herumgesprochen, welcher Schatz sich hier verbirgt und Pflanzenfreunde kommen von weit her.

Der Garten, er gehört zu einer privaten Gärtnerei, ist ganz einfach zu finden: Wenn man vor dem Reinet House in der Murray Sreet steht, geht man einfach die Straße entlang nach rechts. Direkt um die Ecke in der Parsonage Street Nummer 6 haben wir gewohnt. Auf dem Weg kommt man an einer Ausbildungsstätte für Lehrer und an der örtlichen Polizeistation vorbei.

Nach einigen Metern sieht man schon in einem Vorgarten die ersten großen Kakteen. Besondere Aufmerksamkeit erfordert es, auf der rechten Straßenseite den als Baum getarnten Mast der vodacom für Mobilfunk zu entdecken. Es ist eine südafrikanische Spezialität, die hässlichen Masten so geschickt als Baum zu tarnen. Das fiel uns hier in Graff-Reinet zum ersten Mal auf und wie das Leben so spielt: später trafen wir beim Frühstück in einer Unterkunft auch tatsächlich den "Tree Man" Dean Jooste mitsamt Familie, der für Vodacom die Dinger in mehreren Varianten entwirft.

Der Kaktusgarten wurde vor über 35 Jahren von C.J. Bouwer angelegt. Was als Hobby begann ist heute eine der größten privaten Sammlungen von Kakteen und Sukkulenten weltweit. Auf 110x160 Metern Land kann man die Pflanzen besichtigen und kaufen, das Gelände wird nach hinten begrenzt vom Sundays River.

Es sind mittlerweile über 7.000 verschiedene und teilweise auch sehr seltene Arten hier zu sehen. 35.000 kleine Pfanzen werden jedes Jahr ausgesäht, vereinzelt und verkauft.

Kein Wunder also, dass wir nach 14 Jahren diesen wunderschönen Garten noch einmal besucht haben. Natürlich waren alle Kakteen der Anlage sehr gewachsen im Laufe der Zeit.





Rundgang

In der Murray Street sieht man auf der rechten Straßenseite einige sehr bunte Häuser und auf der linken Seite stehen vermehrt Kakteen. Die in in Lila und Pink gestrichenen Häuser gehören zur Obesa Lodge, die hier self-catering Unterkünfte anbietet. Schräg gegenüber, fast am Ende der Murray Sreet, befindet sich der Eingang zum Kaktusgarten. Genau heißt er "Obesa Cacti & Succulent Garden". Mittlerweile hat die Gärtnerei natürlich auch eine eigene Webseite.

Man zahlt 30 Rand Eintritt pro Person direkt an den Besitzer und kann dann alleine durch den Garten wandeln. Der Rundweg ist mit einem weißen Fuß gekennzeichnet, diesem Zeichen muss man nur folgen. Die Kakteen sind zum Teil riesig, dazwischen blüht und grünt es überall. Einige Wege müssten eigentlich erweitert werden, da es teilweise schwierig ist dort zu laufen ohne gestochenen zu werden. Eine hübsche orange Katze begleitete uns die ganze Zeit und viele Vögel flogen umher.

Viele Kakteenarten blühten noch im März. Enge, rote Ziegelwege führen durch die pieksige Pracht, überall stehen Skulpturen und Kunstobjekte dazwischen. Ab und zu ist mal ein dicker Kaktus umgestürzt und man muss darüber steigen oder einen anderen Weg wählen.

Es gibt kleine Brunnen mit plätscherndem Wasser, Fischteiche mit Goldfischen und riesige Palmen, die an einigen Stellen Schatten spenden. Auf Bänken kann man sitzen und sich erholen.

Der Garten ist riesig, wir waren die einzigen Besucher. Am Ende erreicht man die Gartnerei, wo unter Netzen im Halbschatten hunderttausende kleine Töpfe mit Ablegern stehen. Runde und eckige, mit winzigen lebenden Steinen oder schon größeren Kaktee. Faszinierend, auch wenn man sich mit dieser Pfanzenfamilie nicht so gut auskennt.

Wir hielten noch einen Plausch mit dem bärtigen Besitzer und seinem Freund aus Grahamstown, der gerade bei ihm zu Besuch war. Er kannte natürlich auch den wunderschönen Kaktusgarten von Kamerkloof in der Baviaanskloof. Auch in Deutschland kannte er sich aus, aus einer Zuchtanstalt bei Darmstadt bekommt er immer wieder neue Samen für neue Kakteen.

Leider konnten wir keine der Pfanzen nach Hause mitnehmen. Der Obesa Kaktusgarten ist wirklich ein kleines Paradies, in dem wir uns gut eine Stunde aufhielten, bevor wir noch das nahe Museum Reinet House besichtigten und danach weiter nach Nieu-Bethesda fuhren.




Link zur alten Fotogalerie

Ich habe dort schon im Jahr 2004 vor lauter Begeisterung sehr viele Bilder gemacht, die schönsten könnt ihr hier in der Fotogalerie sehen.

Alle Fotos auf dieser Seite sind im März 2018 entstanden.




Google Map zum Thema

Kaktusgarten

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