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Einen Leoparden im Kruger Park zu sehen gehört immer zu den besonderen Erlebnissen einer Reise durch den Park. In einigen Regionen ist die Dichte der gefleckten Katzen sehr hoch, dies gilt besonders für das Dreieck zwischen Skukuza, Orpen Dam und Lower Sabie. Leider sind hier auch die meisten Fahrzeuge unterwegs. Daher sieht man die Katzen oft nicht alleine, sondern muss mit vielen anderen Autos und offenen Safarifahrzeugen um einen guten Platz mit Sichtmöglichkeit rangeln.
Auf der anderen Seite gibt es viele Augen, die Suchen helfen, um die gut getarnten Katzen im Baum oder im Busch zu entdecken. Meist ist es eher der Zufall, die richtige Sekunde am richtigen Ort, wenn der Leopard gerade die Straße betritt, so wie auf der Seite Gate to Bridge beschrieben, oder wenn er sich auf einer Astgabel ausruht. Königsklasse ist ein Leopard mit Beute auf der Astgabel, aber das Glück hatten wir noch nicht.
Wie viele Tage sind wir schon herum gefahren, den Blick immer in die Bäume gerichtet in der Hoffnung, auf dieser perfekten Astgabel würde sich ein Leopard räkeln? Leider sehr oft vergeblich, einmal sahen wir ein geflecktes Hinterteil am Ufer des Sabie im Gebüsch verschwinden. Das zählten wir dann als halbe Leopardensichtung.
Im Mai 2016 hatten wir mit den eleganten Katzen dann endlich mehr Glück. Über die beste aller Sichtungen berichte ich auf einer eignen Seite: Die Leoparden Familie.
Aber auch zwischen Skukuza und Lower Sabie hatten wir in diesem Urlaub endlich mal Sichtungsglück, und zwar am berühmten N'watimbhiri Causeway, wo in der Mitte zwischen den zwei Camps eine Kurve in der Asphaltstraße von einem Stück Gravel Road abgekürzt wird. Wir kamen aus Richtung Lower Sabie, wo die Stelle auf der Sichtungskarte markiert worden war, und hofften natürlich, der Leopard möge sich schon am Morgen dort niedergelassen haben. Dann wäre er jetzt am späten Nachmittag vermutlich noch an der gleichen Stelle zu finden.
Ein kurzes Stück hinter der einleitenden Kurve der Abkürzung sahen wir schon ein paar Autos stehen. Dort lag ein Leopard schlafend auf einer Astgabel, der Kopf halb hinter Blättern. Sehr relaxed, auch eine längere Wartezeit zeigte kaum ein Zucken des Schwanzes. Erst nach eifrigem Rangieren fanden wir die paar Zentimeter Lücke im Buschwerk, die einen freien Blick auf den Ast erlaubten. Schließlich fuhren wir weiter zur Brücke über den Sabie River.
Auf dem Rückweg kamen wir wieder am Loop vorbei und wollten noch einmal nach dem Leoparden schauen. Viellicht lag er ja noch dort? Aus der anderen Richtung kommend sahen die Bäume natürlich anders aus und ich behauptete fest und steif: Auf diesem idealen Baum dort hat er gelegen. Michael meinte der richtige Baum wäre noch etwas weiter und tatsächlich: dort standen auch noch einige Autos mit wartenden Insassen. Der Leopard war nicht mehr zu sehen, aber er musste noch hier irgendwo sein.
Ich wollte unbedingt noch mal "meinem" Baum sehen. Wir fuhren also 250 m zurück und durch eine winzige Lücke im Gebüsch konnten wir aus dieser Richtung einen dicken, freiliegenden Ast erkennen. Und was lag darauf? Ein Leopard. Der wachte gerade auf und war völlig frei zu sehen.
Wir konnten unser Glück kaum fassen: Ein selbst gefundener Leopard. In den letzten Minuten vor Sonnenuntergang schien die Sonne jetzt von hinten unter dem Baum hindurch und leuchtete den Leoparden an. Malerisch im letzten Abendlicht stand das schöne Katzentier dann auf und legte sich ein Stück weiter vorne wieder auf den Ast. Dort war er dann leider von Blättern verdeckt und lag im Schatten. Wir mussten dann schnell weiter, bis zum Toresschluss am Camp war es nicht mehr lange hin.
Ein weiteres schönes Motiv ist ein Leopard, der auf einem Felsen liegt. Auch darauf mussten wir lange warten, im Mai 2016 klappte auch das. Wir fuhren am ersten Tag im Park vom Numbi Gate nach Skukuza und nahmen die S65. Hier hatten wir im Jahr zuvor schon schöne Sichtungen, allerdings keine Katzen. Aus einer facebook-Gruppe wusste ich aber, dass viele Besucher hier schon Leoparden gesehen hatten und diesmal sollten wir auch Glück haben.
Oben auf einem dicken Felsen schlief malerisch eine gefleckte Katze. Die drei Autos, die am Wegrand parkten, warteten schon eine ganze Weile, aber kurz nachdem wir gehalten hatten wachte er auf. Dann reckte und streckte er sich eine Weile, leckte sich sein Fell und seine Tatzen und beobachtete interessiert die Besucher in seinem Revier. Ich war dankbar für mein neues Tele-Objektiv, denn der Felsen war ziemlich weit weg. Wir hatten gerade noch genügend Zeit, um ein kurzes Video und einige Fotos zu machen.
Schließlich stand das prächtige Männchen auf, streckte sich noch mal und gähnte. Kurz danach verschwand er hinter den Felsen und kam unten nicht mehr zum Vorschein. Da waren wir genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort, aber etwas Glück gehört zu einer guten Sichtung im Kruger immer dazu.
Eigenes Video zum Thema
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