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RHINOS

Natürlich gibt es auch im südlichen Kruger National Park Rhinos, das steht in jedem Reiseführer. Doch seit die armen Tiere vermehr von Wilderern abgeschlachtet werden hat es sich eingebürgert nicht zu sagen, wo genau man die seltenen und wertvollen Tiere gesehen hat. Trotzdem erzähle ich Euch bei den Buschgeschichten ein paar schöne Rhino Geschichten, die sich irgendwo in den Weiten des südlichen Kruger ereignet haben und die zeigen, das man auch in diesem viel besuchten Nationalpark noch schöne Naturerlebnisse ganz für sich alleine haben kann. Es wird sicher kein Wilderer auf meine Webseite schauen, um dann nach einer mehre Jahre alten Sichtung zu suchen. Die illegalen Rhinojäger haben leider andere und wesentlich effektivere Methoden der Informationsbeschaffung vor Ort.

Seit dem Jahr 2008 sorgen Nashorn-Wilderer verstörkt für erhebliche Probleme im Nationalpark, sie haben es dabei nur auf das Horn der Tiere abgesehen. Das Südliche Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum) war um 1896 im Lowveld bereits ausgerottet. Allerdings konnten 351 Tiere aus dem Hluhluwe-iMfolozi National Park im Jahr 1961 erfolgreich in der Region Pretoriuskop hier im Kruger wieder ausgewildert werden.

Der Bestand hatte sich seitdem auf rund 10.000 Tiere stabilisiert, allerdings haben die Wilderer seitdem geschätzt über 2.000 Tiere getötet. Allein im Jahr 2013 wurden 520 Nashörner Opfer der skrupellosen Verbrecher. Auch der Einsatz von Polizei- und Armeeeinheiten mit Drohnen und Hubschraubern hat die Wilderei bis heute zwar reduzieren können, aber leider nicht komplett stoppen.

Da das Problem allein durch Kontrollen und Armeeeinsätze nicht in den Griff zu bekommen ist, sollen jetzt möglichst viele Nashörner in einer Region des Parks in Sicherheit gebracht werden. Diese Gegend ist leichter zu überwachen, daher wurde von der Nationalparkverwaltung eine "Intensive Protection Zone" eingerichtet.

Die teilweise falsch gebrauchte Bezeichnung Weißes Nashorn leitet sich vom englischen White rhinoceros ab, welches angeblich eine falsche Schreibweise für das dem deutschen Breit entsprechende englische wide oder auf Afrikaans wijde ist - diese Adjektive bezeichnen aber nur die Entfernung zwischen zwei Orten. Historisch korrekter ist die Identifizierung mit weiß oder hell aufgrund der Färbung durch hellen Staub oder Matsch bei den Rhinos, die einstmals auch direkt in der Kapregion angetroffen wurden. Mittlerweile beliebter wird die Bezeichnungen square-lipped rhino für das Breitmaulnashorn.

Neben Elefanten und Flusspferden ist das Breitmaulnashorn eines der größten Landsäugetiere und die größte aller heute lebenden Nashornarten. Es weist eine Kopf-Rumpf-Länge von 340 bis 380 cm, eine Schulterhöhe von 150 bis 180 cm und ein Gewicht von 1,8 bis 2 Tonnen bei Kühen und von meist 1,8 bis 2,5 Tonnen bei Bullen auf. Große Bullen erreichen manchmal soagr ein Gewicht von 3,5 Tonnen.

Markant sind der sehr tief hängende Kopf und der mächtige Nackenbuckel, der aus Bindegewebe und Muskulatur gebildet wird und der Kopf-Rumpf-Linie die charakteristische Biegung gibt. Denn das Breitmaulnashorn bevorzugt Grasnahrung, es ist ein so geannter Grazer, sein tiefhängender Kopf, die breiten Lippen und die hochkronigen Zähne sind eine hervorragende Anpassung an diese Ernährungsweise. die Hälfte der Zeit an Tagesaktivitäten dient der Nahrungsaufnahme. Nashörner sind dämmerungsaktiv, tagsüber rasten sie oft im Schatten.

Die beiden Hörner des Breitmaulnashorns bestehen aus Keratin, sie wachsen ähnlich wie Haare oder Fingernägel während des gesamten Lebens nach wenn sie beschädigt werden.

Der Geruchssinn ist der wichtigste Sinn eines Nashorns, bei günstiger Windrichtung kann es schon aus einer Entfernung von 730 m Witterung aufnehmen. Auch sein Gehör ist extrem gut und die trichterförmigen Ohren sind ständig in Bewegung. Leider können Nashörner ziemlich schlecht gucken, der Sehsinn reicht maximal 20 m weit.

An den Straßenrändern im Kruger sieht man meist Rhino-Toiletten mit riesigen, teils schon alten Dunghaufen. Auf frischereM Dung kann man oft Käfer beobachten. Die Territorien werden so durch feste Kotplätze an den Grenzen markiert.

Rhinos sind ortstreu und leben in Gruppen von zwei bis sechs Tieren, bestehend aus dem Muttertier mit ihrem Jungen und weiteren heranwachsenden Tieren. Manchmal treffen sich auch mehr Tiere, oft in der Trockenzeit an Wasserlöchern.





Spitzmaul-Nashorn

Wesentlich seltener ist das Spitzmaulnashorn (Diceros bicornis) zu sehen, da muss man schon eine Menge Glück haben. Wir hatten einmal sehr viel Glück. Wie es dazu kam könnt Ihr auf der Seite Seltene Begegnung nachlesen. Nur ein einziges Mal haben wir zwei weitere Spitzmaul-Nashörner gesehen, die gerade aus dem dichten Busch kamen als wir vorbei fuhren. Ich hatte gerade Zeit für zwei Fotos, dann drehten sie wieder um und waren genau so schnell verschwunden, wie sie gekommen waren.

Auf Englisch nennt man sie Black Rhino der in Koseform auch gerne Blackie - als Gegenpart zum helleren white. Passender erscheint mittlerweile die Bezeichnung hook-lipped rhino. Nach dem Breitmaulnashorn sind die die zweitgrößte Nashornart des afrikanischen Kontinents. Die bis zu 1.400 Kilogramm schweren Tiere ernähren sie sich überwiegend von weicher Pflanzennahrung (browsing), wie Blätter, Äste, Zweige oder Rinde, aber auch Dornen. Die werden mit der fingerförmigen Oberlippe gegriffen, zwischen die Kiefer geführt und mit den Backenzähnen abgetrennt. Ein Spitzmaulnashorn ist hauptsächlich in der Dämmerung und nachts aktiv, tagsüber ruht oder schläft es im Schatten oder nimmt gerne auch mal Schlammbäder.

Das Spitzmaulnashorn erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 350 cm, hinzu kommt noch ein bis zu 70 cm langer Schwanz. Die Schulterhöhe beträgt um die 160 cm. Das Gewicht variiert zwischen den Geschlechtern, die Kühe werden in der Regel bis zu 900 kg schwer, während Bullen bis zu 1,4 Tonnen wiegen können. Die Tiere sind sie einzelgängerisch und leben in Territorien von bis zu 40 km² Größe.

Das Hinterhaupt ist kurz und eher rechtwinklig geformt, was dazu führte, dass das Tier seinen Kopf deutlich aufrecht hält. Das unterscheidet es charakteristisch vom Breitmaulnashorn, welches aufgrund seines verlängerten Hinterhauptes eine sehr tiefe Kopfhaltung besitzt. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ausser Größe und Kopfform zwischen den beiden Arten: Beim Breitmaulnashorn laufen die Kälber neben oder hinter der Mutter, Spitzmaulnashorn laufen die Kälber eher vorn und die Mütter folgen.

Das Spitzmaulnashorn verfügt ausserdem über zwei nahezu gleich lange Hörner. Bei Breitmaulnashörnern ist das vordere Horn oftmals deutlich länger als das hintere. Das kleinere Spitzmaulnashorn kritisch vom Aussterben bedroht. Organisationen wie der Wildlife ACT und WWF bemühen sich seit Jahren, die Dickhäuter zu retten.







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