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STEPPENZEBRAS

Das Steppenzebra (Equus quagga) oder Pferdezebra stellt heute die häufigste Zebra-Art in Afrika dar und ist vom Nordosten bis in den Süden des Kontinents verbreitet. Es lebt gesellig in kleinen Herdenverbänden und ernährt sich hauptsächlich von Gräsern. Im Kruger National Park ist es die einzige Zebraart, in anderen Parks in Südafrika gibt es noch Bergzebras mit zwei Unterarten: das Hartmann-Bergzebra (Equus zebra hartmannae) und das Kap-Bergzebra (Equus zebra zebra). Mehr dazu auf meiner Seite Kap-Bergzebra.

Das Steppenzebra ist das kleinste der heute lebenden Zebra-Arten und erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 230 cm, eine Widerristhöhe von 110 bis 145 cm und ein Gewicht von ungefähr 175 bis 385 kg. Die Schwanzlänge beträgt 52 cm. Weibliche Tiere sind durchschnittlich etwas kleiner.

Das Steppenzebra zeichnet sich im Vergleich zu den beiden anderen Zebra-Arten, dem Grevy- und dem Bergzebra, durch die breitesten Streifen aus. Das Streifenmuster der Steppenzebraformen ist örtlich sowie auch individuell außerordentlich variabel, die Beinzeichnung aber reicht immer weit auf die Körperseiten hinaus. Selten treten komplett schwarz gefärbte Tiere auf, die unregelmäßig verteilte weiße Punkte besitzen. Solche Bilder geistern dann lange durch die sozialen Medien. Die Streifen bilden sich bereits im Embryonalalter mit drei Wochen aus, was früher ist als bei den anderen Zebra-Arten.

Steppenzebras reagieren auf das Streifenmuster ihrer Artgenossen und können diese daran unterscheiden. Insgesamt sind sechs Lautäußerungen bekannt. Ein zweisilbiger Alarmlaut ertönt bei Sichtung eines Fressfeindes, ein lautes Schnauben des Hengstes beim Betreten von möglicherweise gefährlichem Terrain. Hengste quietschen, wenn sie gebissen werden, oder schnauben lang anhaltend bei Zufriedenheit. Fohlen geben in Stresssituationen einen jämmerlichen Ton von sich. Auch bei Begrüßung oder Kontakt mit anderen Gruppen geben die Tiere einen speziellen Laut von sich.

Die Herden bevorzugen zwar kurzes Gras, sie sind darauf aber nicht angewiesen. Daher hat diese Zebraart einen sehr weitreichenden Lebensraum. Erst wenn die Pflanzenfresser das lange Gras nach der Regenzeit abgefressen und niedergetrampelt haben, folgen Ihnen Gnus und Gazellen. Die Herden vermischen sich oft, wir haben öfters auch einzelne Gnus gesehen, die sich einer Zebraherde angeschlossen hatten.

Fressfeinde des Steppenzebras sind Leoparden, Geparden, Tüpfelhyänen und Wildhunde, Hauptfeinde sind aber Löwen.






Herden

Pferde sind bereits sehr lange in Afrika verbreitet und dienten schon in der Vorzeit als wichtige Nahrungsquelle neben den Mammuts. Die Entwicklung hat ihren Anfang in den Wäldern Nordamerikas genommen, über die Landbrücke Alaskas gelangten sie dann nach Afrika und Europa, wo sie sich sehr gut entwickelten. In Amerika hingegen starben die Pferde aus. Erst mit den ersten Europäern kamen im 16. Jahrhundert die Pferde nach Amerika zurück.

Zebras ließen sich nie in dem Maße bändigen und züchten wie z.B. Hauspferde oder Esel. Sie waren immer zu störrisch und wild. So trifft man sie in menschlicher Umgebung eigentlich nur im Zoo oder im Zirkus an. Als Nutztiere wurden sie nie gehalten. Die natürliche Lebenserwartung liegt bei rund 20 Jahren, Steppenzebras in Gefangenschaft können jedoch bis zu etwa 40 Jahre alt werden.

Steppenzebras sind sehr soziale Tiere. Sie leben normalerweise in kleinen Familiengruppen oder Herden mit hierarchischer Gliederung, die aus einem einzelnen Hengst, einer bis zu mehreren Stuten sowie deren Nachwuchs bestehen.Die Gruppengröße ist dabei abhängig von der Qualität des Lebensraumes, je größer der Harem des Hengstes um so besser die Lebensbedingungen.

Zeitweilig formen die einzelnen Herden auch größere Verbände, was man im Kruger besonders oft in den Grasebenen rund um Satara beobachten kann. In großen Steppenzebra-Verbänden gibt es aber keine über die Einzelgruppen hinausgehende übergeordnete Organisation oder Rangordnung.

Neben den eigentlichen Herden mit Jungtieren gibt es auch Junggesellengruppen, die aus jungen männlicher Tiere bestehen, welche noch keine eigene Herde aufgebaut haben. Diese können ebenfalls bis zu 15 Tiere umfassen. Rein weibliche Herden sind dagegen äußerst selten.

In der Regel führt die ranghöchste Stute die Gruppe, während der Hengst am Ende des Zuges die Nachhut bildet - beim Trinken, das meist Nachts stattfindet, ist er jedoch der Erste.

Nach einer Tragzeit von etwa 360 bis 390 Tagen bringt die Zebrastute ein einzelnes, etwa 30 kg schweres Fohlen zur Welt. Die Geburt dauert insgesamt etwa acht Minuten und findet meistens in der Nacht statt, wobei der Hengst zuschaut. Nach rund elf Minuten steht das Fohlen bereits, nach einer Stunde saugt es erstmals Milch, die es ein bis anderthalb Jahre benötigt. Die Bindung zwischen Muttertier und Jungtier ist bei Zebras am Anfang sehr ausgeprägt.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Tieren, wo sich das Jungtier hinter der Mutter vor einem möglichen Feind versteckt, laufen junge Zebras eher auf der Seite der Mutter, welche der möglichen Gefahr zugewand ist - aber ganz dicht bei ihr. Dadurch wird das gestreifte Fohlen vor der gestreiften Mutter praktisch unsichtbar und kann von Räubern optisch nicht ausgemacht werden.







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