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KINYONGA REPTILE CENTRE

Von unserer Unterkunft, der Leadwood Lodge bei Hoedspruit, sind es nur 21 Kilometer oder eine knappe halbe Stunde Fahrt über die R527 bis zum Kinyonga Reptile Center. Es gibt noch viele andere Attraktionen in der Umgebung, die Wildtiere zeigen, aber da wir uns für Reptilien interessieren fiel die Wahl auf Kinyonga und wir haben es nicht bereut.

Die Anlage wurde am 09. November 1984 als Swadini Snake Park gegründet und seitdem ständig modernisiert und erweitert. Kinyonga ist das Suaheli-Wort für Chamäleon und bedeutet im Wesentlichen kleiner Löwe. Diese völlig harmlosen Reptilien werden von vielen Bewohnern Afrikas gefürchtet. Diese unvernünftige Angst besteht ja leider auch bei Schlangen, aber auch die meisten Schlangen sind völlig harmlos. Trotzdem werden sie von Einheimischen meist getötet. Zentren wie dieses leisten wichtige Aufklärungsarbeit, weil Bildung und Wissen über diese Tiere eine wichtige Rolle für den Schutz der Arten spielt.

Wir fanden auf einem neuen Schild auch den Namen Khamai Reptile Park, vielleicht soll wieder umbenannt werden? Der Park gehört Donald Strydom, der in einer Reihe von Fernsehbeiträgen der BBC, Discovery Cannel und Animal Planet als Experte zu sehen war. Er ist ein bekannter schwarzer Mamba-Händler und arbeitete mit der BBC zusammen, um einige einzigartige Aufnahmen im natürlichen Lebensraum eines Nilwaran zu ermöglichen. Donald und sein Team fangen außerdem über 300 Problemschlangen in der Region und bringen sie zurück in die Wildnis.

Schon auf dem Parkplatz entdeckten wir ein paar hübsche Vögel. Dann zahlten wir den Eintritt von 100 Rand pro Person und befanden uns innerhalb einer sehr gepflegten Anlage. Geöffnet ist hier täglich zwischen 8:00 und 17:00 Uhr. Wir sind auf eigen Faust auf der Anlage herum gelaufen, man kann am Vortag aber auch interaktive Touren buchen, bei denen man einige Tiere auch anfassen darf. Das ist besonders für Gruppen und Schulklassen interessant, für die das Reptiliencenter ein beliebtes Ausflugsziel ist. Ausserdem werden hier sogar Touren für Amateur- und Profifotografen angeboten, bei denen man die Tiere in Aktion fotografieren kann.

Uns hat es bei knapp 40°C Aussentemperatur gereicht, sich die zahlreichen Teiche und Terrarien auf einem gemütlichen Bummel anzusehen. Alles ist gut beschriftet und die ganze Anlage wirkt sehr gepflegt und modern. Die Schlangen waren bei der Hitze ziemlich munter und es gab auch einige Tiere aus anderen Kontinenten zu bestaunen, wie z.B. eine Alligator Snapping Turtle aus dem Mississippi.

Es gibt hier Schlangen, Spinnen, Chamäleons, Schildkröten, Skinke und Krokodile. Aber auch Papageien und Strauße, die den Eingang bewachen. Überall wurden die Anlagen der Tiere mit viel Liebe zum Detail gestaltet und am besucherweg stehen einige Tier-Skulpturen aus Beton, ein beliebtes Fotomotiv. Fotografieren kann man hier auch sehr gut, weil sich durch Schattendächer nur wenig in den Scheiben spiegelt.

Es gibt auf dem Gelände auch das Lizard Rock Cafe, in dem man eine kleine Störkung nach dem Rundgang zu sich nehmen kann.

Mehr Infos zum Thema gibt es auch auf der hauseigenen Kinyonga Webseite.







Webervögel

Bei unserem Besuch im Oktober konnten wir nicht nur Schlangen und Tiere in den Gehegen bewundern. Direkt über dem Teich mit den Krokodilen hatten Webervögel ihre Nester. Webervögel sind eine artenreiche Familie aus der Ordnung der Sperlingsvögel. Ihren Namen haben sie wegen ihrem auffälligen Nestbau, der für viele Arten der Webervögel charakteristisch ist.

Viele Arten sind Kulturfolger. Das heißt, sie leben in der Nähe des Menschen. Zudem sind die meisten sind Kolonienbrüter, oft haben 20 bis 200 Pärchen ihre Nester zusammen in den Baumkronen dicht beieinander gebaut. Sie sind heimatverbunden und bleiben in der Regel in ihrer Region. Zu seinem Speiseplan gehören Samen, vorwiegend Grassamen und kleinere Insektenarten.

Hier waren es nicht ganz so viele, aber die Männchen der Maskenweber (Ploceus velatus) waren jetzt kurz vor der Balz eifrig mit dem Nestbau beschäftigt. Den Anfang macht ein einziger rundgebogener Grashalm, um den stetig neue Halme gewoben werden. Die einzigen Werkzeuge, die der Webervogel hat, sind dabei sein Schnabel, um zu weben und seine Füße, um alles in Form zu ziehen. Und wir konnten sie hier recht nah betrachten, denn die Nester hingen direkt in den Bäumen am Rand eines Gewässers, in dem sich die Krokodile befinden.

Laut war es hier und ständig flatterten die gelb-schwarzen Vögel geschäftig hin und her, brachten neues Baumaterial oder stahlen es einfach vom Nachbarn. Wir hätten den Vögeln hier stundenlang bei ihrem Treiben zuschauen können, dazu war es aber viel zu heiss denn unser Beobachtungspunkt lag in der Sonne.

Die Hauptbrutzeit dieser Art liegt zwischen September und Januar. Männchen haben in der Regel mehrere weibliche Partner und bauen pro Jahr bis zu 25 Nester aus Schilf, Gras oder anderen Pflanzenfasern. Bevor das Männchen mit dem Bau beginnt, entfernt es alle Blätter vom Ast, damit sich Schlangen dem Nest nicht unbemerkt nähern können.

Wenn ein Nest dann später von einem Weibchen angenommen wird, sorgt dieses für den Ausbau des Innenbereiches. Die Nester haben ein kugelförmiges Aussehen, die Eingangsbereiche liegen nach unten. Die Form eines Nestes und die Technik des Nestbaus variiert von Art zu Art. Unten im Video ist das Treiben zu sehen.







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Kinyonga Reptile Centre

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