Hoedspruit oder neu Maruleng liegt in der Provinz Limpopo am Fuße der nördlichen Ausläufer der Drakensberge im Central Lowveld zwischen Kruger National Park und Blyde River Canyon. Der Ort wuchs in den letzten Jahren wegen seiner Nähe zu einigen privaten Wildreservaten östlich vom Kruger beständig. Hoedspruit verfügt auch über einen Militärflugplatz, auf dem aber auch zivile Luftfahrt zugelassen ist. So kann man von Johannesburg direkt zu seinem Ferienhaus in der Region fliegen, was viele ausländische Investoren in die Region gelockt hat. So gibt es in der Umgebung zahlreiche Lodges und Self-Catering Unterkünfte.
Kein Wunder, das sich auch immer mehr Geschäfte und Läden auf die zahlungskräftige Kundschaft eingestellt haben. Es gibt zwei grosse Supermärkte, Spar und Pick 'n Pay. Ein Einkaufszentrum mit 30 Geschäften, Tankstellen, verschiedenen Restaurants und Unterhaltungsmöglichkeiten. In Hoedspruit gibt es fantastische Metzger wie Fat Franks Butchery, wo wir hervorragendes Wildfilet bekommen haben.
Hoedspruit ist umringt von zahlreichen privaten Game Reserves, weshalb es auch die Safari-Hauptstadt von Südafrika genannt wird. Die beiden Zufahrten zum Kruger National Park, das Orpen Gate und das Phalaborwa Gate, liegen von hier aus etwas über 70 Kilometer oder eine knappe Fahrstunde entfernt. Für uns zu weit für einen Tagesausflug, da gibt es bessere Startpunkte außerhalb vom Park.
Ein bekanntes Rehabilitations- und Auffangzentrum für wilde Tiere ist Moholoholo Rehabilitation Centre. Hier werden wilde Tiere aufgenommen die z.B. verletzt sind, ihr Territorium zu nahe an den Menschen haben oder die ihre Mutter verloren haben. In einer 2-stündigen Tour erfährt man vieles über die Tiere und ihr Verhalten sowie die Arbeitsweise des Auffangzentrums. Stoffel, der Honigdachs wurde über die BBC berühmt als Ausbrecherkönig.
Das Cheetah Project oder Hoedspruit Endangered Species Centre ist Teil des Kapama Game Reserve. Das Cheetah Project beschäftigt sich u.a. mit dem Aussetzen und Versorgen von Geparden und kleineren Katzen. Man kann an einer Rundfahrt auf dem Gelände teilnehmen.
Am Wegrand liegt nach gut 5 Minten Fahrt auf der linken Seite recht unscheinbar ein netter Farmstall, wo man Rast machen und eine Kleinigkeit essen und trinken kann. Der Wag ‘n Bietjie Padstal ist in der Region bekannt und beliebt. Sonntags bleibt er geschlossen, sonst ist er in der Woche von 7:30 Uhr bis 16:00 Uhr und am Samstag ab 9:00 Uhr geöffnet.
Das Restaurant bietet einige schattige Plätze im überdachten offenen Bereich und Ausblick in einen wunderschönen, gepflegten Garten. Für Kinder gibt es Spielecken und ein paar Tiere. Die Speisekarte ist übersichtlich, aber alles ist hier hausgemacht. Auch das Ingwerbier, das zu empfehlen ist.
Sonst ist es wie bei so vielen Farmstalls in Südafrika: Hübsche ländliche Dekoelemente und ein Laden, in dem man allerlei kaufen kann. Von Marmeladen über Chutneys, Tücher, Dekoartikel bis hin zu Gartengeräten. Stolz war man hier auf auf die Kuchen und Torten, die man auch zum Mitnehmen vorbestellen kann.
Michael hatte ein riesiges weiches Brötchen namens Vetkoek mit lecker Mayo-Huhn und Fritten, ich hatte mich für einen hausgemachten Butternut-Kürbis-Quiche mit Salatbeilage entschieden. Dazu tranken wir Ingwerbier. An der Hauswand saß eine fette Echse, die wir ganz nah bewundern konnten. Die Bedienung hatte Angst davor und hielt lieber Abstand.
Bosveld Centre
Unser Lieblingsplatz um Hoedspruit war das Bosveld Centre an der R40, der Klaserie Road. Hier findet samstags von 7:00 bis 13:00 Uhr ein Bauernmarkt statt, den wir aber leider verpasst haben. Aber auch in der Woche lohnt sich ein Stopp hier am Straßenrand, Parkplätze sind ausreichend vorhanden.
Hier befinden sich mehrere Restaurants, Stände mit Obst und Kunsthandwerk, ein sehr guter Weinhandel und ein Kunstgewerbeladen mit geschmackvollen Souvenirs. Es lohnt sich hier eine Pause zu machen, etwas zu essen und sich die kleinen Läden anzusehen.
Hauptanziehungspunkt war für uns der Weinhandel Safari Wine Club. So eine große Auswahl an guten Weinen und auch an Ginsorten hätten wir in Hoedspruit gar nicht vermutet. Wir haben uns für die nächsten Tage hier versorgt. Man kann auch ein Wine and Gin Tasting buchen.
Der Laden hat sich auch darauf spezialisiert, für die teuren Lodges der Umgebung ein Gin Tasting im Busch zu veranstalten. Eine tolle Ideee, gibt es doch üblicherweise beim Sundowner fast immer nur Gordons Gin im Angebot. Dabei hat Südafrika doch so viele tolle Craft Gins zu bieten. Die kann man hier vor Ort auch gleich probieren oder sich als Cocktail servieren lassen. Dazu bietet das kleine Restaurant Pizza aus dem Steinofen.
Lecker sind auch die Burger in der benachbarten Wild Dogz Burger Bar. Die Brötchen sind grün, schwarz oder rot mit natürlich en Stoffen gefärtbt und selbst gebacken. Es gibt verschiedene Fleischsorten und sogar Rinderfilet auf dem Burger - uns hat es gut geschmeckt, dazu ein Lime Cordial mit Soda. Der kleine Laden im Inneren bietet Gewürze und allerlei Leckeres im Glas. Tipp: Die Seeds in Roibos.
Es gibt noch ein weiteres kleines Restaurant namens Cooked the Kitchen on Route 40, das wir aber nicht ausprobiert haben, denn wir waren nur zwei Mal zum Mittagessen hier. Direkt daeben lohnt sich ein Besuch bei Kumbaya Art. Es fehlte der Platz im Koffer, hier hätte ich vieles kaufen können. Allerlei Kunsthandwerk und Dinge für die Einrichtung eines stilvollen Safari-Haushalts. Sehr ausgefallene Dinge findet man hier, auch Schmuck, Lampen, Bilder und Porzellan.
