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Der kleine Ort Calvinia bietet sich als gute Zwischenübernachtung für Reisende auf dem Weg vom Kap in die Regionen des Northern Cape an. So kamen auch wir hierher, vom Augrabies Falls National Park auf dem Weg zum Tankwa Karoo National Park. Die Strecke durch die Hantam Karoo kann man eigentlich auch an einem heftigen Fahrtag bewältigen, aber wir reisen ja lieber langsam und haben eine Übernachtung im Dorphuis in Calvinia gebucht. Der nächste größere Ort ist das 120 Kilometer östlich gelegenen Vanrhynsdorp und gesprochen wird hier überall Afrikaans.
Obwohl Calvinia zur Provinz Northern Cape gehört liegt es doch ziemlich weit von den meisten Sehenswürdigkeiten im Norden entfernt. Die Besucher kommen daher eher aus dem Süden hierher, es sind rund 420 Kilometer Fahrt von Kapstadt aus. Der schnellste Weg führt über Clanwilliam im Westen, dann über die Schotterpiste der R364 und über den Pakhuis Pass. Oder man plant einen Besuch nach Durchfahrt der Cedarberge oder der Tankwa Karoo.
Calvinia ist ein typischer verschlafener Karoo-Ort mit knapp 12.000 Einwohnern, den viele Reisende nur passieren. Gehalten wird meist um zu tanken oder um im örtlichen Spar kühle Getränke zu kaufen. Dabei ist die Lage am Fuße des Hantams Mountains und am Oorlogskloof Fluss sehr schön und auch der kleine, alte Ortskern rund um die Kirche kann sich sehen lassen.
Es gibt wenige Kilometer außerhalb der Stadt das 2.500 ha große Akkerendam Naturschutzgebiet in den Bergen, die knapp 1.000 Metern über Meeresniveau erreichen. Hier wächst die typische Karoo Flora, aber auch Pflanzen aus dem Namaqualand und Fynbos haben sich in dieser Übergangszone angesiedelt. Nach dem Regen im Winter erscheinen dann im Juli/August rund um die Stadt, wie überall im Namaqualand, bunte Wildblumen-Teppiche mit wunderschönen Blüten.
Rund um Calvinia leben die meisten Menschen von der Schafzucht, die Betriebe hier sind riesig. Hier werden Merino und Dorperschafe gezüchtet.
Die Sommertemperaturen in dieser Region können Spitzenwerte von über 40 °C erreichen, die durchschnittliche Wintertemperatur beträgt 10 °C, kann aber auch auf -8 °C abfallen und auf den umliegenden Bergen fällt sogar regelmäßig Schnee.
Jedes Jahr am letzten Wochenende im August findet hier das bekannte Hantam Meat Festival statt. Das ist eine Landwirtschafts-Show rund um das Schaf und es wird ein riesiges Grillfest gefeiert, natürlich ebenfalls mit Lammfleisch auf den Braii.
Das Wort "Hantam" stammt aus der Sprache der hier heimischen Khoi-Khoi und es bedeutet übersetzt soviel wie "Berg, wo die roten essbaren Blumen blühen". Nachdem man im Ort im Jahr 1853 die holländisch-reformierte Kirche gebaut hatte bestand der Pfarrer jedoch auf einer Namensänderung. So nannte man den Ort Calvinia, zu Ehren des Schweizer Reformators Johannes Calvin.
Ein kleiner Abendspaziergang führt uns bei schönstem Licht im Ort herum. Zentrum ist natürlich die imposante Kirche, direkt daneben gibt es einen kleinen Park mit typischen Pflanzen. Hier wachsen auch Kakteen und ein schöner Köcherbaum steht in den Beeten. Direkt daneben steht der "große Briefkasten", wahrscheinlich das beliebteste Fotomotiv im Ort.
Dabei sind die alten Häuser rund um die Kirche viel fotogener. In einem davon haben wir gewohnt, siehe die Unterkunftsseite Dorphuis.
Sehenswert soll auch das Calvinia Agricultural Museum in der ehemaligen Jüdischen Synagoge sein, es hatte aber schon geschlossen. Dort wird die Geschichte der Besiedlung dieser Karoo-Region dokumentiert.
Die Touristeninformation befindet sich ebenfalls gegenüber der Kirche.
Der Hantam Huis Kompleks besteht aus authentischen alten Gebäuden im Zentrum von Calvinia. Dieser typische Vertreter der Bauweise des späten 18. Jahrhunderts gehört zu den schönsten restaurierten Häusern von Erwin und Alta Coetzee im Ort, denen auch das Dorphuis in dem wir gewohnt haben und andere Unterkünfte gehören.
Erbaut wurde Hantam Huis in einer T-Form im Jahre 1854 und es ist somit das älteste noch erhaltene Gebäude in Calvinia. Es dauerte mehr als ein Jahrzehnt, um es zu seiner ursprünglichen Schönheit, komplett mit seinem authentischen Schilfdach, wiederherzustellen. Der Lohn für die Mühe war die Erklärung zum Nationaldenkmal im Jahr 1983.
Hantam Huis dient heute als lizenziertes Restaurant, nebenbei auch als kleines Museum und im angrenzenden Souvenirshop kann man handgefertigten Waren aus der Umgebung kaufen. Von selbst gemachter Marmelade über Häkeldeckchen und Flitschen bis hin zu kleinen Geschenken findet man hier so einiges beim Stöbern.
Sehenswert ist vor allem die liebevoll zusammen getragene Fülle an Dingen aus den vergangenen Jahrzehnten. Alleine die Sammlung von Motorzeitschriften aus den 70er-Jahren ist schon sehenswert, dazu kommen Blechspielzeuge, Küchengeräte und Kleidung aus der guten alten Zeit. Hier im Hantam Huis sind die Dinge aber keine tote und abgesperrte Kulisse, man nimmt als Hausgast in den Räumen sein Frühstück ein und am Abend verwandelt sich das Museum bei Kerzenschein in ein romantisches Restaurant.
Die Ausstellung ist in den Räumen so angeordnet wie damals die Wohnhäuser eingerichtet waren. Es gibt ein voll eingerichtetes Schlafzimmer, ein Wohnzimmer, eine Küche und eine Vorratskammer zu bestaunen.
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Calvinia
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