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Der kleine Ort Calvinia inmitten der Hantam Karoo eignet sich sehr gut als Zwischenstation auf dem Weg vom Kap in die nördliche Provinz. Er liegt ca. auf halben Weg zwischen Kapstadt und Upington. So kamen auch wir aus Richtung Norden hierher, von einem Besuch im Augrabies Falls National Park auf dem Weg zum weiter südlich gelegenen Tankwa Karoo National Park.
Das Übernachtungsangebot in dem kleinen Ort ist ziemlich überschaubar. Es gibt ein paar kleinere B&B´s und das Dorphuis oder besser gesagt die verschiedenen Calvinia Guesthouses. Bei dieser 4-Sterne Unterkunft handelt es sich um mehrere umgebaute viktorianische Häuser, die verteilt im Dorf stehen. Das Angebot ist groß, es gibt Luxuszimmer und Budget-Unterkünfte, kleine Kammern und ganze Zimmerfluchten. Sie haben Namen wie Hantam Huis, Dorphuis, Hantam Herberg, Die Lodge, Ligthart, Stigling Straat 38 und Tuishuis.
Wir hatten ein Luxuszimmer im Dorphuis gebucht und fuhren als erstes zur Rezeption, die sich gegenüber der Kirche im Hantam Huis befindet. Dort war leider nur ein Zettel an der Türe mit einer Telefonnummer, die man anrufen sollte. Dummerweise wollte unser Handy mit Simyo nur Notrufe ausführen, so dass wir erst einmal am frühen Nachmittag ratlos vor der verschlossenen Türe standen. Wir fuhren hundert Meter weiter zur leider ebenfalls geschlossenen Tourist Information. Ein netter Mensch kam heraus, als wir suchend auf dem Hof standen und rief dann die Besitzerin unserer Unterkunft an. Alta Coetzee kam nur wenige Minuten später vorbei - so weit ist das hier alles nicht auseinander - und begleitete uns zum Dorphuis Komplex.
Da wir die ersten Gäste des Tages waren, konnten wir eigentlich das Zimmer wählen. Als sie hörte, dass wir noch Lebensmittel hatten, die gekühlt werden mussten, bekamen wir eine ganze Zimmerflucht mit Schlafzimmer, Flur, Veranda, Wohnzimmer und voll eingerichteter Küche für uns alleine. Das einzige andere Zimmer in diesem Gebäudeteil wurde gerade renoviert, so dass wir alles ganz für uns alleine hatten.
Den Nachmittag verbrachten wir dann im wunderschönen schattigen Innenhof am Tisch vor unserer Küchentüre, lesend und Kaffee trinkend. Auch eine zweite überdachte Veranda steht in Richtung Straße für einen Aufenthalt zur Verfügung.
In einer kleinen Seitenstraße von Calvinia, gleich um die Ecke bei der Tourist Information, befindet sich ein Komplex aus mehreren alten Häusern, die alle nah zusammen stehen. Hier haben die Besitzer liebevoll Zimmer und Ferienwohnungen eingerichtet. Weitere Häuser befinden sich an der Hauptstraße, der Kerkstraat. Zentrum des Komplexes ist dort das Hantam Haus, in dem sich neben der Rezeption auch ein Laden, ein Museum und das Restaurant befinden.
Die Besitzer Erwin und Alta Coetzee haben das Dorphuis, welches circa 1860 erbaut wurde, sorgsam restauriert und moderat modernisiert, um die Victorianische Bauweise zu erhalten. Alle Zimmer haben Holzböden, sind liebevoll mit antiken Möbeln ausgestattet und teilweise gibt es sogar eine gemütliche, traditionelle Küche. Alle sind voller Charme der alten Welt, obwohl in manchen Zimmern sogar ein Fernseher und auch elektrische Heizdecken auf den Betten ebenfalls vorhanden sind.
Wir hatten Glück und bekamen, wie oben schon erwähnt, nicht nur die Bruitskamer, sondern dazu noch Flur, Wohnzimmer und Küche. Letztere nutzten wir zur Kühlung unserer Lebensmittel und zum Kaffee kochen. Das Wohnzimmer mit dem prächtigen alten Schrank ist weiter unten auf dem Foto zu sehen.
Im ganzen Haus ist es Dank der traditionellen Bauweise mit Zwischendecken und vorstehender Veranda wunderbar kühl. In unserem Zimmer nahm ein Himmelbett aus Schmiedeeisen den meisten Platz ein, Häkelspitze mit Gänsemotiv war rundum gespannt und mit Vorhängen kann man die Seiten schließen. Dazu gemütliche schneeweiße Bettwäsche und zahlreiche Kissen. Nette Details wie ein altes Babybett, ein schöner Holzschrank und ein paar ältere Zeitschriften in Afrikaans aus den 70er Jahren zum Lesen sorgten für ein historisches Ambiente. Alles trotz dunkler Böden und Möbel doch freundlich und nicht zu düster. Der Fernseher befand sich im Sekretär und war recht winzig, aber zum kurz Nachrichten gucken via Satellit reichte er aus.
Nett war auch das angrenzende Bad, in dem die viktorianische Badewanne in Raummitte beherrschend war. Badezusätze und Sektgläser standen auf einem verspiegelten Eckregal. Der Rest war modern und ziemlich neu passend zum alten Ambiente modernisiert, vor allem die große Glasdusche hat uns gut gefallen.
Am nächsten Morgen konnten wir noch einmal kurz in die anderen Zimmer in den Nebengebäuden schauen, was sich durchaus gelohnt hat. Manche sind kleiner, andere bieten getrennte Betten, aber gemütlich und originell sind sie alle. Eine Ausnahme im Portfolio ist die Knegte Kamer. In diesem, mit Springbockfellen ausgelegten Zimmer gibt es kein elektrisches Licht. Eine Unterkunft für Romantiker mit Laternen und Kerzenschein.
Das Frühstück nimmt man im Hauptrestaurant im Hantam House ein, das nur 5 Gehminuten vom Dorphuis entfernt liegt. In dem restaurierten Anwesen aus dem 19. Jahrhundert und somit dem ältesten erhaltene Gebäude von Calvinia, speist man dann gemütlich zwischen Museumsstücken. Langweilig wird es hier nicht, denn überall gibt es etwas zu gucken. Die Sammlung in den alten Mauern ist imposant und das Frühstück reichhaltig. Mehr Bilder von der Ausstellung im Inneren findet Ihr auf der Calvinia Seite.
Es gibt Eier jeder Art auf Bestellung, dazu frischen Saft und Obstsalat, Joghurt und selbst gebackenes frisches Brot. Auch die Marmeladen sind hier hausgemacht und können im kleinen Laden auch gekauft werden. Der Kaffee schmeckt gut und die Atmosphäre ist einzigartig.
Das Restaurant im Hantam Huis bietet hauptsächlich traditionelle Speisen an. Zum Abendessen sind die Tische elegant gedeckt und man speist romantisch bei Kerzenschein mit Musik. Und das inmitten der Museums-Einrichtung, umgeben von alten Ausstellungsstücken. Ein ganz besonderes Ambiente.
Die Karte ist hier recht übersichtlich, hauptsächlich gibt es hier Lamm. Wer kein Lamm mag, der hat nicht viel Auswahl und bestellt das traditionelle Bobootie oder etwas Vegetarisches. Wir entschieden uns beide für Lamm, Michael für ein Bredie mit Bohnen und ich bestellte ein Waterblommetjie Bredie. Das ist der Afrikaans-Name für die Zwejiährige Wasserähre (Aponogeton distachyos - Wasseblume). In der südafrikanischen Küche werden die Blüten gerne als Gemüse gegessen und der intensive Geschmack ist ähnlich dem von grünen Bohnen.
Die Portionen waren hier ziemlich groß, das Lamm war aber schon älter und schmeckte ziemlich streng. Während ich das gerne esse, kam Michael gar nicht damit klar und ließ fast das ganze Essen zurück gehen. Schade. Als Nachtisch hatten wir dann noch ein Eis, dazu tranken wir eine Flasche südafrikanischen Shiraz.
Die Rechnung betrug am Ende 547 Rand.
Gemütliche Unterkunft mit sehr viel Charme in historischer Umgebung
Hier ist die schöne Homepage www.calvinia.co.za.
Google Map zum Thema
Dorphuis - Calvinia (graues Dach unten links)
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