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GOEGAB NATURE RESERVE

Das Goegab Nature Reserve befindet sich ca. 15 Kilometer südöstlich von Springbok und ist sowohl vom Stadtzentrum aus als auch von Abfahrt der N 7 gut ausgeschildert. Eigentlich waren wir ja zur vollkommen falschen Jahreszeit in der Region unterwegs. Auch erkennbar daran, dass wir an einem Tag die einzigen Besucher im Park waren. Das erste Mal fuhren wir dorthin, als wir auf dem Weg vom Augrabies National Park in Richtung Naries Namakwa Retreat waren. Die Fahrstrecke über Puffadder war recht eintönig und so nutzten wir die Gelegenheit für eine kurze Stippvisite in dem 15.000 ha großen Naturreservat.

Die Natur wird hier seit 1960 geschützt, als die Okiep Copper Mining Company der Regierung 4.600 ha Farmland schenkte um hier ein Reservat für Wildblumen einzurichten. Das kleine Dorf Okiep, acht Kilometer nördlich von Springbok gelegen, war einst das Zentrum des Kupferbergbaus in Südafrika. 1918 wurde der Kupferabbau in Okiep eingestellt, der Ort verfiel mehr oder weniger zur Geisterstadt.

Trotz der immerhin vorhandenen Niederschlagsmenge zwischen 80 und 160 mm pro Jahr, Namaqualand zählt zu den trockensten Regionen in Südafrika, erblüht die Wüsten- und Steppenlandschaft in einer nur wenige Tage oder Wochen andauernden Farbenpracht unzähliger Wildblumenarten. Im Goegab Nature Reserve wurden 581 verschiedene Pflanzenarten gezählt.

In der Halbwüste schwanken die Tagestemperaturen zwischen einen Minimum von unter 10°C bis zu angenehmen 25°C im Winter. Die Sommertemperaturen liegen zwischen 30 und 40°C mit einem Maximum von 48°C. Nur wenn man dann zur richtigen Zeit im Frühjahr kommt, sieht man die bunten Blumenteppiche. Im März, als wir vor Ort waren, ist die Landschaf eher trocken und karg, lohnte aber dennoch einen Besuch. Auch außerhalb der Wildblumensaison bietet dieses Naturreservat einen interessanten Einblick in die einzigartige Pflanzenwelt im Namaqualand.

Im Jahr 1966 wurde vom Verwalter der Kapprovinz, Dr. Nico Malan zu Ehren seiner Frau der im ganzen Land bekannte Hester Malan Wildblumengarten eröffnet. Das Reservat wurde später noch einmal vergrößert, indem die Farm Goegap hinzugekauft wurde. Seit 1990 wurde das gesamte Gebiet dann umbenannt in Goegap Nature Reserve, der Name "Goegap" ist abgeleitet dem Namawort für Wasserloch und wird "Guchap" ausgesprochen.



Besucherzentrum

Auf dem Weg von Springbok ins Nature Reserve kommt man zuerst am örtlichen Flugplatz vorbei. Nachdem man das Eingangstor bei Middelpos passiert hat, an dem man sich auch anmelden muss und welches im März von 7:30 Uhr bis 16:00 Uhr geöffnet ist, fährt man im weiten Abstand an den hohen Abraumhalden der Okiep Kupfermine vorbei. Eine Asphaltstraße führt bis zum Besucherzentrum, in dem auch die Verwaltung ihren Sitz hat. Den geringen Eintritt zahlt man ebenfalls hier und kann sich mit Informationsblättern und Auskünften versorgen. Eine kleine Ausstellung zeigt Flora und Fauna der Region und hinter dem Haus liegt der Hester Malan Wildblumengarten. Im März blühten hier leider nur einige der Sukkulenten, aber dennoch fanden wir die Anlage interessant. Zwischen den Pflanzen liegen auch sehr interessante Steine und Halbedelsteine aus der Region.

Es gibt eine Broschüre und eine Liste der nummerierten Pflanzen, so kann man sich ausgezeichnet über die Flora des Parks informieren. Leider war es sehr heiß und die Sonne brannte.

Hinter dem Besucherzentrum gibt es einige Hütten für Selbstversorger, die man auch mieten kann. Der Imbiss hatte zu dieser Jahreszeit geschlossen, insgesamt waren sehr wenig Besucher im Park unterwegs.

Gegenüber vom Besucherzentrum liegt ein wunderschöner und sehr fotogener kleiner Köcherbaumwald und an der Straße dahinter gibt es überdachte Picknickplätze. Hier beginnt der kürzere Rundweg für normale PKW.

Der größte Teil der Strecken innerhalb des Parks sind den Allradfahrzeugen vorbehalten und wir beschlossen, am nächsten Tag für eine größere Rundfahrt noch einmal hierher zu fahren. Mehr dazu auf der Seite 4x4 Rundfahrt Goegab.

Im Park leben 45 Säugetierarten, 25 Reptilienarten und 3 Arten von Amphibien, sie alle sind ein wichtiger Bestandteil der Fauna in dieser ariden Region. Die wichtigsten Wildarten sind Hartmanns Bergzebra, Springbock, Oryx, Steinböckchen, Duiker und Klippspringer. Die meisten der 45 Säugerarten in Goegap sind Kleinsäuger.

Bei den Vögeln kann man öfters Strauße, den Fleckenuhu, verschiedene Stare, den Mausvogel, mehrer Webervogelarten und das Namaflughuhn sehen. Die gefährlichsten Reptilien sind die Speikobra und die Puffotter, beide sind potentiell tödlich. Unter anderem lebt hier auch die kleinste Schildkrötenart der Welt, die Gesägte Flachschildkröte (Homopus signatus).


Tourist Drive

Wer ohne Allradfahrzeug kommt, der hat im Nature Reserve außer Picknick nur beschränkte Möglichkeiten. Der einzige Rundweg für normale Autos ist der 13 Kilometer lange Tourist Drive. Für diesen Weg braucht man eine knappe Stunde. Er schließt die typischen Granithügel, hier Koppies genannt, und die sandigen Ebenen des Namaqualandes ein. Der Weg führt zuerst geradeaus in Richtung Forschungsstation.

Diese Forschungsstation befindet sich in einem alten Farmhaus und ist Besuchern leider nicht zugänglich. Hier widmet man sich einem der kleinen Bewohner: der Striemengrasmaus. Sie lebt im Reservat in komplexen Familiengruppen und ist tagaktiv. Daher sollte es möglich sein, diese Tierchen auch in ihrem natürlichen Lebensraum zu betrachten. Leider ist uns dies nicht gelungen, trotz aller Anstrengung konnten wir kein einziges Mäuschen am Wegrand entdecken. Aber an anderen Stellen in Namibia und Südafrika haben wir die putzigen Nager immerhin schon mal entdecken können. Rechts ein Mäusebild aus Klein Aus Vista. Dabei leben hier noch drei Arten von Elefantenspitzmäusen, wie die Rund-Ohr Elefantenspitzmaus (Macroscelides proboscideus) und zahlreiche andere Nager wie die Buschkarooratte, die Zwergmaus, die Felsenmaus und viele mehr.

Hier im Goegab Nature Reserve gibt es jedenfalls weltweit die einzige Studie, wo eine Maus in ihrem natürlichen Lebensraum beobachtet wird, diese Langzeitstudie ist eine von nur ca. 25 Langzeitstudien an Säugern weltweit. Berieben von der University of Witwatersrand in Johannesburg und dem Zoologischen Institut der Universität Zürich in der Schweiz. Mehr zum Projekt erfährt man unter www.stripedmouse.com. Dort gibt es auch einen Newsletter und die Möglichkeit, per Paypal zu spenden.

Der Tourist Drive zweigt dann nach rechts ab um sich leicht bergauf und bergab dann durch die Landschaft zu schlängeln. Er endet wieder auf der Asphaltstraße zwischen Eingangstor und Besucherzentrum.



Google Map zum Thema

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