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| Passstraße |
Am frühen Nachmittag des ersten Tages im März beschlossen wir, hoch in die Berge in Richtung Middelpos zu fahren. Das war eine sehr gute Entscheidung, denn das Wetter war wunderbar. Am nächsten Tag zogen immer mehr Wolken auf und es regnete in der Nacht sogar ein wenig.
Die Straße führt von der Ebene hoch in das Roggeveld Escarpment im Osten des Tankwa Karoo National Park. Zuerst fährt man vom Office über die Hauptverbindung nach Norden in Richtung Calvinia, dann zweigt die Straße an einem umzäunen Privatgelände nach rechts ab in Richtung Berge. Viel weiter südlich führt der Ouberg Pass über diese Berge nach Sutherland.
Unterwegs haben wir noch an einem kleinen Damm einen Stopp eingelegt, denn hier hielten sich viele Vögel auf. Wir konnten einige Raubvögel und ein paar Enten beobachten, unten auf dem Foto sind die zu sehen. In den Erdwällen an der Straße wohnten Brants Pfeifratten (Parotomys brantsii) in großen Kolonien. Die hübschen Tiere mit den Knopfaugen sind sehr scheu und man braucht ein wenig Geduld, bis sie sich wieder aus ihrem Bau trauen. Der hat viele Eingänge, meist sitzt irgendwo ein Wächter. Wenn das gerade gesichtete Tier in der Höhle verschwindet, so taucht einige Meter weiter der neue Wachposten aus einem anderen Loch auf - also auch die Umgebung im Auge behalten. Die Nahrung dieser Tiere besteht aus Gräsern, Samen und Stängeln.
Man fährt weiter ein Stück über Privatgelände, wahrscheinlich eine der Farmen, die noch nicht an die Nationalparkbehörde verkauft wurde. Die Straße ist hier am Fuß der Berge in einem ziemlich schlechten Zustand, jedenfalls war das bei unserem Besuch im März so.
Weggeschwemmter Belag und Rillen vor Toren und Gattern waren am besten mit einem Allradfahrzeug zu überwinden, oder sehr langsam und vorsichtig mit einem normalen Auto. Einige Stellen wollte ich auch unserem Toyota Hilux nur im Schritttempo zumuten. In der Nacht konnten wir von den Elandsberg Cottages direkt zu diesem Berg hinüber sehen und wunderten uns über Scheinwerfer, die man in der Dunkelheit gut erkennen konnte. Da fuhr tatsächlich jemand in stockdunkler Nacht hinauf. Erst hinterher haben wir erfahren, dass dies immer noch eine offizielle Straße in Richtung Middelpos ist, die schnellste und einfachste Verbindung, wenn man aus der Kapregion im Süden kommt.
Der steile Aufstieg ist atemberaubend, immer wieder hat man schöne Ausblicke auf imposante Felswände, zu dieser Tageszeit genau im richtigen Licht. Auch der Weg zurück in das Tal ist sehr schön, weit und flimmernd liegt die Ebene unten. Auch die Pflanzen am Wegrand sind interessant und auf halber Höhe gibt es etwas Besonderes. Hier kann man einen kleinen Wald aus Botterboom (Tylecodon paniculatus) sehen. Dies ist ein aufrechter, robuster und dickstämmiger Strauch mit einer Wuchshöhe von bis zu 2,5 Metern. Der Hauptstamm erreicht einen Durchmesser von etwa 40 cm. Die Pflanzen sind reich verzweigt und bilden eine schöne, runde Krone mit orangeroten Blütenständen bis zu 40 cm zur richtigen Jahreszeit.
Manchmal scheint man direkt in den Himmel zu fahren, dann folgt wieder eine scharfe Kurve am Abgrund vorbei. Nichts für Hasenherzen hier oben. Unten auf dem Video hat jemand die ganze Strecke abgefilmt und zeigt sie im Zeitraffer.
Zu verdanken ist die Straße der berühmten Straßenbauerfamilie Bain und einem Programm zur Arbeitsbeschaffung der RegierungJan Smuts zur Zeit der großen Depression.
Wenn man die 6 Kilometer lange kurvige Passstraße mit vielen Stopps bezwungen hat erreicht man den Gannaga Pass. Hier sind wir ausgestiegen um die herrliche Aussicht zu bewundern. In der gegenüberliegenden Felswand tobte lautstark eine Horde Paviane, wir konnten die Tiere aber nur hören. Auch mit dem Fernglas haben wir nicht einen einzigen entdeckt, wahrscheinlich säßen sie hinter Felsen.
Auch Adler und Klippspringer kann man hier oben mit Glück beobachten. Letztere haben wir leider nicht gesehen, dafür wurden wir von einem nahen Felsblock aus selbst beobachtet. Eine kleine Echse hatte sich neugierig herausgewagt und wurde natürlich sofort ausgiebig fotografiert. Ein niedlicher Kerl, der immer wieder abwechselnd zwei Füße in die Luft streckte, weil ihm der Stein zu heiß war.
Dann sind wir noch ein Stück weiter in Richtung Gannaga Lodge gefahren. Von hier aus sind es noch 28 Kilometer bis nach Middelpos, wir haben hier aber wieder gewendet um zurück ins die Ebene zu fahren und haben den Spätnachmittag entspannt in unserem wunderschönen Cottage am Pool verbracht.
Ein Jahr später im November kamen wir aus Calvinia über Middelpos und diesen Pass wieder in den Park. Eine Woche zuvor hatte es um die Lodge herum gebrannt und viel Vegetation war verkohlt. Ein paar Fotos davon aind auf der Seite Flora und Fauna zu sehen, die Bilder hier stammen alle aus dem März.
Video zum Thema
Google Map zum Thema
Gannaga Passstraße
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