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| Der Wasserfall |
Wenn man die Cango Caves in der Nähe von Oudtshoorn besucht hat, dann hat man mehre Möglichkeiten in die Stadt der Federbarone zurückzukehren. Bei Zeitmangel nimmt man die gleiche Straße, die man gekommen ist. Hat man noch den ganzen Tag vor sich, dann bietet sich die große Rundfahrt über den Swartbergpass nach Prince Albert, über die R 407 durch Meiringsport nach de Rust und weiter zurück nach Oudtshoorn an.
Dazwischen gibt es aber auch eine Abkürzung, eine unbefestigte Nebenstrecke, die durch ein idyllisches Tal führt. Am Wegesrand sind Farmen, grüne Weiden mit hunderten von Straußen und die imposante Bergkette der Swartberge zur Linken. Schildkröten kreuzen häufig den Weg. Die Ausläufer der Swartberge sind hier im Gegensatz zum Rest der Kleinen Karoo üppig grün bewachsen, was auf die wesentlich reichhaltigeren Regenfälle zurückzuführen ist.
Im Jahr 2002 waren wir zum ersten Mal in dieser Region, im März 2018 kamen wir über den Swartbergpass von unserer Unterkunft im Weltevrede Valley. Tagesziel war Graaf-Reinet und daher beschlossen wir, noch einmal neue Fotos vom Wasserfall Rust en Vrede zu machen. Die wenigen alten Scans vom Dia, die bisher online waren, hatten eine zu schlechte Qualität.
Von den Cango Caves kommend ist diese Straße mit einem Wegweiser "Rust en Vrede" ausgeschildert und nicht zu verpassen. Auch abseits der übliche Touristenrouten kann diese Gravel Road mit einem normalen PKW befahren.
Höhepunkt an der Strecke ist der Wasserfall namens Rust en Vrede, was übersetzt so viel wie Ruhe und Frieden bedeutet.
Die Abzweigung zum Wasserfall selbst erreicht man an einem Grillplatz nach etwa einem Drittel der Nebenstrecke, ca. 11 km Fahrt. Danch geht es auf einer Holperstrecke noch ein Stück weiter zum Wasserfall. Ansonsten dauert es noch über 20 km, bis die Straße kurz vor De Rust auf die N 12 stösst, auf der man wieder in Richtung Oudtshoorn kommt, umkehren wäre also der kürzere Weg. Die Weiterfahrt ist aber totzdem sehenswert - wie auf dem Bild ganz findet man immer wieder Strauße auf grünen Weiden, die aus der Entfernung aussehen wie Rinder auf Almwiesen.
Der Wasserfall ist ausgeschildert, ein Wachhäuschen mit Schranke regelt den Zugang zu den Grillplätzen. Geöffnet ist hier von 9:00 Uhr bis 16:30 Uhr.
Als wir im Jahr 2002 dort ankamen, war weit und breit kein Mensch zu sehen, damals zahlte man noch 10 Rand pro Auto. Daher fuhren wir durch die geöffnete Schranke weiter. Jetzt war natürlich jemand am Gate um zu kassieren und die Schranke geschlossen. 57 Rand wurden 2018 pro Auto mit bis zu 6 Personen fällig.
Eine schmale, idyllische Straße windet sich ca. 2 Kilometer bergauf und bergab durch lichte Wälder bis zu einem kleinen Parkplatz. Hier ist dann Ende, man steigt aus und geht in einem gemütlichen Spaziergang noch ca. 500 Meter zu Fuß weiter. Die Luft ist klar und frisch, wir waren dort zum größten Teil ganz alleine. Große Erwartungen sollte man nicht an den Wasserfall haben, denn oft ist so macher vollmundig angepriesene Strom je nach Jahreszeit eher ein kleines Rinnsal.
Der Weg ist idyllisch und gut angelegt, für Rollstühle oder Gehbehinderte aber leider nicht geeignet. Über hölzerne Stege, Treppen und kleine Brücken, durch enge Schluchten und über stehende Tümpel führt der Weg. Unterwegs kann man einige Tiere beobachten, Echsen, bunte Libellen, Frösche und natürlich viele Vögel. Die ganze Region ist Wasserschutzgebiet, Schwimmen ist hier verboten, da das Wasser zur Trinkwasserversorgung von Oudtshoorn gehört. Deshalb steht auch mitten in der Klamm eine kleine Staumauer von zwei bis drei Meter Höhe. Dahinter wird der Weg etwas rauer.
Am Ende der Klamm öffnet sich dann ein kleiner Talkessel und man steht unvermittelt vor dem Wasserfall, der höher und schöner ist als erwartet. Kein donnernder Fluss, aber hübsche, vermosste Wände mit zarten Wasserfontänen, die in ein kleines Becken mit dicken Steinen prasseln. Sie fallen sagenhafte 74 Meter von der Kante herunter. Ein sehr idyllisches Plätzchen, kühl und schattig. Man könnte hier auch baden, das haben wir aber nicht getan weil wir an diesem Tag ja noch eine lange Wegstrecke vor uns hatten und dem entsprechend wenig Zeit.
Die Lichtverhältnisse am Nachmittag sind hier schwierig zum Fotografieren, der obere Teil des Falls liegt in praller Sonne, unten herrschen schon die Schatten. Die Szenerie ist so eng und steil, dass man am besten mit einem guten Weitwinkel-Objektiv fotografiert. Nach einer kleinen Pause machten wir uns dann auf den Rückweg zum Auto.
Am Eingang gibt es einige Grillplätze, hier wollten wir noch eine kurze Rast machen. Die Holzbänke sahen aber nicht besonders gepflegt und einladend aus. Schatten war auch Mangelware und wir beschlossen dann spontan doch lieber im Auto sitzend irgendwo am Straßenrand den leckeren Trinkjoghurt von Gay’s Guernsey Dairy aus Prince Albert zu genießen.
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