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Nachdem wir im März 2017 am Morgen das Auto auf dem Parkplatz abgestellt hatten, wählten wir die Rundwanderweg-Schleife wie empfohlen im Uhrzeigersinn. Also den gleichen Weg, den wir schon vor 15 Jahren gelaufen waren.
Schon am Parkplatz war viel los und ganze Familien starteten die Wanderung. Vom Info-Point geht man nach links, hier machten ein paar Einheimische an den Tischen und Bänken auf der ersten Aussichtsterrasse mit Sonnenschirmen ein Picknick. Weit muss man seine Sachen vom Parkplatz dafür nicht schleppen und der Ausblick ist fantastisch.
Von allen drei Routen hat man abwechslungsreiche und wunderbare Ausblicke auf die Felsen des Robberg Nature Reserve, die Bucht von Plettenberg Bay oder das Meer und die Klippen.
Der schmale Wanderweg führt zunächst wie ein Trampelpfad durch Büsche und über Steine und bietet dabei schöne Ausblicke auf den Ort Plettenberg Bay und die kilometerlangen Traumstrände.
Nach einem eingermassen gemächlichen Anfang mit fast eben verlaufendem, schmalen Weg über Middelbank und Alecsebank erreicht man einen Sattel namens "The Gap". Dort stehen Bänke mit herrlicher Aussicht auf die beeindruckende Felsformation und es gibt Aussichtsplattformen aus Holz. Zur richtigen Jahreszeit kann man von hier aus auch Wale in der Bucht sehen, im März hatten wir da leider kein Glück. Nur einige vorwitzige einzelne Robben trainierten in der Brandung ihre Schwimmkünste. Folgt man dem Weg über "The Gap" hinaus zur Route B, so bietet sich der folgende Blick zurück. Hier startet jetzt die Witsand-Route, die zunächst ein Stück entlang der steilen Felswand bergauf führt.
Der nächste Teil des Rundwanderwegs am Robbberg Nature Reserve zeigt, ob in dem Wanderer Bergziegen-Qualitäten stecken. Hier kommt man zu der ersten Stelle, die auf der alten Karte noch mit Kreuzen gekennzeichnet war. Das bedeutet: Gefahr! Zwischen den Felsen klettert man auf schmalen Serpentinenpfaden an der steilen Felswand hinauf.
Seit unserem ersten Besuch 2002 wurden hier allerdings an einigen Stellen schöne Edelstahl-Geländer angebracht, so dass die Route auch für Menschen mit Höhenangst gut zu bewältigen ist. Der Pfad ist immer gut erkennbar, die Kondition lässt aber in der Hitze schnell nach. Hier gibt es weit und breit keinen Schatten, wir hatten schönsten Sonnenschein und Hitze. Kaum ein Lüftchen sorgte für Kühlung.
Zum Glück kann man sich auf der Bergseite auch an schmalen Stellen gut abstützen, denn links geht es ganz schön steil hinunter. Nur nicht hinunterschauen, bis zum Wasser sind es hundert Meter. Und ab uns zu mal stehen bleiben zum Fotografieren und Landschaft genießen sollte man auch. Diese kleinen Verschnaupfpausen kann man auch nutzen, um schnellere Wanderer vorbei zu lassen. Der Andrang hier hat uns doch sehr überrascht.
Oben angekommen wird es wieder ein wenig einfacher. Ab hier folgt man dann dem Rand der Klippe auf der Nordseite der Halbinsel mit einigen Schlenkern in das Fynbos-Buschwerk auf dem Kamm. Dieses bietet leider kaum etwas Schatten, dazu ist es meist zu niedrig, aber hier war es wenigstens ein bisschen kühler.
Dazu hatten wir noch Glück und sahen eine der großen Heuschrecken im Busch sitzen. Die Weibchen dieser Art werden 80-100 mm, die Männchen etwa 60-80 mm lang. Diese Art (Phymateus leprosus) ist giftig, was die auffälligen Farben ja schon signalisieren. Man sollte sie besser nicht anfassen, denn sie können ihren giftigen Drüseninhalt dem Angreifer aus feinen Öffnungen am Vorderkörper entgegen spritzen. Aber schöne Aufnahmen konnte ich mit etwas Abstand von diesem Musterexemplar machen, denn diese Heuschrecken zeigen eben aufgrund ihrer Giftigkeit keinerlei Fluchtverhalten beim Herannahen anderer Lebewesen.
Von der linken Seite der Halbinsel hat man jetzt tollen Ausblicke in Richtung Plettenberg Bay. Die weißen Sandstrände entlang der Bucht leuchten im Sonnenlicht. Mit Glück kann man von hier oben Delfine, Robben und Wale im Wasser sehen.
Nach einger Zeit hört man seltsame Laute. Man ahnt es schon: Das müssen die Robben sein, die der Halbinsel ihren Namen gaben. Robberg wird durch eine große Seebärenkolonie besiedelt, denn die geschützte Lage auf dieser Buchtseite ist ideal für die Tiere. Die großen Bullen können bis zu 2,1 Meter lang und bis zu 350 Kilogramm schwer werden. Seit 1990 sind die Tiere geschützt. Aber nur an zwei Stellen kann man sie auch am Strand oder auf Felsen liegen sehen, weil nur dort der Weg dicht genug an der Steilküste entlangläuft und keine Büsche davorstehen. Im Wasser schwimmende Robben findet man mit guten Augen am gesamten Abschnitt entlang dieser Küste, in kleinen Felsenpools lassen sie ihre Jungen spielen.
Zwischendurch haben zahlreiche Touristen aber an ein paar Stellen ohne Büsche Trampelpfade zur Steilküste angelegt, wenn man diesen folgt kann man oft auch einen Blick über die Kante werfen. Allerdings ist die Entferung ganz schön groß, ohne Fernglas und starkes Teleobjektiv sind die Robben nur dunkle Punkte.
Die senkrechten Felswände leiten die bellenden Rufe der Tiere wie ein Megafontrichter nach oben, immerhin sind es hundert Meter bis hinunter zum Wasser. Auf den wenigen Felsplateaus unten an der Steilküste drängen sich die Robben eng zusammen, im Streit um Platz für den Nachwuchs werden zwischen den Bullen heftige Kämpfe ausgefochten. Ihre Laute verfolgen den Wanderer noch, wenn er schon längst wieder den Sichtkontakt verloren hat.
Wir hatten Glück, es war wunderschönes Wetter, das Wasser leuchtete türkis und die Robben spielten zu Dutzenden vor den Felsen in den Fluten. Eine Bootsfahrt von Plett aus ist bestimmt lohnend, einige Boote sahen wir von oben in Richtung der Robbenbänke fahren.
Hier geht es zum nächsten Teil der Wanderung.
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