Im März 2024 hatten wir einige Wochen Selbstverpflegung gebucht. Da wir zuerst am Kap waren, haben wir die Zeit genutzt um ein paar Weingüter zu besuchen und dort gleich für die kommenden Wochen einzukaufen. Denn wir wolten uns bei der weiteren Reise nicht auf das jeweilige lokale Angebot versassen, sondern die besten Weine hier gleich direkt vor Ort besorgen.
Dabei entdeckten wir einige für uns neue Weingüter mit sehr leckeren Weinen, die wir dann in den kommenden Wochen genossen haben.
Bei der Auswahl halfen uns dabei unter anderem probierte Weine in den Restaurants am Mittag oder am Abend, die uns begeistert haben. Dort sind wir dann gleich am nächsten Tag hin gefahren und haben je Weingut 2-3 Flaschen gekauft.
Andere Weingüter haben wir auf Grund der Lage ausgesucht, oder weil wir die Weine schon kannten. Eine Weinprobe haben wir dabei nie gemacht, weil wir ja immer mit dem Auto unterwegs waren und die meisten Weingüter gemieden haben, die von der Winetram angefahren werden. Alles, was auf unserer Wunschliste stand, haben wir auch dieses Mal leider nicht geschafft. Da müssen wir wohl noch einmal wiederkommen. :-)
Die Weine von Thelema Mountain Vindeyards begleiten und schon seit dem ersten Südafrikaurlaub im Jahr 2002. Aber bis zum Weingut haben wir es bisher noch nie geschafft. Das sollte sich nun 2024 endlich ändern, da waren wir einen Tag lang in der Banghoek-Ecke unterwegs und genossen bei schönstem Wetter die Aussichten auf die Berge. Mittags waren wir dann nach dem Besuch von Thelema bei Tokara Delikatessen zum Essen.
Am spektakulären Helshoogte Pass und direkt am Rand des Simonsberg Nature Reserve gelegen, ist Thelema Mountain Vineyards das Familienweingut und die Heimat von Thelema und Sutherland Vineyards Wines. Von letzteren haben wir zum ersten Mal ebenfalls eine Flasche probiert.
Auf den 42 Hektar werden hier Cabernet Sauvignon, Merlot, Chardonnay und Sauvignon Blanc angebaut. Die Weinberge haben einen optimalen Standort, zwischen 370 m und 640 m über Meereshöhe mit Südhanglage und somit ist es wohl eine der kühlsten Farmen in der Umgebung des Helshoogte Passes. Merke: Auf der Südhalbkugel kommt die Sonne von Norden.
Die Erzeignisse von Thelema sind weltbekannte und das Weingut hat sich besonders als einer der führenden Hersteller von Cabernet Sauvignon etabliert. Dabei wurde der erste Wein mit dem Label Thelema erst im Jahr 1988 verkauft.
Der schöne Tasting Room ist von 9:00-17:00 Uhr geöffnet, nur Sonntags geschlossen. Hier hatten wir ein sehr nettes Gespräch mit der Deutsch sprechenden Leiterin, die oft in Düsseldorf auf der ProWein ist und deren Karte ich leider verloren habe.
Am Ende kauften wir dann drei Flaschen, zwei Rote und einen Weißwein von Sutherland.
Vom Weingut Rainbow's End hatten wir zum Essen im Ōku Restaurant einen ganz hervorragenden Chenin Blanc. So besuchten wir am nächsten Tag dann das Weingut der Familie Malan in der Nähe von Stellenbosch. Schon die Anfahrt über die Zevenrivieren Road ist hier ein Erlebnis, es geht weit hinauf ins Banghoek Valley, über das Gelände der Weinfam Oldenburg bis ans obere Ende des Tals.
Das Terroir hier oben ist einzigartig und begünstigt die Produktion hochwertiger Rotweine. Rainbow's End ist mit tiefroten Eichenlaubböden mit unterschiedlichem Steinanteil ausgestattet und liegt zwischen 350 m und 540 m über dem Meeresspiegel. 23 Hektar Berghänge werden mit Weinreben bewirtschaftet, daneben gibt es auch Gärtnereiwirtschaft mit Proteen.
Bekannt ist das Weingut für seinen hervorragenden Merlot, von dem wir auch eine Flasche kauften. Merlot wird hier an den höchsten, nach Norden ausgerichteten Standorten auf 540 m über dem Meeresspiegel geerntet. Diese kühleren Hochhänge verlangsamen die Reifung und sorgen dafür, dass die fruchtigen Merlot-Aromen erhalten bleiben, ein ganz hervorragender Wein.
Montag bis Samstag von 9:30-17:00 Uhr kann man im recht neuen Tasting Room Weine verkosten und kaufen. Käse- und Wurstplatten sind ebenfalls erhältlich.
Das moderne Gebäuse steht inmitten von Weinreben. Vom Parkplatz oberhalb aus sieht es unscheinbar aus, doch die am Hang dahinter liegende Terrasse und der Raum mit bodentiefen Fenstern bieten eine wunderbare Aussicht. Hier ist es nicht überlaufen und man kann wunderbar relaxen, nett von der Gastgeberin betreut.
Wir haben nur ein Glas Wein bestellt un kein Tasting gemacht. Am Ende haben wir dann je eine Flasche Merlot, den Chenin Blanc und den ebenfalls hervorragenden Blanc de Noir gekauft und an schönen Orten im weiteren Urlaubsverlaf genossen.
Die Weine von Lynx Collection haben uns ebenfalls sehr gut geschmeckt, vor allem der Rosé und der Balnc de Noir. Auch hier sind wir recht spontan hingefahren und haben einen kleinen Schatz entdeckt. Ein gemütliches, nicht überlaufnenes kleines Restaurant namens Bodega mit schöner Aussicht und Plätzen zum Entspannen ohne Rummel und ChiChi. Lynx ist optimal gelegen zwischen Stellenbosch (15 Minuten), Paarl (15 Minuten) und Franschhoek (10 Minuten) an den Ausläufern der Klein Drakenstein Berge. Die Boutique Farm ist eines der kleineren Weingüter im Ort, mit Blick auf Reben soweit das Auge reicht und einer gigantischen Aussicht auf die Drankensteinberge im Hintergrund.
Im Restaurant werden Kleinigkeiten angeboten, hausgemachte leichte Gerichte zum Knabbern und lokale Wurst- und Käseplatten. Man sitzt sehr schön, sicher ein toller Ort, um mit einem Glas Wein den Sonnenuntergang zu genießen. Das Personal war hier sehr freundlich. Man kann Wein kaufen und auf dem Weingut sogar wohnen.
Zu der Lynx Collection gehören zurzeit ein Gästehaus mit 6 Suiten in Hout Bay sowie die von uns besuchte Weinfarm mit Probierstube, Levante Restaurant und ein Gästehaus mit 17 Suiten und Deluxe Doppelzimmern in Franschhoek.
Im Weinkeller werden hier noch viele traditionelle Geräte verwendet, wie zum Beispiel die offenen Betontanks zum Fermentieren der Trauben oder die handbetriebene Korbpresse. Durch die offenen Tanks wird der einzigartige Geschmack der Trauben erhalten, für den Lynx bekannt ist.
Die Geschichte von Vrede en Lust reicht bis in das Jahr 1688 zurück, als der flämische Handelsmann Jacques de Savoye mit den französischen Hugenotten das Kap erreichte. Seitdem hat hier schon viele Male der Besitzer gewechselt. Als die Weinfarm 1996 in den heutigen Besitz der Familie Buys überging, hatte Vrede en Lust damit seinen 17. Besitzer gefunden.
Die Familie startete ein grundlegendes Erneuerungsprogramm, um das bemerkenswerte Potenzial für die Produktion erstklassiger Weine voll ausschöpfen zu können. Die drei Weinlagen sind heute mit den geeignetsten Rebsorten hinsichtlich des Bodentyps, der Hanglagen und der verschiedenen Mikroklimata bepflanzt. Der Großteil der weißen Trauben stammt von den farmeigenen Weingärten der kühlen Elgin-Region, während der Hauptanteil der roten Sorten von den wärmeren Anbaulagen der Simonsberg-Paarl-Region stammen.
Eigentlich wollten wir hier im sehr beliebten Restaurant mit eigener Bäckerei einmal frühstücken gehen. Das Herzstück des Lust Bistro & Bakery ist ein traditioneller, holzbefeuerter Herd, an dem die Köche authentisches, handwerklich hergestelltes Brot und allerlei köstliche Tagesgerichte zaubern. Das haben wir aber dann doch nicht geschafft, weil wir zu oft Mittagessen waren und somit Prioritäten setzen mussen. Trotzdem sind wir mal kurz am Weingut vorbeigefahren und haben uns die beeindruckende Anlage und den Tasting Room angesehen.
Es gibt hier auch einen Hotelbetrieb mit Raum für Hochzeiten oder Konferenzen. Da fand gerade eine Feier statt, daher waren weite Teile des Geländes für Besucher abgesperrt.
Das Weingut versorgt sich vollständig selbst, wir sahen auf den Dächern und auch entlang einiger Feldränder viele Solaranlagen für die Erzeugung von eigenem Strom. Bereits 2013 wurden 900 Solarpanels mit zusammen 211 kW-peak-Power installiert, die über 3 Inverter Strom ins Netz einspeisen. Schon 2016 hatte die Einspeisung aufsummiert die Leistung von 1 Million kWh erreicht.
