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Das besondere Highlight einer Rundreise durch die Cuyo-Region ist mit Sicherheit der Besuch im Nationalpark von Talampaya. Diese einmalige Landschaft ist weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt und Bilder davon dürfen in keiner Werbung für das Reiseland Argentinien fehlen. Natürlich kommt hier jeder her, der in diesem Teil des Landes reist und dem entsprechend touristisch ist das Ganze, pro Jahr kommen über 60.000 Besucher. Dennoch ein "must see", das man auf gar keinen Fall verpassen sollte.
Viele Reisende, vor allem die Busgruppen und organisierten Touren, verbinden den Besuch in den markanten roten Canyons mit der Rundtour im benachbarten Ischigualasto Park am gleichen Tag. Das kann man zwar machen, da beide Attraktionen nur etwa 90 Kilometer auseinander liegen, wir können davon aber nur abraten, vor allem für Individualreisende. Zu unterschiedlich sind die beiden Parks und zu vielfältig die Eindrücke, um alles an einem einzigen Tag zu verarbeiten. Wir waren im Endeffekt froh, dass wir uns mehr Zeit gelassen hatten. Dann kommen noch organisatorische Probleme hinzu: Da inzwischen in beiden Parks die eigentliche Besichtigungszeit reglementiert ist und man ja nur in Gruppen mit einem Führer herumfahren kann, ist es kaum abschätzbar, wann die Rundtouren beginnen und wie lange man eventuell warten muss. Den Ischigualasto haben wir von San Agustin de Valle Fértil aus besucht, wo wir in der Finca Media Luna übernachtet haben, und sind nach der Rundtour dann noch weiter bis nach La Rioja zum nächsten Hotel gefahren.
Für den Parque Nacional Talampaya haben wir uns dann später einen ganzen Tag lang Zeit gelassen und für zwei Nächte Quartier im benachbarten Villa Unión genommen. Dort haben wir im Hotel Pircas Negras gewohnt, sind nach dem späten Frühstück gemütlich losgefahren um am späten Nachmittag wieder zum Hotel zurückzukehren. 30 Kilometer nördlich des Parkeingangs liegt der kleine Ort Pagancillo, in dem man auch einfache Unterkünfte finden kann.
Der Park befindet sich im Südwesten der dünn besiedelten Provinz La Rioja und wird begrenzt von den bis zu 1.300 Meter hohen Bergketten der Sierra Los Colorados im Westen und der Sierra de Sañogasta im Osten. Der Name Talampaya stammt aus der Sprache der Quetschua und bedeutet soviel wie "Trockenes Flusstal des Tala", wobei Tala ein Baum ist. In Wirklichkeit gibt es hier aber viele Täler und eine Reihe von Canyons, von denen aber nur noch zwei für Besucher zugänglich sind.
Auf insgesamt 2.754 km² Fläche erstrecken sich die Schutzgebiete des Parque Nacional Talampaya und des Ischigualasto auf ca. 1.500 Metern Meereshöhe Die Region wurde vor allem wegen ihrer Bedeutung für die Paläontologie im Jahr 2000 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt und zieht seitdem noch mehr Besucher in die Provinzen San Juan und La Rioja. Die Provinzregierung von La Rioja wies den "Talampaya Province Park" im Jahr 1975 aus, den Status eines Nationalparks bekam dieser Bereich erst im Jahr 1997.
In den Sandstein- und Tonsteinschichten der beiden Parks ist die Entwicklung des Lebens innerhalb des gesamten Erdzeitalters des Trias durch gut erhaltene Fossilien dokumentiert und somit ein Paradies für Forscher.
Neben der Bedeutung als Fossilfundstätten sind Ischigualasto und Talampaya auch durch ihre spektakulären Landschaftsformen und durch archäologische Ausgrabungen bekannt. Hier fand man Siedlungsspuren aus der Zeit von etwa 600 v. Chr. bis zur Eroberung Südamerikas durch die Spanier ab Ende des 15. Jahrhunderts. Petroglyphen und Steine, in denen Getreide gemahlen wurde, kann man auch auf der organisierten Tour durch den Park besichtigen.
Die wüstenhafte Landschaft im Tal des Rio Talampaya ist ein El Dorado für Fotografen, die Batterien sollten vor Antritt der Rundfahrt auf jeden Fall gut aufgeladen sein. Die Erosion hat sehr vielfarbige Gesteinsformationen hervorgebracht und die Farbpalette reicht von Rot über Ocker, Braun, seltenem Grün bis zum Stahlblau des Himmels. Und vor allem die roten Canyons prägen das Landschaftsbild. Bevor wir hierher kamen, hatten wir immer das Standardfoto der Kathedrale gesehen, einer gut 140 Meter hohen und steilen, fast 400 Meter langen Felswand. Wir dachten damals, dies wäre die einzige Wand, die jeder fotografiert. Doch wie wir feststellten ist es zwar die fotogenste, aber nur eine unter vielen beeindruckenden Felswänden im Park.
Auf weiten Sand- Kies-Flächen zwischen den Felswänden wächst kaum etwas. Man findet hier einige fleischige Gräsern, kleine Büsche und Baumarten und natürlich Kakteen. Die knorrigen, alten Bäume haben doppelt so lange Wurzeln, wie sie Kronen haben, um an das rare Wasser zu kommen. In den Felswänden nisten einige Vogelarten wie der Anden-Kondor, dunkelgrüne Felsensittiche oder Wanderfalken. Ihnen dienen die hohen Steinmauern auch als Ruheplatz und Ausguck. Mit Glück kann man auch eine Herde Guanakos, scheue Maras oder einen Fuchs sehen.
Die Temperaturen schwanken hier stark zwischen Sommer und Winter und auch zwischen Tag und Nacht. Im Sommer kann es bis zu 38°C heiß werden und im Winter zeigt das Thermometer gerade mal 0°C. Die kältesten Monate sind Mai bis Oktober. Wir hatten Mitte Oktober aber Glück bei angenehmen Temperaturen mit strahlendem Sonnenschein. Windig ist es das ganze Jahr über. Regen ist eher selten, im Sommer gibt es zwischen 150 und 170 mm Niederschlag.
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