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HUACO

Von Villa Unión aus, dort hatten wir zwei Nächte verbracht, um den benachbarten Nationalpark Talampaya zu besuchen, fuhren wir die Ruta 40 entlang in Richtung Süden. Unterwegs kamen wir an zwei Polizeikontrollen vorbei, an denen wir nach dem "Woher und Wohin" unserer Reise gefragt wurden, und ob wir Früchte an Bord hätten. Zum Glück hatten wir immer daran gedacht, das Abblendlicht wie vorgeschrieben auch am Tag eingeschaltet zu haben - hinter uns kam ein Geländewagen mit schweizer Touristen ohne Licht, bei dessen Anblick die beiden Polizisten die Kontrolle unseres Fahrzeugs sofort abbrachen und sich fröhlich grinsend auf den offensichtlichen Verkerhssünder stürzten.

Ziel an diesem Tag waren die Thermalquellen von Pismanta mit gleichnamigem Hotel. Um sie zu erreichen hatten wir eine abwechslungsreiche Fahrt vor uns. Das war aber eher eine Überraschungstour, denn die Sehenswürdigkeiten entlang dieser Fahrstrecke sind in kaum einem Reiseführer ausführlicher erwähnt. Selbst im Internet findet man wenig über diese Region, dabei kann sie sich landschaftlich durchaus sehen lassen.

Die ersten Kilometer auf der Ruta 40 führten über Santa Clara bis nach Huaco und sind eher unspektakulär. Flaches Land, ab und zu eine grüne Oase und Bergeketten am Horizont. Enmal mussten wir einen Fluss durchfahren, da die Strecke aber durchgehend asphaltiert ist war das kein Problem. Im Gegenteil, wir nutzten es als kurze Autowäsche und Michael fuhr für ein Foto sogar mehrmals durch das seichte, klare Gebirgswasser.

Kurz vor Huaco - den Ort selbst lässt man eigentlich links liegen - zweigt von der Ruta 40 die Provinzstraße Nummer 49 nach Westen ab. Sie schlängelt sich in vielen Serpentinen über die Quebrada de Huaco. Hier, in einem wenig besuchten Teil der Provinz, trifft man auch nur selten auf ein anderes Auto. Der Blick von der Bergstraße zurück ins Tal lohnt sich immer, denn dort erstreckt sich das Valle de Huaco bis zum Horizont. Die Landschaft wirkt wie gemalt. Mit Grünflächen getupft und mit dicken Felsbrocken durchzogen, die aussehen als hätte ein Riese sie dort hingeschmissen.



Cuesta de Huaco

Kurz vor der Passhöhe lohnt sich ein Stopp auf einem großen, staubigen Parkplatz. Von hier kann man wunderbar die Aussicht genießen. Die Cuesta de Huaco liegt auf 1.000 Meter Höhe und hier steht eine Statue mit Bronzekopf aus dem Jahr 2000.

Laut Inschrift gehört das dort abgebildete Konterfei "Don Buena" Buenaventura Luna, der hier in Huaco geboren wurde. Er war ein bekannten Dichter, der meist Texte über die Liebe zu seiner Heimat schrieb. Hier ist der Text eines Liedes, das ihm zu Ehren von Raúl de la Torre geschrieben und komponiert wurde: A Don Buena. Und unten im Video könnt ihr Euch ein schönes Lied mit Text von Buenaventura Luna anhören.

An der Felswand befindet sich eine kleine Kapelle mit weißer Maria und Jesuskind, liebevoll mit Plastikblumen geschmückt. Im Hintergrund erhebt sich ein mächtiges, flaches Felsmassiv das nun auf der PR 49 weiter durchquert wird. Es gibt sogar einen kurzen Tunnel auf der Strecke durch die Berge. An der Boca de la Quebrada, dem Mund, öffnet sich das schmale Tal in eine Ebene. Genau an dieser Stelle befindet sich eine Staumauer mit dem dahinter liegendem Stausee namens Dique Los Cauquenes. Hier wird Wassersport betrieben und an seinen Ufern findet man touristische Einrichtungen wie Campingplatz und Bootsanleger. Cauquenes ist der Name einer Sorte Wildgans, die in dieser Region beheimatet ist.

Die Fahrt führt weiter durch das grüne und fruchtbare Tal des Rio Jachal bis zur Ortschaft San José de Jachal, die Hauptstadt des Departamento Jáchal in der Provinz San Juan und 153 Kilometer von der Provinzhauptstadt entfernt. Ein kleines Städtchen, das in der Region bekannt ist für die bunten Volksfeste mit Karren, Kutschen und verschiedenen Veranstaltungen. Hauptattraktion ist die Kirche, in der ein gekreuzigter Christus aus schwarzem Leder in Naturgröße hängt. Er wurde von Indianern angefertigt und im Jahr 1781 aus Potosi hierher gebracht. Wir haben ihn nicht besucht, sondern sind direkt am Eingang von San José de Jachal nach Westen abgebogen, um weiter auf der Ruta 150 in Richtung Rodeo und Pismanta zu fahren.



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Huaco

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