Archiv : Infos und Bilder aus 2003
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Dies ist eine ältere Seite, neuere Infos und Bilder von einem zweiten Patagonien-Besuch im Oktober 2014 findet Ihr auf den Seiten Sarmiento und Lago Musters bei Sarmiento und Versteinerte Wälder 1 und 2.
Der Ort Sarmiento liegt in einer fruchtbaren Senke eingebettet zwischen dem Lago Colgué-Huapi und dem Lago Musters wie eine Oase inmitten der Pampa. Von hier aus sind es noch 1.939 km bis Buenos Aires, 492 km bis Esquel im Westen und 484 km bis Trelew im Nordosten.
Als wir im November die Region besuchten stand überall Wasser neben der Straße, die satten Weiden waren zum Teil überflutet und die Kühe standen im Sumpf. (Beweis: Es gibt Sumpfkühe!) Wir vermuteten Frühjahrshochwasser des Flusses Sengerr. Dadurch war die gesamte Region dicht bevölkert von zahlreichen Vogelarten: Kiebitze, Magellangänse, Schwarzhalsschwäne und eine unüberschaubare Anzahl an Enten konnte man beobachten.
Rund um die Stadt gibt es viele Bäume, meist Pappeln und Weiden, und die Region ist außerdem für ihre zahlreichen Fundstellen von Saurierskletten und Versteinerungen bekannt.
Fährt man ein wenig weiter hinaus aus der feuchten Senke ist es gleich aus mit der grünen Pracht und die Landschaft wird schnell karg mit bunten Gesteinsformationen, Tafelbergen, kleinen Canyons und staubigen Schotterstraßen. Fährt man ins 178 Kilometer entfernte Comodoro Rivadavia am Atlantik beherrschen schnell die Erdölpunpen das Landschaftsbild.
Die ersten Siedler in dieser Region waren Mapuches aus Chile auf der Flucht vor den spanischen Eroberern. Der Italiener Francisco Pietrobielli, der an der Eisenbahnstrecke zwischen Madryn and Trelew arbeitete und 1888 in Argentinien ankam, reiste im Land herum und entdeckte das fruchtbare Tal. Er nannte es Valle Ideal. Später gründetet er mit einigen walisischen Familien die erste Siedlung namens Colonia Ideal. 1895 bekam der Club Social de Gaiman hier große Ländereien von Präsident José Evaristo Uriburu geschenkt. Es kamen Einwanderern aus verschiedenen Ländern zum Bewirtschaften der Felder. Es wurden hauptsächlich Äpfel, Tomaten und Alfalfa, blaue Luzerne, angebaut. Die neue Gründung wurde Colonia Pastorial Sarmiento genannt, nach dem großen General und Befreier von der spanischen Kolonialherrschaft.
Touristen kommen eigentlich selten nach Sarmiento, meist wird nur der nahegelegene José Ormaechea Petrified Forest besucht, die Hauptattraktion der Region 38 km südlich der Stadt. Diesem fantastischen Platz habe ich eigene Seiten gewidmet.
Wen es auch noch zum Übernachten in den Ort verschlagen sollte, der findet nur wenig Ansprechendes. Das "beste Haus am Platze" haben wir bewohnt, das Hotel Los Lagos. 1,5 km außerhalb der Stadt in Richtung Seen gibt es auch zwei Campingplätze.
Die Straßen hier sind sehr breit und recht viele von ihnen sind schon geteert, an vielen Stellen wurde eifrig daran gearbteitet. Zwei sich kreuzende Haupt-Avenidas sind ist die einzigen vierspurigen Straßen mit Gegenverkehr im Ort und an ihr liegen natürlich die Kirche Iglesia Parroquial Santa Teresita und der Stadtpark. Die übrigen Straßen im Schachbrettmuster sind bis auf die ganz außen liegenden immer Einbahnstraßen in wechselnder Richtung - eine rechts, eine links, etc. Man sollte hier nicht zu schnell fahren, nicht nur wegen der sporatischen Brems-Schwellen, aber an manchen Stellen kreuzen Abflussrinnen für Regenwasser die Straße, da kann man leicht aufsetzen...
Die Tourist Information ist ausgeschildert und einfach zu finden. (Av. Reg. Inf. Mecanizada 25. Tel: 489-8220) Hier bekamen wir einen vielfach kopierten Stadtplan, ein bedrucktes Papiersäckchen für Abfall im Auto und wünschten uns zum wiederholten Mal mehr Spanisch zu sprechen.
Es gibt in Sarmiento einen gut sortierten Anonima Supermarkt, die Banco de la Nación Argentina, wenige Restaurants, einige Unterkünfte und zwei Museen: das Museo Regional Desiderio Torres und das Museo del Petroleo.
Google Map zum Thema
Grünes Sarmiento und die Seen
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