Archiv : Infos und Bilder aus 2003
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Valdés, das einzigartige Paradies für Naturliebhaber liegt genau zwischen dem 42. und 43. Grad südlicher Breite, eigentlich geographisch von der Lage her vergleichbar mit dem Mittelmeer. Allerdings ist es hier wesentlich kälter, denn eine kalte Meeresströmung aus dem Süden bestimmt das Klima und die Wassertemperatur.
Da die jährliche Niederschlagsmenge nur 240 mm beträgt, gibt es auf der Halbinsel keine Flüsse die ständig Wasser führen. Der fast immer wehende patagonische Wind trocknet die hügelige Landschaft noch zusätzlich aus und lässt nur eine halbwüstenartige Vegetation wachsen. Bäume sucht man auf Valdés vergebens.
In der Steppe im Landesinneren leben Guanacos, Graufüchse, Gürteltiere, Stinktiere, kleine Nandus, Truthahngeier, Eulen, Maras und zahlreiche Hasen und Kaninchen. Zoologisch gesehen ist Valdés das wichtigste Naturschutzgebiet von Argentinien.
Dem entsprechend ist natürlich auch der Touristenandrang. Zahlreiche sehr gute Dokumentationen von weltbekannten Naturfilmern tragen sehr zum Ruhm von Valdés bei. So haben die Parkranger zwischen September und März alle Hände voll zu tun um die tierischen Schutzbefohlenen vor den neugierigen Besuchern abzuschirmen. Zu den See-Elefantenkolonien kommt die Schar der Tagestouristen nur unter Aufsicht mit Guide und das ist auch gut so.
Obwohl die eher spärliche Flora auf Valdés sicherlich interessant ist - bei unserem Besuch im November blühten noch viele Pflanzen - kommen die meisten Besucher aber doch vor allem wegen der reichen Fauna. Sie konzentriert sich vor allem an der kilometerlange Küstenlinie.
Jedes Jahr in den Sommermonaten bietet sich dort ein spektakuläres Schauspiel. Tausende von Seelöwen, See-Elefanten und Glattwalen tummeln sich im Wasser und an den Stränden. Bei Valdés finden sie ideale Bedingungen und ausreichend Futter. Denn durch zwei Meeresströmungen, die hier vor der Küste aufeinander treffen, ist die See sehr nährstoffreich. Dieses üppige Futterangebot ist für die ganzjährige hier lebenden Seelöwen ein reich gedeckter Tisch, für die Jungtiere unter den See-Elefanten ist es sozusagen ihre Sommerweide, bis sie hochseefest geworden sind.
Auch die Vogelwelt ist an den Küsten reich vertreten. Insgesamt wurden 181 verschiedene Arten von Wasservögeln gezählt. Unter ihnen sind 66 Zugvögel, wie beispielsweise die Paloma Antarctica.
Wir liebten besonders die scheuen Elegant crested Tinamou, ein Pampashuhn, das überall auf Valdés herumläuft und sehr schwer zu fotografieren ist. Rechts ist ein gelungenes Foto zu sehen.
An den Salzseen, die unter dem Meersspiegel liegen und vor allem bei bedecktem Himmel teilweise rosa scheinen, findet man hübsche Flamingos. Vor allem an der Salina Grande und der Salina Chica: diese 35 km² Flächen liegen bis zu 42 m unter dem Meeresspiegel und sind damit die tiefsten Punkte von ganz Südamerika.
Die großen Kolonien von See-Elefanten und Seelöwen kann man vom Rand der Steilküste beobachten, teilweise liegen diese Tiere sogar gemischt am Strand herum. Was an Land bei der Fortbewegung tollpatschig aussieht, wird im Wasser ein elegantes Gleiten.
Das gleiche gilt auch für die puzigen Magellan-Pinguine, die auf der Halbinsel ebenfalls eine Brutkolonie bilden. Es sind aber nicht so viele Tiere wie in der von uns besuchten Pinguinera am Cabo dos Bahias weiter im Süden.
Eine besondere Attraktion sind die auch Orcas, die hier eine besondere Fangmethode entwickelt haben. Sie sind die einzigen der Welt, die es gelernt haben, unvorsichtige kleine Seelöwen direkt am Strand zu erbeuten, indem sie sich bei steigender Flut in einer großen Welle bis hoch auf das Land tragen lassen. Dabei ist etwa jeder vierte Versuch erfolgreich.
Leider haben wir nicht einen gesehen, es war wohl auch nicht die richtige Jahreszeit. Ausserdem ist eine Sichtung auch noch abhängig von Ebbe und Flut, vom Wetter und schlicht vom Glück. Es gibt aber wunderbare Bildbände von Naturfotografen, die lange auf Valdés gelebt haben und die Angriffe der schwarz-weißen Orcas hervorragend dokumentiert haben.
Die beste Reisezeit für einen Besuch auf Valdés ist von November bis März. Dann sind die Temperaturen sommerlich warm, der Wind allerdings immer noch ziemlich frisch. Idealer Monat ist der November, weil man dann die meisten Tiere antrifft. Seelöwen, See-Elfanten, Pinguine und auch die Wale, die von Anfang Juni bis Dezember an der Küste sind.
Im Winter zwischen Juni und August kann es sehr kalt und stürmisch werden, Schnee ist allerdings recht selten.
So ist bei der Planung einer Reise im Hinblick auf die Reisezeit vor allem die Tierwelt interessant und das Klima wird dann eher zur Nebensache:
Video zum Thema
Unesco Worldheritage "Peninsula Valdes", Argentina
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