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Der Davenport-Murchison Range National Park liegt nur 252 südlich von Tennant Creek. Er ist nur ein "Proposed Park", also noch nicht offiziell ein Nationalpark, und somit seit dem Jahr 1993 das neuste Schutzgebiet im Northern Territory. Das Land war Schafland, bevor es das Central Land Council der Regierung im Jahr 1995 kaufte und an die ursprünglichen Besitzer, die Aboriginals, zurückgab. 1998 wurde ein Zaun um das Land gezogen.
Die 1.120 km² große Region liegt im Dreiländereck der Waramungu, Alywarre und der Kaytete Aboriginal People, die hier ihre Spuren und heiligen Orte hinterliessen. In der Range finden sich ausserdem auch Spuren von europäischer Besiedlung zur Zeit der Jahrhundertwende in Form von Weideland, Minen und Missionen. Begrenzt wird das Schutzgebiet von den riesigen Ländereien der Stations von Elkedra, Kurundi und Murray Downs sowie dem Anurrete Aboriginal Land Trust. Hier ist nur die Durchfahrt erlaubt, der Zugang zum Land und das Verlassen der Strasse jedoch verboten.
Die Flora und Fauna im Park ist sehr abwechslungsreich, denn die Range liegt genau auf der Grenze zwischen dem tropischen Norden und dem ariden Süden des Northern Territoty. So finden Pflanzen und Tiere beider Lebensräume hier Zuflucht vor Hitze und Dürre. Der Frew River hat viele Nebenarme und die Wasserlöcher führen ganzjährig Wasser. Ein wunderbares Rückzuggebiet für zahlreiche Wasservögel und sogar verschiedene Arten von Fischen findet man hier. Auch Kakadus, Wellensittiche und andere Vögel, die auf Wasser angewiesen sind, sind fast immer hier. Mehr dazu auf der Flora und Fauna Seite.
Hat man den Park erreicht, so sind viele Freizeitaktivitäten möglich. So zieht die Landschaft viele Offroad-Fahrer aus Alice Springs oder Tennant Creek an, denn es gibt einen Track für sehr geübte und gut ausgerüstete Fahrer, auf die man sich als Anfänger nicht wagen sollte. In den kalten Wasserlöchern kann man im Sommer schwimmen, Kanufahren oder Vögel beobachten. Bushwalking ist sehr beliebt, es gibt allerdings keine ausgeschilderten Wege - hier läuft man wirklich durch den Busch und muss sich orientieren. Boote, Lebensmittel, Wasser und Brennholz sind mitzubringen da es im weitem Umkreis keinerlei Infrastruktur gibt. Wer hier liegenbleibt kann unter Umständen lange warten bis Hilfe kommt. Wir sahen in drei Tagen insgesamt 5 Fahrzeuge und waren am Campground zwei Nächte ganz alleine. Wer es einsam und ursprünglich liebt, der ist in Davenport Ranges am richtigen Platz - wirklich "off the beaten track".
Wer den Park erreichen möchte, der braucht ein Allradfahrzeug, ein paar Tage Zeit und frische Informationen über den aktuellen Strassenzustand. Eine Beschreibung unserer Fahrt der über 160 km langen, teilweise recht rauhen Anfahrt findet ihr auf der Seite Anfahrt. Ohne Allradfahrzeug mit hoher Bodenfreiheit sollte man den Stuart Highway erst gar nicht verlassen. Und weil die wenigsten Reisenden ein Allradfahrzeug haben, biegt hier kaum jemand ab. Auch schreckt die weite Anfahrt, denn die Davenport Range nimmt man nicht mal eben im Vorbeifahren mit. Drei ganze Tage auf dem Weg zwischen Darwin und Alice Springs sollte man für einen Besuch mindestens einrechnen.
Es gibt zwei etwa gleich lange Wege in den Park: Von Norden kommen liegt der Bonney Creek turnoff 87 km südlich von Tennant Creek. Unten ist der Anfang dieser Strasse zu sehen, die über die Länderein der Staions von Kurundi und Epenarra zum Davenport führt. Bei Kurundi erreicht man den nördlichen Teil. Hier am Whistle Duck Rockhole befindet sich einer der beiden Campgrounds des Parks mit Toiletten und Feuerstellen. Sonst gibt es keinerlei Einrichtungen.
Bei unserem Besuch im Mai hatt es im Vormonat noch heftige Regenfälle in der Region gegeben. Normalerweise ist in den heißen Monaten zwischen Dezember und März mit ständigen Überflutungen zu rechenen und der Park ist dann nicht erreichbar. Leider war die nördliche Zufahrt aber auch noch im Mai gesperrt. Unser Glück war, dass wir es im NT Road Report im Internet noch vor unserer Abfahrt gesehen hatten. So konnten wir uns im Visitor Center in Tennant Creek nach dem aktuellen Stand erkundigen und erfuhren dort erst nach einigen Telefonaten der Damen, der Track wäre immer noch "Impassible". Für lokalen Strassenzustand und Wetterbericht kann man auch selbst die Police Station in Ali Curung unter (08) 8964 1959 anrufen. Wären wir einfach losgefahren, hätten wir 120 km bis zur Sperrung am Frew River zurückgelegt, um dann wieder umzukehren. 240 km Umweg, denn es fand sich an der Abzweigung am Stuart Highwaykein Schild mit einem Hinweis auf die Sperrung, wie wir es vom Top End kannten .
So besuchten wir am Abend die Devils Marbles ein wenig weiter südlich, übernachteten auf dem Campground beim Roadhouse in Wauchope und machten uns am nächsten Morgen ganz früh auf den Weg über Ali Curung und Murray Downs zum Old Policestation Waterhole im Herzen der Davenport Ranges.
Video zum Thema
Roadtrains im Outback
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