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Der 1997 eröffnete Alice Springs Desert Park liegt ein wenig außerhalb der Stadt unterhalb einer recht imposanten Felskulisse, den Ausläufern der Western MacDonnell Ranges. Ein Besuch lohnt sich hier und man sollte sich auf jeden Fall mindestens 3 Stunden Zeit für den Rundgang nehmen. Ganz wichtig ist eine Kopfbedeckung, denn auf den meist schattenlosen Wegen kann es ganz schön heiß werden.
Der Park wird verwaltet von der Northern Territory Parks and Wildlife Comission und er ist das Äquivalent zum ebenfalls sehr empfehlenswerten Territory Wildlife Park, den wir einige Jahre zuvor im Süden von Darwin besucht hatten. Beide Parks bieten eine informative Einführung in die Pflanzen - und Tierwelt der umliegenden Region, in Alice Springs liegt der Focus dem entsprechend auf den Bewohnern der ariden Zone.
Nachdem man auf dem großen Parkplatz das Auto abgestellt hat, erreicht man über einen mit hübschen Kacheln verzierten Weg den Eingang. Hier zahlt man seinen Eintritt, direkt nebenan führt der Ausgang automatisch durch den großen und gut sortierten Souvenir Shop. Direkt links hinter dem Eingang kann man sich Kopfhörer mit MP3-Player in seiner Landessprache für eine Führung kostenlos ausleihen. Auf der rechten Seite befindet sich eine Cafeteria, in der man Kleinigkeiten zu Essen bekommt. Hier kann man wahlweise drinnen oder draußen sitzen und nach dem Rundgang eine Tasse Kaffee trinken. Direkt gegenüber befindet sich das Theater, in dem eine Multimediaschau angeboten wird.
Wer einmal durch den ganzen Park läuft, der hat danach mindestens 1,6 km hinter sich. Die schön angelegten Wege führen durch drei Wüstenhabitate: die Wüstenflüsse, das Sandland und die Wüstenwälder. Dabei kommt man nicht nur an modernen Volieren vorbei, sondern hat auch die Möglichkeit frei lebende Tiere zu beobachten, die hier einen Zufluchtsort nahe der Stadt gefunden haben. So sahen wir in einem Busch eine Horde Zebrafinken, die an Menschen gewöhnt waren. So nah kamen wir zum fotografieren jedenfalls nie wieder an die kleinen Vögelchen heran.
Während des Tages finden etwa halbstündlich verschiedene Ranger Talks statt, die Treffpunkte dafür sind gut markiert und mit Schattendächern versehen. Vom Personal, welches selbstverständlich in typischer Rangerkleidung mit kurzen Hosen unterwegs ist, werden dann die einzelnen Ökosysteme erklärt.
Es gibt mehrere schöne Volieren, die durchlaufen werden können. So bekommt man die Pieper auch ohne Glas und Gitter vor die Kameralinse. Andere Käfige sind um einen Unterstand herum angeordnet und man blickt durch Glasscheiben ins Innere, während man im kühlen Schatten sitzt. Überall sind informative Schilder zu den Bewohnern angebracht und alles ist mit viel Liebe zum Detail dekoriert. Diese Art der Vogelbeobachtung hat uns sehr gut gefallen. In einer Arena wird mehrmals am Tag auch eine Greifvogelvorführung angeboten. Auch das schöne Reptilienhaus ist einen längeren Besuch wert.
Eine ganz besondere Attraktion allerdings, für die sich alleine schon der Eintritt lohnt, ist das hervorragend gestaltete Nachttierhaus. Hier sieht man auch mal die Tiere, die in der freien Wildbahn nur mit sehr viel Geduld und Glück oder mit einem Nachtsichtgerät zu sehen sind. Haben sich die Augen erst einmal an die Dunkelheit gewöhnt, dann huschen und hüpfen Bilbies, Quolls und verschiedene Mäuse wie die niedliche Spinifex Hopping Mouse durch die recht großen Gehege. Gut zu beobachten durch Glasscheiben. Es gibt auch einige Echsen und Geckos sowie nachtaktive Fledertiere, die man am Lagerfeuer oft hört, aber selten zu sehen bekommt. Die Geckos, wie der Fettschwanzgecko, sind selbst hier im Gehege schwer zu entdecken, wenn sie reglos unter einem Ast sitzen. Nach einem Besuch im Nachthaus ist das grelle Sonnenlicht draußen ein starker Kontrast.
Die Abteilung der Kängurus war eher spärlich besetzt und nach einem leckeren Kaffee machten wir uns auf den Weg nach Alice Springs, um anschliessend die National Road Transport Hall of Fame zu besuchen.
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