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Die Anfahrt zum Uluru / Kata Tjuta National Park ist lang. Viele Touristen glauben immer noch, der Berg läge mal eben bei Alice Springs "um die Ecke". Dabei liegt der Uluru stramme 465 km südwestlich der Stadt und ist auf komplett asphaltierten Highways zu erreichen: zuerst über den Stuart Highway, dann zweigt der Lasseter Highway ab, der im Nationalpark endet. Diese 4-5-stündige Überlandfahrt durch das Outback des Red Centre wird von fast allen frequentiert, ob Individualreisender oder Tourbus. Es gibt aber auch die Möglichkeit, direkt zum Nationalpark zu fliegen: man landet auf dem kleinen Regionalflughafen Ayers Rock (Flughafen-Kürzel: AYQ). Zwischen Flughafen und Resort verkehrt dann ein Pendelbus.
Wer, wie wir, über die Mereenie Loop Road von Norden kommt und vom Kings Canyon losfährt, der kommt 306 km via Ernest Giles und Luritja Road. Die Luritja Road ist die Verbindung von der Ernest Giles Road zum Lasseter Highway und seit Mai 1995 ebenfalls komplett geteert. Sie erreicht den Lasseter Highway in Höhe der Kernot Range und man spart damit einige Kilometer, lässt das Mount Ebenezer Roadhouse und Erlunda links liegen.
Nach Erreichen des Lasseter Highway nimmt der Verkehr zu, hier sind deutlich mehr Campmobile, Busse und Trailer unterwegs. In der Nähe der Einmündung gibt es einen großen Rastplatz, allerdings sind hier schon Schilder aufgestellt, die eine Übernachtung verbieten. Das ist an allen Rastplätzen ab Stuart Highway der Fall. Die zahlenden Gäste sollen schließlich zum Yulara / Ayers Rock Resort geleitet werden und nicht umsonst an Rastplätzen campem. In wie weit dies kontrolliert wird, können wir nicht sagen.
Nach langer Fahrt durch flaches rotes Land mit Sanddünen und Wüsteneichen erhebt sich auf der linken Seite ein mächtiger, auffälliger Berg. So mancher hält ihn schon für den Uluru, dabei handet es sich hier um den 300 Meter hohen Mount Conner, der eine ganz andere Form hat und mehr wie ein Tafelberg aussieht. Hier ist ein Link zu Google Maps, auf dem man ihn schön erkennen kann. Über dem Meeresspiegel liegt er 859 Meter.
Am Highway befindet sich auf einer kleinen Anhöhe ein Aussichtspunkt mit sauberen Toiletten und Picknickmöglichkeiten. Von hier aus hat man einen schönen Ausblick auf den Berg, der in der Sprache der Aborigines Atila genannt wird. Die Australien haben ihm den Beinamen "the forgotten wonder" gegeben. Die "beste Aussicht" hat man übrigens von der Toilette aus. Kein Wunder also, wenn sich auf dem Zugang und auf der Plattform vor dem stillen Örtchen lange Schlangen bilden.
Das Alter dieses mächtigen Felsens wird auf ca. 700 Millionen Jahre geschätzt und benannt wurde er von William Gosse. Der kam im Jahr 1873 hier vorbei und damals gab es einen Politiker aus Südaustralien namens M.L. Conner, der die ersten Siedler in Australien unterstützte. Für diesen Einsatz wurde er dann hier namentlich verwewigt.
Näher heran kommt man nicht an den Mount Conner, denn er befindet sich auf Privatgelände. Das ganze Gebiet gehört zur Curtain Springs Station. Von dort aus kann eine geführte Tour gebucht werden und es gibt sogar ein Bushcamp für Gruppen, leider nicht für Individualreisende.
Ungefähr 13 km nach dem Rastplatz mit Blick auf den Mount Conner erreicht man die Farm der Besitzer des Berges: die Curtain Springs Station, ein 4.000 km² große Rinderfarm, die bereits in dritter Generation von der Familie Severin betrieben wird. 1956 übernahmen sie die Farm und sahen im ersten Jahr 6 Leute. Das hat sich in der Zwischenzeit gründlich geändert und durch ihre günstige Lage und dem Wayside Inn wird hier auch ordentlich am Tourismus mitverdient. Mit dem Namen der Station wurde John Joseph Ambrose Curtin (1885-1945) verweigt, der 14. Premierminister Australiens.
Im Wayside Inn gibt es Kabinen zum Übernachten und den einzigen Campingplatz weit und breit jenseits von Yulara / Ayers Rock Resort. Der liegt jedoch nahe am Highway und erschien uns ziemlich staubig und ungemütlich, dafür war er alledings auch umsonst! Zum Uluru sind es von hier aus auch noch gute 155 km.
Auf der Rückfahrt, wir hatten keine Lust mehr eine zweite Nacht auf dem überfüllten Campground am Nationalpark zu verbringen, bogen wir kurz nach Curtin Springs in die Mulga Park Road nach Süden ein. Hier, weit abseits der Zivilisation, fanden wir neben der Garvel Road ein einsames Plätzchen für eine Nacht. Dort kamen zwischen Sonnenuntergang und dem Beenden des Frühstücks nur ein einziges Auto und noch ein Roadtrain vorbei.
In Curtain Springs gibt es natürlich auch ein Restaurant, einen kleinen Shop und eine Tankstelle. Hier wurden wir auch endlich die geschriebenen Urlaubskarten los, denn die Post kommt täglich. Auch Fax und Email sind verfügbar. Wer hier Rast macht oder übernachtet, der kann an Touren zum Mt. Conner teilnehmen und auf Kamelen reiten. Die geführten 4x4 Touren werden von www.unclestours.com angeboten, die Firma gehört Ian Barker.
Im Innenhof gibt es eine Menge Volieren, in denen Vögel gehalten werden. Das muntere Zwitschern der Wellensittiche hörten wir schon auf dem Parkplatz. Die Käfige haben allerdings teilweise recht grobe Gitter, eher eine Art Hasendraht. Einige Tiere können sich hindurchquetschen und die Nachbarn besuchen oder einen Ausflug in die Bäume machen.
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