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Es gibt sehr viele verschiedene Insektenarten auf dem australischen Kontinent, kein Besucher der nicht mit vielen verschiedenen Tieren dieser Gattung konfrontiert wird. Lästige Blutsauger wie die Moskitos der nördlichen Wetlands gehören ebenso dazu wie wunderschöne Schmetterlinge, die im Halbschatten der Eukalypten durch Sonnenstrahlen torkeln. Am Boden tritt man meist auf Vertreter der Ameisen und Termiten, die in ihrer Vielfalt so faszinierend sind, dass ich ihnen eine eigene Seite gewidmet habe.
Wie wichtig die Gattung der Insekten für unsere Welt ist, kann man in diesem hervorragenden Artikel von May Berenbaum nachlesen.
Sie sind die heimliche "Weltmacht auf sechs Beinen", schon vor über 400 Millionen Jahren begann ihre Entwicklung. Heute stellen die Angehörigen der Familie der Gliederfüßer die weitaus größte Klasse im Tierreich. Nach Berechnung des amerikanischen Entomologen (Insektenkundler) Brian Hocking bevölkern derzeit etwa eine Trillion Kerbtiere unsere Erde. Auf jeden Menschen kommen nach diesen Angaben 166 Millionen Insekten. Unglaublich hohe Zahlen, die sich lediglich auf die bekannten Spezies stützen. Forscher schätzen, dass es noch 15 bis 30 Millionen weitere Insektenarten gib, die noch auf ihre Entdeckung warten.
Es gibt auch noch eine Menge anderer Insekten in Australien. Obwohl diese Tiere an Arten- und Formenvielfalt kaum zu übertreffen sind, rangieren sie im Touristeninteresse ganz hinten. Alle zu beschreiben würde den Umfang meiner Seite sprengen. Ich bin kein Experte, dazu gibt es bestimmt ausführlichere Informationen im Netz. Deshalb nur ganz kurz ein kleiner Überblick.
Es gibt zahlreiche Schmetterlingsarten in Australien, wer durch die Landschaft wandert wird von den schönen Geschöpfen umschwirrt, sei es in den Bergregionen des Südens oder im tropischen Norden. An manchen Orten, wie der Butterfly Gorge im Northern Territory, trifft man hunderte an den schattigen Felswänden. Schmetterlinge können für die Australier aber nicht nur schön, sondern auch nützlich sein. Über 20 Millionen Hektar bester Weidefläche wurden durch (unglücklicherweise) importierte Feigenkakteen unbenutzbar. Wissenschaftler suchten weltweit nach einem kakteenfressenden Insekt und wurden fündig. Die Raupen einer Schmetterlingsart halten nun die Kakteen im Zaum...
Auch andere Insekten wie Falter und Motten sind häufig vertreten. Riesengröße erreichen auch die Libellen, wie die Giant Dragonfly mit 16 cm Spannweite
Lästig sind die Myriarden von Fliegen, die aufdringlich in Ohren, Mund und Nase krabbeln und auch mit Wedeln schwer zu vertreiben sind. Sie haben sich hier auf dem Kontinent massenhaft vermehrt, weil es keine Mistkäfer gibt, der den Fliegenmaden ihre Nahrungsquelle, die Kuhfladen, streitig macht. Man versuchte Mistkäfer aus Afrika zu importieren, was man dabei allerdings nicht bedachte ist die Tatsache, das der afrikanische Käfer mit dem Abbau des Dungs erst im Sommer beginnt, während die Fliegen schon im Frühjahr schlüpfen. Auf dem Bild links sieht man Michael mit Hut und den lästigen Biestern darauf. Das Bild entstand an der Küste in Victoria in Cape Bridgewater.
Jedes Jahr ziehen die Bogong Motten aus dem heißen Klima Süd-Queenslands in den Schutz der kühleren australischen Alpen. Hier bleiben sie bis zum Herbst. Nach ihrer Reise von rund 3.000 Kilometern überleben nur stärksten Motten, ihre Gene geben sie an die nächste Generation weiter.
Die Motten stellen eine reichhaltige Quelle für Fett und Eiweiß dar und sind "im Volksmund" eine Delikatesse. Der Wert der Bogong Motte für die Aborigines wird durch eine große Anzahl geographischer Ortsnamen (Nebenflüsse, Berge, Sümpfe usw.) mit Namen Bogong deutlich, die ihr zu Ehren vergeben wurden, einschließlich Victorias höchstem Berg, dem 1.986 m hohen Mt.Bogong.
Die Jagd nach den Motten war eine Aufgabe für die Männer. Die Jäger ließen die Täler hinter sich und erklommen Gipfel von über 1.300 Metern, um an die Leckerei zu gelangen. Sofort wurden sie geröstet, als Mottenkuchen gestampft und gebraten, um sie für weiteren Verbrauch und Handel zurück ins Tal zu transportieren.
Ebenso als Bushfood bekannt sind die Witchetty Raupen, die wichtigste Insektennahrung in der Wüste und eine sehr geschätzte Kost bei Aborigines - vor allem bei Frauen und Kindern. Die Raupen finden sich in den Oberflächenwurzeln eines Busches, der in Alice Springs und Umgebung witchetty bush (acacia kempeana) genannt wird.
Die riesigen, fetten Raupen können bis zu 10 cm lang werden und haben oft einen Durchmesser von 2 cm. Sie werden roh verzehrt oder schnell in Asche gegart. Dann wird die Haut knusprig wie ein Brathähnchen und das Innere fest und hellgelb. Im Geschmack werden sie gerne mit Mandeln verglichen, eine Delikatesse, die nur in Australien vorkommt.
Das gilt auch für die süßen Honigameisen.
Video zum Thema
Fliegen im Outback
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