Archiv: Seiten älter als 10 Jahre
| Weltreisen | Australien | Nationalparks | Flinders | Site-Map | HOME |
| Weiter nördlich | Historic Site |
Bei unserem ersten Aufenthalt 1999 haben wir es leider nur bis an die Mitte des Flinders Ranges National Park geschafft. Denn der Norden ist wesentlich rauher und abgelegener und so kamen wir mit einem Allradcamper 5 Jahre später wieder. Wenn man von den Gipfeln der Flinders Ranges aus in Richtung Westen schaut, dann liegen vor einem noch tausende Kilometer australischer Kontinent. Aber es kommen keine Berge mehr, die Flinders sind also praktisch die letzten vor Afrika. Ein beeindruckender Gedanke, im Rücken die bizarren Felsen und Gipfel der Flinders Ranges und der Blick in Richtung des großen, weiten Nichts.
Hier im Norden ist es sehr heiß, im Sommer klettert das Thermometer gerne über die 40°C Marke. Ohne Hut und Wasser ist man verloren, einige Schritte vom klimatisierten Auto weg um eine Echse zu verfolgen, und man fühlt sich wie bei einer Wanderung im Backofen.
Auch bei unserem letzten Besuch im November 2004 war es zum Wandern tagsüber schon fast zu heiß, in der Nacht sanken die Temperaturen jedoch empfindlich und wir waren froh um eine warme Jacke.
Noch weiter nördlich des Flinders Ranges National Park gibt es noch eine Menge zu sehen. Den Gammon Ranges und Arkaroola, Leigh Creek und dem Lake Torrens habe ich eigene Seiten gewidmet. Hier ist unsere Fahrt von Parachilna über Blinman zur Mount Chambers Gorge beschrieben.
Eine unbefestigte, aber stabile und gepflegte Straße führt von Parachilna aus nach Osten durch die landschaftlich reizvolle Parachilna Gorge in Richtung Blinman. Diese Schlucht bildet einen spektakulären Übergang vom Bergland in die weite Ebene des Outbacks. Eine Alternativstrecke durch die Glass Gorge in Richtung Blinman ist zwar ein Umweg und eher nur für Allrad geeignet. Leider hatten wir dafür nicht mehr genügend Zeit, auch wenn der Eingang zur Schlucht sehr schön aussah.
Schon vor der Einfahrt in die Berge hatten wir ein schönes Erlebnis, denn ein riesiger Schwarm Nacktaugen-Kakadus sass hier in einem großen Baum und startete ab und zu mal zu ein paar Formationsflügen in die nähere Umgebung. Was für ein Gekreische.
Wenige Meter weiter dann die nächste große Überraschung. Ein Scherzbold hatte aus einem normalen GRID Straßenschild einen Willkommengruss für mich gebastelt. Klar und deutlich stand auf dem Schild: Ingrid. Oben ist der Beweis, ich war es nicht - ehrlich! Fühlte mich aber gleich irgendwie willkommen geheißen.
In der Parachilna Gorge endet der von Kangaroo Island kommende 1.500 Km lange Heysen Trail, der längste Wanderweg der Welt. Wer es an einem Stück bis hierher schafft muss schon einges aushalten.
Auffallend und ursprünglich nicht in Australien heimisch, sondern von europäischen Siedlern eingeführt, sind eine Art große Oleanderbüsche, deren Blüten für ungewöhnliche lila/pinke Farbtupfer sorgen. Hier in der Schlucht haben sie sich sehr weit verbreitet. Auf dem folgenden Bild ist so ein Strauch mit einem Einwohner der Gorge zu sehen.
Schließlich erreichten wir Blinman, in ruhiger Lage 485 Km nördlich von Adelaide.
Zum "Stadtgebiet" von Blinman gehören auch die Parachilna Gorge und die Mount Chambers Gorge, die immerhin 70 Km entfernt ist. Dort wollten wir die Nacht verbringen.
In Blinman selbst, einer ehemaligen Bergwerkssiedlung, sind die wenigen Straßen sogar asphaltiert und mit Straßenlaternen ausgestattet. Ein Besuch des örtlichen General Store für eine kleine Erfrischung nebst einem Mini-Rundgang durch den Ort lohnt sich. Es gibt zwar nicht viel mehr als einer Handvoll Häuser, darunter sind aber einige Schätzchen mit kleinen gepflegten Gärten.
1859 entdeckte der Schäfer Robert Blinman hier Kupfer. Er hatte ein Holzbein und wurde von allen "Peg Leg" genannt. Die Yundamutana Mine war die größte von mehreren Minen in den Flinders Ranges und wurde bis zum Jahr 1918 betrieben. Das größte Problem war schon damals, das geförderte Kupfer auf langen Wegen zum nächsten Hafen zu transportieren. 10.000 Tonnen Kupfer wurden in dieser Zeit abgebaut und Blinman hatte zwischen 1903 und 1918 sagenhafte 2.000 Einwohner. Heute sind es noch 20 ständige Einwohner ohne die umliegeneden Stations.
Im General Store, der zugleich Tankstelle, Werkstatt, Postamt und Nachrichtenstation ist, bekommen Interessierte ein Faltblatt mit Beschreibung des Blinman Pools Walk. Der Wanderweg startet im Ort und ist immerhin 12 Km lang. Da wir uns bei brütener Hitze keine 5 Stunden Zeit dafür nehmen wollten verzichteten wir auf die Wanderung zu den zwei natürlichen Felsenpools im Bachbett nahe dem Touristendorf Angorichina. Alternativ kann man zumindest kurz in den Blinman Creek hinab steigen und die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt bewundern.
Ein Kilometer westlich von Blinman liegen die alten Minen. Hierher kommt man nur mit Allrad oder zu Fuß. Die Great Wall of China südlich von Blinman an der Wilpena Road ist eine ungewöhnliche Gesteinsformation, die angeblich Ähnlichkeit mit der namensgebenden Mauer aufweisen soll - wie ca. 100 andere solche Quarzwände in Australien auch...
Google Map zum Thema
Nördlicher Teil der Flinders Ranges
| Weltreisen | Australien | Nationalparks | Flinders | HOME |
| Datenschutz | Impressum |