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PARACHILNA

Parachilna liegt mitten im Nirgendwo am Highway No. 83 zwischen dem Salzsee Lake Torrens und den Flinders Ranges, direkt gegenüber der Parachilna Gorge. Die offizielle Einwohnerzahl beträgt heute ca. 6-7 Menschen. Von Adelaide aus braucht man mit dem Auto für die 470 km bis hierher ca. 5 Stunden. In Richtung Norden erreicht man nach 68 km Leigh Creek, fährt man 90 km in Richtung Süden ist der nächste Ort Hawker in den mittleren Flinders.

1863 wurde ein Ort namens Parachilna von einem Mann namens Arthur B. Cooper gegründet. Es sollte eine Stadt entstehen, denn es gab einen Brunnen und die Transportwege in den nördlichen Flinders waren lang. Schon bald gab es einen ständigen Verkehrsfluss zwischen der rasant wachsenden Minenstadt Blinman und Parachilna. Als die Eisenbahnlinie von Port Augusta nach Farina gebaut wurde befand sie sich aber weit weg in der Ebene, ganze 10 km westlich der Stadt. Hier verkehrte der alte Ghan nach Alice Springs.

1881 wurde ein Büro am Parachilna Creek, direkt an der Ghan-Rangierstation gebaut und langsam aber sicher zogen die Leute aus Original-Parachilna dorthin um. Das Prairie Hotel wurde gebaut und kurz danach die Post. Weil immer mehr Leute den alten Standort verließen wurde 1890 dann das heutige Parachilna als neue Stadt gegründet. Nur sehr wenige Leute bleiben am alten Platz.

Wenn man an den Ort heran fährt sind die Antennenmasten für Mobilfunk und die Telefonzelle modern und beweisen die Verbindung zur Außenwelt. Ein riesiger Generator sorgt für 24 Stunden Stromversorgung. Sonst gibt es eine Art Barackenlager aus Fertig-Containern, das Gäste aufnehmen kann, die Eisenbahnlinie mit einem Wasserbehälter auf Stelzen aus der Zeit der alten Dampfloks und ein altes Schulhaus aus den populationsreicheren Zeiten.

Ein Zug mit 161 Wagons rast hier auch heute noch jede Nacht zweimal hier durch, beladen mit zehtausend Tonnen Kohle aus der Mine bei Leigh Creek.

Berühmt ist der Ort Parachilna aber wegen dem Roadhouse, das es heute meisterhaft versteht, unter dem Namen Prairie Hotel für sich zu werben. Hier heimste man viele Awards ein, nennt sich Outback-Hotel und bietet in den Zimmern so ziemlich jeden Luxus an. Neben der noblen Unterkunft, die 1997 an das historische Gebäude angebaut wurde, findet der Gast uriges Kneipenerlebnis, eine Tankstelle, berühmte Känguru-Burger, Helikopterrundflüge und rundum sonst eigentlich nicht viel.

Trotzdem, oder gerade wegen dem großen Nichts, nisten sich hier gerne Filmteams ein. In Parachilna wurden schon einige Werbe- und Spielfilme gedreht und die internationalen Crews verbreiten den Ruf des Ortes in alle Welt, auch Stars wie Kate Winslet wohnten schon im Prairie Hotel.

In der flachen Umgebung befinden sich wenige, teils riesige Farmen und der Nationalpark Lake Torrens, ein Salzsee, den man auch besuchen kann. Wie das geht, habe ich auf dieser Seite beschrieben.

Prairie Hotel

Schon auf dem Highway weisen große Schilder aus beiden Richtungen auf das Prairie Hotel hin – und auch auf die Tatsache, das man hier australische Einwohner verspeisen kann. Man nennt es ein wenig marktschreierisch "Flinders Feral Food" und lockt damit wohl hauptsächlich Touristen an, denn der Australier an sich ist dem Genuss von Känguru ja eher abgeneigt. Diese leckeren tierischen Gerichte haben das Hotel in ganz Australien bekannt gemacht.

Natürlich arbeiten die Betreiber und Besitzer auch aktiv an der Legende um das Präriehotel mit. So tragen die Angestellten hier und auf der Nilpena Station alle die gleichen leuchtend blauen Hemden als Markenzeichen. Einige Poster an der Wand zeigen gut nachempfundene Szenen wie aus Filmen wie "Die glorreichen Sieben", wo eben sieben Stockmen mit ihren Pferden, ihren breitkrempigen Hüten und natürlich den blauen Hemden im Licht der untergehenden Sonne posieren.

Wir kamen aus der Brachina George nach Parachilna ohne viel gefrühstückt zu haben, weil wir uns mittags hier unbedingt einen der berühmten Känguru-Burger genehmigen wollten. Da wir ziemlich früh ankamen, stärkten wir uns an der Bar mit einem Capuccino und fuhren dann erst mal zum Ufer des Lake Torrens.

Nach 3 Stunden kamen wir mit leerem Magen zurück und nahmen im gemütlichen Speisesaal Platz. Hier hängen sehr schöne Bilder einer Künstlerin, die ich am liebsten alle mitgenommen hätte. Auf der umfangreichen Karte findet man dann auch wie schon am Highway angekündigt Emu, Känguru und Kamel in verschiedenen Variationen.

Der bestellte Känguru-Burger war frisch und superlecker mit Salat, Spiegelei und Pommes Frites, das Fleisch fein gehackt und es gab sogar eine Deko. Auf dem Foto unten ist zu sehen, wie gut es geschmeckt hat. Der Burger wirkt klein, das liegt an dem riesigen Teller darunter - man achte auf die normalgroße Gabel!.

Auch die Weinkarte ist hier umfangreich, schade dass wir hier nicht am Abend gegessen haben. Michael musste ja leider an diesem Tag noch eine weite Strecke fahren, so konnte sich nur Ingrid mehr als ein einzelnes Bierchen zum Essen gönnen.

Zum Abendessen waren wir dann ein paar Stunden und einige Kilometer später dann doch lieber einsam und alleine in der Chambers Gorge am östlichen Rand der Flinders Ranges.

Viele Infos zum Hotel inklusive Speisekarte findet man auf der sehr schönen Seite des Prairie Hotel.


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Parachilna

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Coal train at Parachilna

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