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Der aufstrebende Ferienort Kalbarri liegt nahe dem schönen Kalbarri National Park, 586 km nördlich von Perth, 167 Kilometer nördlich von Geraldton und 400 Kilometer südlich von Monkey Mia. Einst lebten in der Region nur ein paar Flusskrebsfischer und Minenarbeiter und das heutige Kalbarri war nur bekannt als "Mündung des Murchison". Im Jahr 1948 wurde die Geraldine Bleimine am östlichen Ende des Kalbarri National Parks eröffnet, zu den Ruinen kann man heute noch mit einem Allradfahrzeug fahren. Gegründet wurde der Ort recht spät, erst im Jahr 1951. Woher der Name Kalbarri stammt ist wohl nicht mehr genau zu klären.
Der Ort hat rund 3.000 ständige Einwohner, aber besonders in den Ferienzeiten erhöht sich die Zahl um ein Vielfaches und es ist vorbei mit der Ruhe.
Noch bis Juni 2000 war Kalbarri nur über eine Schotterstrasse zu erreichen, doch die Zeiten, als es ein weit abgelegener Geheimtipp war, sind leider seit dem Bau der asphaltierten Straße vorbei. Durch die nun gute Verkehrsanbindung weist Kalbarri eine überdurchschnittlich hohe Zuwachsrate an Einwohnern auf, besonders gut zu erkennen an dem riesigen Erschließungsgebiet mit neuen Villen im Süden des Ortes. Dieses grenzt direkt an den Küstenteil des Kalbarri National Park und ist alles andere als eine Augenweide.
Kalbarri selbst ist ein wirklich hübsches Örtchen, zwar mit einigem Touristenrummel, aber dennoch recht beschaulich. Es gibt hier schöne Strände, felsige Küsten, weite Rasenflächen an der Mündung des windungsreichen Murchison River und ein ganzjährig mildes bis warmes Klima, was vor allem einheimische Urlauber aus den Ballungszentren rund um Perth in den Norden zieht. Auch die Ausflugmöglichkeiten in der Region sind vielfältig, daher wundert es kaum, dass immer mehr Menschen hier ihre Ferien verbringen wollen. Wenn der Ort so weiter wächst, dann ist es hier in den nächsten Jahren schnell vorbei mit der Idylle.
Am Ufer des Murchison River stehen Bänke und von dort kann man auch beobachten, wie die Fischerboote geschickt durch die Brandung an der Flußmündung manövrieren. Dazu gesellen sich Pelikane, Möwen und Galahs. Einen guten Blick über die Stadt hat man vom Chinaman Lookout am Ende der Grey Street.
Vier Carvanparks und zahlreiche Unterkünfte, von der voll ausgestatteten Ferienwohnung mit Meerblick bis zum einfachen Backpacker, stehen den Gästen zur Auswahl. Es gibt eine Menge zu tun in und um Kalbarri. Im örtlichen Kalbarri Visitors Centre - Freecall 1800 639 468 - kann man zahlreiche Touren buchen. Es werden 4-WD Ausflüge, Angelausflüge, Kanu-Safaris und Bootausflüge mit der Kalbarri River Queen in die Murchison Gorge angeboten. Es gibt einen Wildblumenpark namens Kalflora, der natürlich nur zur Saison besonders üppig blüht. Im Fantasyland Museum werden Puppen und Marine-Artefakte ausgestellt und den sehr sehenswerten Vogelpark namens Rainbow Jungle habe ich auf einer eigenen Seite vorgestellt. Für Tierfreunde gibt es noch ein Seahorse Sanctuary, eine Camel Farm und das Kalbarri Oceanarium.
Pferdeliebhaber finden auf der Big River Ranch ihr Glück auf dem Pferderücken und Wagemutige können sich beim Sandboarding im 45° Winkel die Dünen an der Küste herunterstürzen. Natürlich kann man auch Abseiling in den Schluchten des Murchison machen oder sich Boote jeder Art leihen. Besonders beliebt ist der Ort natürlich zu den Schulferienzeiten, zur Wildblumenblüte und wenn die Wale an der Küste vorbeiziehen. Dann ist hier ohne Reservierung kaum noch ein Quartier zu finden und man muss Monate im Voraus buchen. Das gilt auch für die Caravanparks.
Ein besonderer Spass für Große und Kleine ist das tägliche Pelican Feeding, jeden Morgen um 8:45 Uhr am Ufer des Murchison, schräg gegenüber der Tourist Information. Eine nette, ältere Dame mit viel Humor führt seit vielen Jahren durch die kleine Veranstaltung, die besonders bei den Kleinen beliebt ist. Meist ist es jedoch so, dass sich mehr Menschen als Pelikane dort versammeln. Manchmal kommen nur 3-4 Vögel, wenn man Glück hat, sind es ein paar mehr. Die werden dann von mutigen Helden oder kleinen Kindern aus der Menge mit der Hand gefüttert, wobei sich bei unserem Besuch die jungen Pelikane nicht viel geschickter anstellten als mancher junge Mann, der ihnen aus Respekt vor dem Schnabel oft nur die Fische vor die riesigen Füße warf. Unten auf den Fotos sind ein paar Impressionen davon zu sehen, wenn man schon mal in Kalbarri ist, dann geht man da auch hin.
Von den 4 Caravanparks (Murchison Park Caravan Park, Kalbarri Tudor Caravan Park, Anchorage Caravan Park, Red Bluff Caravan Park) hatten wir uns für den zentralsten entschieden: den Murchison Park Caravan Park ((08) 9937 1005). Von hier aus erreicht man alles im Ort in 10 Minuten zu Fuss. Direkt nebenan liegt ein beliebtes Restaurant, das Black Rock Café und das Pelican Feeding findet schräg gegenüber statt. Zwar war der Platz recht voll, wir fanden aber noch ein nettes Plätzchen etwas im Hintergrund. Man konnte es auch ohne die vohandene Steckdose buchen, das war etwas günstiger. Begeistert waren wir vom Duschblock, denn hier hat man Dusche, Toilette und Waschbecken in einem kleinen Raum für sich alleine. Ein Grund für uns, auf dem Rückweg von der Shark Bay hier noch einmal für eine Nacht Station zu machen.
In einem Ort wie Kalbarri mit 17 Restaurants und Take-aways hatten wir am Abend wenig Lust zu kochen und beim ersten Aufenthalt spazierten wir zum viel gerühmten Jetty Seafood Shack, wo es gute Fish and Chips gibt. Der Andrang war recht groß, man kann draußen auf einfachen Holzbänken sein Mahl verzehren. Beim zweiten Aufenthalt probierten wir die Fish und Chips von Jonahs Fish and Chips, neben dem Visitor Center zwischen Immobilienhändler und Rundflug-Buchungs-Büro gelegen. Hier bekommt man nur den frisch am Tag vor Ort geangelten Fisch und wir hatten das Glück, die letzte Portion Grouper zu ergattern, den der nette Besitzer uns empfahl. Ein großer Unterschied zum Jetty Seafood Shack, auch in der Zubereitung der feinen Panade - uns hat es hier wesentlich besser geschmeckt als am ersten Abend an der Jetty. Wir können nur empfehlen, bei Jonah einmal Fish und Chips zu essen, wenn man in Kalbarri ist. Das wie überall recht fettige Packet nahmen wir mit zum nahen Campingplatz, wo wir es uns mit einer Flasche Bier dazu am Camper gemütlich machten.
Eines möchten wir an Kalbarri nicht verschweigen, obwohl uns der Ort sehr gut gefallen hat. Die erste Nacht haben wir sehr schlecht geschlafen, wachten durch Krach am frühen Morgen auf. Unsere Vermutung: ein riesiger Roadtrain fährt direkt am Campingplatz vorbei. Und dann hält er an und läßt den Motor laufen. Wir haben uns unruhig umgedreht, irgendwann war wieder Ruhe. Doch auch beim zweiten Aufenthalt weckte uns nerviger Lärm am Sonntagmorgen gegen 5:30 Uhr. Roadtrain im Ort? Hubschrauber über dem Campground? Landung der Marsmenschen?
Genervt quälte sich Michael aus dem Bett, um die Ursache zu ergründen. Wir glaubten es kaum, aber der Krach zu Nachtschlafener Zeit kam von einer großen Straßen-Kehrmaschine. Wenn der 11-Tonner mit Super-Sauger nur zum Reinigen der Straße am Campingplatz vorbeigedröhnt wäre, dann hätte man ihn ja nach ein paar Minuten nicht mehr gehört. Aber leider lag zwei Grundstücke weiter der große Parkplatz hinter dem Touristenbüro, mit vielen Parklücken und Verkerhsinseln, wo der Straßenkehrer langsam eine gute halbe Stunde lang seine Kreise zog. Direkt neben dem Campground! Dann fuhr er weiter, um auch noch den Rest der Gemeinde am Sonntagmorgen mit ihrem Lärm zu beglücken. Als wir Kalbarri nach dem Frühstück verließen, kurvte das dicke Ding immer noch im Ort herum. Wer ausschlafen möchte in Kalbarri, der sollte vorher die Kehrmaschine lahm legen...
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