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| Trockenheit | Tiere am Straßenrand |
Von Broken Hill aus haben wir in Richtung Norden eine Fahrt ins Outback gemacht. Für diesen Tagesausflug haben wir uns extra ein Allradfahrzeug gemietet, auf der Seite 4Wd-only wird über diese Erfahrung ausführlicher berichtet. Die Straße führt von Broken Hill in Richtung Tibooburra, auf den Straßenzustand wird schon kurz hinter der Stadtgrenze mit großen Schildern hingewiesen. Nach Regenfällen wird ein Passieren schwierig, der Highway ist nicht durchgängig geteert, Bitumen wechselt sich mit Gravel Road ab. Wir sind nur bis zur Abzweigung nach Mootwingee dieser Hauptstraße gefolgt. Dann folgten über 60 km Schotterpiste, auf denen uns nur ein einziges Fahrzeug begegnete. Einen sehr schönen Eindruck von der Leere dieser Landschaft vermittelt das folgende Bild.
Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, aus dem klimatisierten Auto auszusteigen und einige Schritte über das ausgedörrte Land zu gehen, in dem Bewusstsein, kilometerweit das einzige menschliche Lebewesen zu sein. So eine Leere und Stille ist für uns Großstadtmenschen entspannend und beklemmend zugleich. Die Luft steht flirrend über dem platten Land.
Man fühlt sich wie in einem Backofen und ist froh über gekühlte Getränke im Esky und über eine Kopfbedeckung.
Einige Schritte abseits der Piste findet man Knochen, Echsen und kleine Gräser, die der Hitze trotzen. Keine schöne Vorstellung, hier eine Panne zu haben. An einem einsam gelegenen Farmgebäude sind wir vorbeigekommen. Unvorstellbar für uns, hier zu leben. Der lokal auftretende Wind wirbelt den allgegenwärtigen roten Staub in kleinen Fontänen auf und treibt ihn vor sich her. In Australien werden solche kleinen Wirbelwinde "Willi-Willi" genannt. Hier habe ich einen auf dem Bild eingefangen.
Auch in dieser öden Wildnis trifft man Tiere. In einem Bildband habe ich einmal eine Aufnahme gefunden, auf der ein kahler Baum kaum zu erkennen war, weil eine große Anzahl Kakadus dicht an dicht auf den Ästen sass. Ich habe nicht damit gerechnet, diese Situation einmal live zu erleben. Aber hier, auf der Straße nach Mootwingee, da sassen sie. Eine laute, kreischende Horde Nacktaugenkakadus, dicht an dicht auf einigen kahlen Bäumen konzentriert. Leider kam man nicht allzu nah heran, eine 400er Brennweite leistete gute Dienste. Als ich näherkam, flog die ganze Bande als große, weiße Wolke von dannen und ließ sich laut zeternd auf einer weit entfernten Baumreihe nieder. Bei der Hitze wollte ich ihnen auch nicht unbedingt folgen.
Auch andere Tiere sieht man am Straßenrand. Wenn die Sonne noch hoch am Himmel steht, sonnen sich Bartagamen auf der Piste. Die sind aber sehr schnell und verschwinden, sobald man das Auto verlässt. Am Himmel kann man Adler und Falken bei der Jagd bobachten. Auf dem Rückweg nach Broken Hill am frühen Abend haben wir dann besonders viele Tiere gesehen.
Vor allem die lustigen Tannenzapfenskinke kriechen dann über die Straße und fauchen missmutig, wenn man sich ihnen nähert. Da sie von weitem aussehen wie 25 cm langes, dickes Stück Ast, und man mit dem Jeep auch auf Gravel Roads fast 100 Km/h fahren kann, muss man aufpassen, dass man keinen der kleinen Zapfen überfährt. Aber ausweichen ist ja einfach, wenn man die Straße für sich alleine hat.
Am Straßenrand sitzen dann gegen Abend auch einige der roten Riesenkängurus. Wenn sie sich still verhalten sind sie gut getarnt und man muss schon genau hingucken. Erst in der Bewegung kann man sie besser erkennen. Meist hüpfen sie aber nur kurz weg und bleiben dann wieder sitzen, um neugierig zum Auto zu starren.
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