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DIE ANFAHRT

Nördlich von Kalbarri und 833 Kilometer von Perth entfernt liegt die Shark Bay und eigentlich war dieses Ziel in unserem Urlaub gar nicht geplant. Aber da uns das schlechte Wetter und die vollen Campgrounds von der Südküste quer durch das Outback der Goldfields in den Norden getrieben hatte, waren wir nun schon mal in der Gegend. Und 800 Kilometer Umweg sind ja dann wohl auch noch zu bewältigen und für australische Verhältnisse "um die Ecke".

Also beschlossen wir spontan beim Abendessen in Kalbarri, die nächsten 2-3 Tage einen weiteren Abstecher höher in den Norden zu machen und bis nach Monkey Mia zu fahren. Da es uns südlich von Perth nicht so gut gefallen hatte, weil dort fast alles zugebaut war, vermuteten wir Ähnliches auch im Norden der Hauptstadt von Western Australia und wollten unsere freien Tage lieber damit verbringen, den Delfinen in Monkey Mia einen Besuch abzustatten. Auch wenn wir dort ebenfalls mit vielen anderen Menschen und nicht mit Einsamkeit zu rechnen hatten.

Um zur Shark Bay zu gelangen, folgt man dem North West Coastal Highway Nr.95. Von Perth aus sind es genau 833 Kilometer, wer weiter in Richtung Darwin möchte, der fährt ohne Abzweigungen noch einmal weitere 3.040 Kilometer. Und die können ziemlich öde sein, denn viel zu sehen gibt es entlang des Highway nicht.

Wir brachen am frühen Morgen in Kalbarri auf, passierten noch einmal die Abzweigungen zu den Lookouts im Kalbarri National Park und erreichten dann den Highway. Nur wenige Kilometer weiter befindet sich die Galena Bridge. Sie führt über den Murchison River und die alte Straße ist parallel zum Highway zu befahren. Auf ihr gelangt man zum Flussufer, wo es unter großen Eukalypten Picknicktische gibt. Wildes Campen ist hier erlaubt, was auch von einigen Dauercampern genutzt wurde. Auf dem Fluss, der im März nicht viel Wasser führte, konnten wir ein paar Wasservögel beobachten und Papageien in den Bäumen.

Die nächsten 133 Kilometer Highway sind eher unspektakulär, es gibt einige Rastplätze und jede Menge Autos, die unseren lahmen Camper mit hoher Geschwindigkeit überholten. Das erste Roadhouse heisst Billabong Roadhouse, hier sind wir aber nur vorbeigefahren, obwohl es sehr gut aussah und sogar über ein Hotel mit Campground verfügt.



Overlander Roadhouse

Nach weiteren 26 Kilometern folgt dann die nächste Raststätte, das Overlander Roadhouse. Da waren wir schon einige Stunden unterwegs und machten erst einmal Rast, um uns ein wenig die Beine zu vertreten. Schräg gegenüber biegt man dann nach Westen auf die Peron Halbinsel und in Richtung Denham und Monkey Mia ab. Inmitten der endlosen Weite des australischen Busch erhebt sich hell leuchtend ein weißes Portal auf dem "Welcome to Shark Bay" steht. Dahinter sieht man eine schier endlose Landstraße durch den rötlichen Busch, die am Horizont mit dem Blau des Meeres und dem Himmel verschmilzt.

Das Overlander ist ein typisches Roadhouse, in dem man alles Mögliche kaufen kann. Vom Badeschlappen bis zum Chilliburger. Hier halten Camper, Busse oder Roadtrains, ein ständiges Kommen und Gehen. Wie bei vielen Roadhouses in Australien gibt es leidlich saubere Toiletten, die hier allerdings durch eisenhaltiges, rost-oragnge-gelbes Wasser einen ganz besonderen Schmuddellook bekommen. Am Roadhouse werden einige Vögelchen wie Nympfen- und Wellensittiche und Zebrafinken in einer nicht gerade gepflegt wirkenden Voliere gehalten. Die Armen saßen in der Hitze unter einem Wellblechdach und ließen die Flügelchen abstehen. Wir konnten uns dagegen mit einem leckeren, frischen Milchshake erfrischen, bevor wir weiter in Richtung Shark Bay fuhren.

Die ganze öde Strecke mussten wir dann am nächsten Tag wieder zurückfahren. Aber lieber noch einmal im netten Ferienort Kalbarri übernachten, als eine weitere Nacht in Monkey Mia. Und für unseren Traum vom einsamen Strand im Francois Peron National Park müssen wir wohl das nächste Mal einen Kompressor oder ein vernünftiges Allradfahrzeug leihen, dem Tiefsand nichts ausmacht. Schließlich waren wir im D`Entrecasteaux National Park schon mal schön hängen geblieben, und sich im Urlaub einmal aus dem Tiefsand freischaufeln reicht...



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