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| Gibber Plains |
Die Landschaft im Sturt National Park ist sehr abwechslungsreich. Rollende, rote Sandhügel findet man im Westen rund um Fort Gey, Ausläufer der Strezeleki Desert. Dort verbrachten wir die erste Nacht und standen am nächsten Morgen sehr früh auf, um möglichst viele Tiere vor der großen Hitze zu sehen.
Statt der großen, festeren Strecke in Richtung Tibooburra folgten wir der Middle Road. Sie ist eine reine Allradstrecke, 4x4 only verkündet ein Schild an der Zufahrt. Mit unserem Allradcamper hatten wir daher kein Problem.
Teilweise ist der Track sehr einfach zu befahren, teilweise recht ruppig, sehr oft sandig. Das erste Teilstück führt noch durch die roten Dünen, der Weg besteht aus knallroter Erde, sehr fotogen wie unten zu sehen ist.
Durch den Regen, der wohl kurz vor unserer Ankunft fiel, hatten sich teilweise noch Pfützen am Weg gebildet die uns jedoch nicht am Vorwärtskommen hinderten. Wir sind immer schön um die Pfützen herum gefahren. Wenn es hier richtig schüttet, dann sind die Straßen im Park offiziell sowieso gesperrt, damit die Fahrzeuge keine tiefen Spurrillen fahren und so die Wege zerstören.
Bei länger anhaltendem Regen verwandeln sich weite Teile des flachen Landes in Inlandseen, trockene Flussbetten werden reissende Flüsse und die Pisten zu kaum zu bewältigenden Schlammrutschen. Tagelang kann man dann festsitzen, also am besten nur mit voller Outbackausrüstung starten und sich vorher über die Wetterlage erkunden.
Trotzdem folgten wir auf der ganzen Middle Road einem Fahrzeug, das vor einigen Tagen sichtbar tiefe Rillen hinterlassen hatte. Diese waren schon getrocknet und bildeten an manchen Stellen ein Hindernis. Wahrscheinlich war der Fahrer vom einsetzenden Regen überrascht worden und irgendwie muss man die Region dann ja auch noch verlassen. Die Spuren waren zum Teil heftig tief und wir waren froh, das sich der Himmel bei unserer Rundfahrt blau und wolkenlos zeigte.
Schon auf den ersten Teilstück konnten wir zwei Keilschwanzadler bei der Jagd beobachten, zahlreiche Kängurus flohen beim Näherkommen in das dürre Buschwerk. Ganz in der Nähe liegt der trockene Lake Pinaroo, den man auch umwandern kann und der bei Vogelfreunden bekannt ist.
Höhepunkt war ein Taipan, die giftigste Schlange Australiens. Sie richtete sich auf und fauchte unseren Camper an, wir fuhren zurück um ein Foto zu machen. Natürlich nur vorsichtig von oben aus dem Autofenster heraus. Langsam zog sich die dicke Schlange in die Böschung zuück und die Begegnung verlief gut für Mensch und Tier. Auf der Flora und Fauna Seite ist sie zu sehen.
Nach einigen Kehren und Knicken stösst die Middle Road auf einen größeren Track. Links nach Norden führt dieser zum Toona Gate aus dem Nationalpark heraus, rechts nach Süden geht es wieder nach Tibooburra. Man folgt dem Weg nach rechts ca. 10 Kilometer, die Hügel des MacDonalds Peak zur Linken.
Dann erreicht man eine weitere Anzweigung auf der linken Seite, hier führt die Middle Road weiter in Richtung Olive Downs.
Im zweiten Teil der Straße folgen ausgedehnte Kies- und Geröllebenen, die so genannten Gibber Plains. Sie erscheinen lebensfeindlich und sind teilweise durch die große Hitze zu Steinpflastern verbacken, trozdem sieht man auch hier Tiere, meist große Rote Riesenkängurus und Echsen.
Geröllwüsten zählen zum charakteristischen Erscheinungsbild des östlichen Teils des Sturt National Park. Rote Sanddünen findet man hier nicht mehr. Teilweise gleicht die ebene Fläche einer Mondlandschaft, es ist unwiklich hier in der flirrenden Hitze das klimatisierte Fahrzeug zu verlassen und ein wenig herumzulaufen.
Beim Vorbeifahren scheuchten wir einen riesigen Keilschwanzadler auf, der gerade derekt neben der Ssrasse auf seine Beute, einen großen Goanna, einhackte. Die arme Echse sass schreckensstarr und leicht blutend ohne Deckung in der Geröllwüste und als wir weiterfuhren kam der Adler zurück. Das ist der tägliche Überlebenskampf im Outback, diesmal hautnah miterlebt.
Die Middle Road führt nach Norden, um den Mount King zu umrunden und kommt somit ganz nah an die Parkgrenze. Diese bildet im Norden der Dingo Fence, über den ich schon auf der Seite Cameron Corner berichtet habe.
Ein wenige hundert Meter verläuft die Middle Raod parallel zum längsten Bauwerk der Welt, bevor sie in Richtung Süden nach Olive Downs führt, einer ehemaligen Outback Station. Hier gibt es neben einem sehr schönen Campingplatz, auf dem wir Rast zur Zeit der großen Mittagshitze machten, auch den Olive Downs Homestead Complex. Er wird von Rangern des Nationalparks genutzt und ist Privat, sogar ein Tennisplatz ist auf der karte eingezeichnet.
Olive Downs war eine 206.000 ha große Station im Corner Country, die in der 80er Jahren des 18. Jahrhunderts von Alexander MacDonald gegründet wurde. Ca. 1930 kaufte sie dann Sidney Kidman, der noch andere Länderein in der Region besass. Das Land wurde dann im Jahr 1973 an den Naional Parks and Wildlife Service verkauft und somit Teil des gerade gegründeten Nationalparks. Auf dem Foto ganz unten sind die historischen und verfallenen Unterkünfte der Schafscherer zu sehen.
Bei Olive Downs trifft die Middle Road auf die Jump Up Loop Road der wir weiter folgten, doch das ist eine eigene Seite.
Video zum Thema
Charles Sturt, a famous Australian Explorer.
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