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| Am See |
Nach unserem Besuch in Bella Coola an der Küste fuhren wir über den verschneiten Heckman Pass wieder zurück in die Cariboo Region im Landesinneren. Das schlechte Wetter hatte uns vertrieben. Dabei kamen wir am Ende des Highway 20 auch durch Williams Lake.
Der Ort gilt in British Columbia als Hauptstadt der Forstwirtschaft und ist ein wichtiges Versorgungszzentrum für die Region. Die Stadt entstand während des großen Cariboo-Goldrausches in den 1860er Jahren und hat heute ca. 10.000 Einwohner. Über die Grenzen hinaus bekannnt ist die Williams Lake Stampede, eines der größten Rodeos, welches jedes Jahr zum Canada-Day-Wochenende tausende Besucher anlockt.
Die meisten Arbeitsplätze bietet hier nach wie vor die Forstindustrie, die aber in den letzten Jahren durch eine Borkenkäferplage in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Folgen für die Region sind noch nicht abzusehen, die Schäden an den Wäldern gehen aber in die Milliarden und man sieht deutlich die Spuren: abgestorbene, trockene Bäume überall, zum Teil riesige Flächen toter Wald.
In Williams Lake gibt es auch ein schönes Visitor Center am Eingang der Stadt. Ein Blockhaus mit interessanter Ausstellung und hier hat man die Gelegenheit, kostenlos W-Lan zu nutzen.
Im Ort wollten wir nicht übernachten und suchten per Google Maps einen Ort für eine Nacht. So kamen wir mit dem Suchwort "Camping" zur Forest Lake Recreation Site, die 30 Fahrminuten entfernt von Williams Lake an einem See liegt. Vom Highway 97, den wir am nächsten Tag weiter in Richtung Barkerville fahren wollten, sind es nur 11 Kilometer durch Wald bis zum See. Somit war der Forest Lake ideal für uns, im Grünen, aber kein all zu grosser Umweg auf der Fahrt in Richtung Norden.
Schon wenige Kilometer nach Williams Lake verändert sich dann das Landschaftsbild. Der Fraser River hat sich hier tief in den Fels geschnitten und bildet einen farblichen Kontrast zu dem eher bräunlich, grauen Gestein rundum. Wie schön muss das erst bei Sonnenschein sein, wir hatten natürlich mal wieder bedeckten grauen Himmel.
Gleich nach der Abzweigung vom Highway, als wir die letzten Häuser hinter uns gelassen hatten und der Lyne Creek Road folgten, hatten wir Glück: am Strassenrand erschien ein Schwarzbär. Er war allerdings sehr scheu und verschwand gleich darauf wieder im Wald, es sind nur ein paar Fotos gelungen. Immerhin, wir freuten uns sehr über diese unerwartete Sichtung.
Wenige Kilometer danach entdeckten wir noch ein Reh am Waldrand. Das Tier war sehr unscheu und zeigte keinerlei Fluchtinstinkt. Wir konnten es vom Auto aus ganz in Ruhe und ziemlich nah fotografieren. Auf der Strecke war kein Verkehr und nach einer Weile verschwand das Tier unaufgeregt im Wald. Nach 8,5 Kilometern auf der Lyne Creek Road bogen wir nach rechts auf die Forest Lake Road ab, der wir weitere 5 Kilometer folgten.
Schließlich erreichten wir die Forest Lake Recreation Site, ein beliebeter Stellplatz für 12 Wohnmobile im Wald und weiteren auf einer großen Wiese direkt am Ufer des Forest Lake. Einige hatten sich hier für längere Zeit häuslich eingereichtet, am Seeufer lagen auch einige kleine Boote. An einer Seeseite etwas weiter entfernt entdeckten wir auch ein Zeltcamp der Pfadfinder und fanden für uns selbst noch einen schönen Stellplatz direkt auf der Wiese am Seeufer mit einigem Abstand zu den anderen Fahrzeugen.
Unseer Nachbarn hatten riesiege Trailer mit mehreren Slide-outs, aber für eine Nacht war der Platz ideal. Vor allem weil es am Abend dann sogar noch ein wenig heller wurde und der Regen aufhörte, der uns fast den ganzen Tag begleitet hatte.
Für einen Aufenthalt in Freien war es jedoch recht schnell zu kühl, so saßen wir zum Abendessen im Camper und waren dann nach dem anstrengenden Fahrtag recht schnell im Bett.
Am nächsten Morgen zeigte sich der See Grau und mit Nebel, es tröpfelte auch schon wieder. Daher machten wir uns nach dem Frühstück recht schnell auf den Weg in Richtung Barkerville, unserem heutigen Ziel. Unterwegs sahen wir am Highway 97 noch viele Kanadakraniche (Grus canadensis), die sich auf den feuchten Wiesen am Fraser River versammelt hatten. Der Kanadakranich ist gleichmäßig graubraun gefärbt. Ausgewachsene Vögel haben am Vorderkopf eine rote Partie, weiße Wangen und einen langen, spitzen Schnabel.
Es sind sehr scheue Tiere, die teilweise schon starteten als wir mit dem Camper in 70 Meter Entfernung anhielten. Als ich ausstieg hoben dann noch mehr ab und flogen davon. Zu nah musste ich mit 500 mm Brennweite aber gar nicht an die Tiere ran, leider war es ziemlich dunkel und kein gutes Licht zum Fotografieren.
Google Map zum Thema
Forest Lake Recreation Site
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