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| Wintereinbruch |
Nach einer ermüdenden Fahrt über schlechte, nasse und matschige Pisten bei strömendem Regen ab der Gang Ranch kamen wir zu einer weiteren Abzweigung im Netz der Schotterstrassen auf dem Chilcotin Plateau. War das Wetter am Fraser River noch einigermaßen mit etwas Sicht und ohne Regen, änderte es sich plötzclich wieder. Wie schön muss diese Strecke bei sonnigen Wetter mit Weitblick sein.
Nach 40 Kilometer Fahrt mündet die Straße auf eine weitere Schotterpiste, der Farewell Canyon Road. Der Name deutet schon auf unser heutiges Ziel hin, dem Farewell Canyon. Hier gibt es direkt am Ufer an einer Schleife des Chilcotin River ein paar verlassene Blockhäuser und man kann hier wild campen. In Kanada nennt sich das Boondocking.
Farwell Canyon ist eine schöne Schlucht am Chilcotin River, am Zusammenfluss von Farwell Creek und Chilcotin, mit steilen Hängen, die durch starke Erosion entstanden sind. Die Region hier liegt zwischen dem Zusammenfluss von Big Creek und dem Fraser River.
Dieser Ort ist für die First Nations seit Generationen ein wichtiger Standort für Lachsfischer. Ich hatte vorher Bilder von der Region bei schönem Wetter gesehen, dann ist es hier einfach grandios. Hier wollten wir übernachten, den türkisen Fluss genießen und am nächsten Morgen zu einer schönen Düne aus weißem Sand wandern, die nicht weit entfernt liegt.
Nach weiteren 10 Kilometern Fahrt auf der Farewell Canyon Road erreichten wir dann den Standplatz an einer Flusschleife. Wir waren nicht die einzigen Camper hier, die anderen waren einheimische Angler und standen ein ganzes Stück entfernt von uns.
Wir fanden noch eine schöne Stelle mit Blick auf den türkisen Fluss. Danach sassen wir dann aber leider bei Nieselregen und kühlen Temperaturen im Camper. Das hatten wir uns ganz anders vorgestellt, hätten lieber am Lagerfeuer sitzend auf den Fluss geschaut. Immerhin mussten wir in dieser Nacht nichts für den Standplatz bezahlen, sind mit dem Rauschen vom Fluss eingeschlafen und träumten von besserem Wetter.
Doch es sollte noch schlimmer kommen: Als wir am nächsten Morgen wach wurden, rauschte es. Diesmal nicht vom Fluss, sonders es tropfte schon wieder heftig aufs Dach. Also erst einmal gemütlich frühstücken und hoffen, dass der Regen aufhört. Den Gefallen tat er uns auch und als wir ins Freie kamen und uns umschauten, trauten wir unseren Augen nicht. War das etwa Schnee dort oben auf den Bergen? Mitte September? In der Lage?
Die kurze Regenpause nutzen wir bei der Abfahrt für ein paar Fotos vom Fluss, von einem Aussichtspunkt oberhalb der Übernachtungsstelle. Es war wirklich Schnee, nicht nur oben auf den Bergen. Denn als wir die Brücke passiert hatten und uns wieder aus dem Flusstal nach oben schraubten fing es an leicht zu schneien.
Den Trailhead zum Sand Dune Trail ließen wir links liegen. Weiße Düne wollten wir zwar sehen, aber nicht mit Schnee darauf und eisigem Wind. Kälte und Schneeregen hatten zusammen mit dem Wind jeden Zweig und jedes Blatt in einen glizernden Eispanzer gehüllt. Die nächsten 21 Kilometer ging es in vielen Serpentinen bergauf und Landschaft und Bäume wirkten zuerst als hätte sie jemand mit Puderzucker bestreut. Dann wurde es immer weißer, ein richtiges "Winter Wonderland". Wäre nicht die inzwischen matschige Schotterstraße mit den uns überholenden, hoch beladenen Holzlastern gewesen.
Noch waren wir jedenfalls begeistert vom ungewöhnlichen Anblick, wir konnten ja nicht ahnen, dass wir noch mehr Schnee in diesem Urlaub sehen würden. Ein wenig hellblauer Himmel am Horizont ließ auf Besserung hoffen.
Bei Riske Creek erreichten wir dann den Highway 20, dem wir in Richtung Bella Coola folgten. Bis Alexis Creek war die Landschaft immer noch verschneit, erst dahinter wurde es grüner. Ein paar Tage später, bei unserer Rückfahrt von Bella Coola in Richtung Williams Lake, hatte die Schlechtwetterfront die Coast Mountains erreicht und wir durften sie erneut erleben, Bilder dazu auf der Seite Heckman Pass.
Google Map zum Thema
Farewell Canyon
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