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ALLGEMEINES

Der Jasper National Park wurde im Jahre 1907 gegründet, genau am 14. September deklarierte die Regierung den damaligen Jasper Forest Park mit einer Gesamtfläche von über 13.000 km² als Schutzgebiet. Namenspatron war ein Mann namens Jasper Hawes. Der unterhielt in der Region einen Stützpunkt für die North West Company.

Der Jasper National Park ist heute ein Teil des UNESCO Weltnaturerbes "Canadian Rocky Mountain Parks". Dazu zählen auch noch der benachbarte Banff National Park, die Nationalparks Yoho und Kootenay und die drei British Columbia Provincial Parks Mount Robson, Hamber und Mount Assiniboine. Er liegt in der Provinz Alberta und beinhaltet eine der größten Sehenswürdigkeiten der Rockies, das Columbia Icefield. Benannt nach dem Mount Columbia, der mit seinen 3.747 Metern der höchste Gipfel in Alberta ist.

Die schneebedeckten Berggipfel der Region, die wunderschönen Seen, die dichten Tannenwälder ihren mit zahlreichen tierischen Bewohnern und die mächtigen Gletscher in der nahen Umgebung ziehen zu jeder Jahreszeit zahlreiche Besucher in ihren Bann. Denn ein Besuch im Jasper National Park zählt zu den Höhepunkten jeder Tour durch im Westen Kanadas und im Gegensatz zu Banff ist es hier noch immer noch ein wenig ursprünglicher und ruhiger. Dennoch muss der Park heute an einem Tag manchmal bis zu fünfzigtausend Besucher verkraften und gerät somit an die Grenzen seiner Belastbarkeit. Wer Einsamkeit in Kanada sucht, der ist auf den Hauptrouten durch die kanadischen Rockies auf jeden Fall am falschen Platz.

Die alpine Bergwelt des Jasper National Park erstreckt sich auf einer Fläche von über 10.800 km². Über 1.200 Kilometer Wanderwege führen die Besucher zu beeindruckenden Wasserfällen und im Sommer bunt blühenden alpinen Bergwiesen. Von kurzen Spaziergänge bis hin zu Trails mit Übernachtungen, für die man 2-10 Tage braucht. Der längste Trail führt an die nördlichen Parkgrenzen und ist 185 Kilometer lang - one way!

Auch im Winter ist der Park durchaus einen Besuch wert, denn es gibt mit Marmot Basin auch ein alpines Skigebiet. Es befindet sich 20 Kilometer außerhalb vom Ort Jasper und in der Skisaison verkehren regelmäßig Busse dorthin. 5 Sessellifte erschließen etwa 50 Pisten gibt es rund um den 2.600 Meter hohen Marmot Peak. Langlauf, Eislauf, Eisklettern, Wandern mit Schneeschuhen und Hundeschlittenfahrten sind ebenfalls beliebte Winteraktivitäten von Mitte Dezember bis Ende April.

In Alberta leben mehr als 500 verschiedene Wildtierarten. Ein Paradies für jeden Besucher, der einmal einen Bären, einen Elch oder einen Biber in freier Natur erleben will. Leider lassen sich die einheimischen Tiere dank dichter Nadelwälder und vieler Versteckmöglichkeiten schwer beobachten. Man muss schon wirklich Glück haben, dass gerade mal ein Wapitihirsch oder ein Schwarzbär die Straße kreuzt in dem Augenblick, in dem man mit dem Auto dort entlang fährt.

Obwohl es schwierig ist, sahen wir gerade im Jasper National Park die meisten Tiere. Und zwar meist in der näheren Umgebung vom Ortszentrum. Wölfe, Koyoten, Murmeltiere und die mächtigen Wapitis konnten wir direkt an der Straße fotografieren. Einige Hirsche weideten am Abend auf dem Campingplatz. Rund achtzig Wölfe sind in vier oder fünf Rudeln im Gebiet unterwegs und verhindern ein übermäßiges Wachstum des Rotwildbestandes. Die Bewohner brauchten einige Zeit, um sie zu akzeptieren. Heute mischt man sich nicht mehr durch Bejagung oder Fütterung in harten Wintern in den Wildbestand ein, sondern lässt der Natur ihren Lauf damit sich ein natürliches Gleichgewicht von allein herstellt.



Camping

Alle Campingplätze im Jasper National Park sind bequem von der Straße aus zu erreichen, im Jahr 2010 waren die meisten im September schon geschlossen. Die kleineren Campgrounds entlang des Icefields Parkway waren alle verbarrikadiert. Auch außerhalb des Ortes war der schöner gelegene kleinere Wapiti Campground mit seinen 300 Plätzen schon geschlossen. So blieb uns keine andere Wahl, als am Abend zum größten Campingplatz der Region zu fahren, dem Whistlers Campground mit 700 Stellplätzen. Diese bieten aber viel Raum und viel Grün zwischen den einzelnen Plätzen und Tiere lassen sich hier nicht durch die Anwesenheit von Campern stören.

Lange zweireihige Schlangen bildeten sich am Eingang und die Plätze mit Stromanschluss waren am Nachmittag schon ausgebucht. In den Sommermonaten muss man sich hier schon am Vormittag um einen Platz am Abend bemühen. Hat man für mehrere Tage gebucht darf man auf einer Extra-Spur rechts an den Schlangen vorbei fahren. Kontrolliert wird das Ticket bei der Ausfahrt, also nicht wegwerfen!

Der Whistler Campingplatz zeichnet sich auch durch die große und schöne Dumping Station mit 4 Spuren für 8 Fahrzeuge gleichzeitig aus. Das modernste und effektivste, was wir auf der gesamten Reise gesehen haben.

Acht Jahre später hatte das Touristenaufkommen so sehr zugenommen, dass auch der schräg gegenüber liegende Wapiti Campground im Sptember noch geöffnet war. Und die Stellplätze mit Stromanschluss waren ohne Vorbuchung bei Ankunft schon alle ausgebucht. Trotzdem haben wir jeweils einen schönen Stellplatz bekommen, nachts war es in diesem jahr aber bitterkalt und am Morgen war Eis auf den Pfützen rund um unseren Truck Camper.



Borkenkäfer

Sehr geschockt waren wir bei unseremn zweiten Besuch in der Region übner das Ausmaß der abgestorbenen Bäume durch Befall mit dem Bergkiefernkäfer. Der hat sich seit Ende der 1990er Jahre massenhaft vermehrt. Auf Englisch wird er Mountain Pine Beetle genannt, in Latein Dendroctonus ponderosae. Der Borkenkäfer befällt bevorzugt die Drehkiefer (Pinus contorta), die in BC und Alberta die Wälder von Natur aus dominiert. Schon in den 90er Jahren gab es durch warme Winter starken Befall. Innerhalb von nur 10 Jahren bis Ende 2008 sind dem Bergkiefernkäfer knapp 620 Mio. m³ Drehkiefern-Stämme zum Opfer gefallen, was 46% des wirtschaftlich nutzbaren Kiefernholzvorrats der Provinz BC entspricht.

Die Lage hat sich in den letzten Jahren nicht verbessert und jetzt sind nach den geschwächten kommerziell genutzten Wäldern auch die Nationalparks betroffen. Überall unterwegs konnten wir jetzt braunorange, abgestorbene Bäume sehen, aber hier im Jasper Nationalpark ist es uns besonders aufgefallen. Förster brannten Anfang 2018 Zehntausende von Bäumen entlang der Grenze zum Nationalpark ab, um die Ausbreitung der Schädlinge zu verlangsamen. Der umfangreiche Befall im Park macht die Arbeit schwierig. Die Käfer stören den Wasser- und Wärmehaushalt der Wälder, das heizt wiederum das lokale Klima noch mehr auf. Die abgestorbenen Bäume sorgten dafür, dass der Waldboden und die verbliebenen Pflanzen weniger Wasser verdunsten. Heiße und trockene Sommer bedeuten für Pinien ohnehin schon Dürre-Stress, dabei werden sie noch viel anfälliger für den Angriff der Borkenkäfer.

Der Käfer gräbt sich unter die Rinde und frisst von der nährstoffreichen Schicht, dort werden auch die Eier abgelegt. Zugleich schleppt der Käfer Sporen eines Pilzes ein, der den Wasserfluss stört. Schließlich verhungert der Baum.

So sieht man hier überall an den steilen Hängen orangerote, tote Bäume. Bei Hitze herrscht hier eine stark erhöhte Waldbrandgefahr. Leider kommt man nicht ran um sie wegzuräumen.

Noch nie hat man hier rund um Jasper so viele tote Bäume gesehen, nicht auszudenken wie es in den kommenden Jahren hier aussehen wird. Die Ranger selbst sprechen von 20-30% Befall, je nach Hanglage ist somit auch mal über die Hälfte des Bergwaldes schon abgestorben. Ein einziger Blitzschlag im Sommer und das Feuer wird über etlich Kilometer weit die Berghänge entlang in den ausgetrockneten Stämmen neue Nahrung finden.




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Jasper Nationalpark

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