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Pillnitz am rechten Elbufer, etwa 15 km flussaufwärts vom Stadtzentrum gelegen, ist ein früherer Vorort und heutiger Stadtteil von Dresden im Stadtbezirk Loschwitz. Die Eingemeindung erfolgte 1950.
Der Ort wurde Ende des 6. Jahrhunderts von den Sorben als Fischerweiler gegründet. Zu den ältesten Häusern zählen die ehemalige Schmiede und die ehemalige Böttcherei auf der Lohmener Straße, welche zu dem Wirtschaftshof des Schlosses gehörten.
Hier geht es noch gemütlich und dörflich zu, prägend im Ortsbild ist der Weinbau am Königlichen Weinberg und natürlich das berühmte Schloss Pillnitz mit dem dazugehörigen Park.
Auf Grund des milden Elbtal-Klimas wird in Pillnitz seit Jahrhunderten nicht nur Wein angebaut, sondern auch Obst- und Gartenbau betrieben. Seit über 100 Jahren befinden sich hier Anstalten der Forschung und Lehre im Gartenbau. Heute haben die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, Fachbereich Landbau/Landespflege, die Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft mit Präsidium und mehreren Fachbereichen sowie Institute der Obstforschung hier ihren Sitz.
Gewohnt haben wir vier Nächte im Schlosshotel Pillnitz. Eine sehr gute Wahl, denn die Lage ist traumhaft. Der Bootsanleger liegt nur 150 m vom Hotel entfernt, eine Bootsfahrt ins Elbsandsteingebirge oder bis Schloss Moritzburg oder Meißen kann von hier aus unternommen werden. Mit einem Leihfahrrad aus dem Hotel kann man auf dem nahe gelegenen Elbe-Radweg die Umgebung erkunden. Zur Frauenkirche sind es 11 Kilometer, der Barockgarten Großsedlitz 6,5 km und die Brücke "Blaues Wunder" ist 6,7 km von hier entfernt. Auch die verkehrstechnische Anbindung an die Dresdner Innenstadt über die Buslinie 63 und die Straßenbahn 12 ist gut, innerhalb von 45 Minuten ist man in der Stadt, so dass das Auto auch mal stehen bleiben kann.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Pillnitz zum Ausflugsziel für die Bürger Dresdens. Nach die Errichtung der Dampferanlegestelle zogen dann mehr Leute hierher. Zahlreiche Ausflugsgaststätten lockten die Besucher an, die ab 1903 auch mit der Straßenbahn nach Pillnitz gelangten. Am 25. Juni 1924 kamen Schloss und Park Pillnitz in staatlichen Besitz. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg diente Schloss Pillnitz für einige Monate als zentrales Sammeldepot für die durch die Trophäenkommission beschlagnahmten Kunstgüter. Von hier aus wurden sie dann in die Sowjetunion abtransportiert.
Nach 1989/90 wurde in Pillnitz viel restauriert. Die Bebauung der Ortschaften an der Elbe ist in den letzten 150 Jahren aber nur gering und sehr sensibel verändert worden. Häusern, Gärten und Straßenzügen bewahrte sich so meist einen ursprünglichen Charakter.
Da wir die letzten Urlaubstage hier verbrachten ging es am nächsten Tag auf dem direkten Weg nach Hause. So konnten wir noch etwas einlaufen gehen und das sogar direkt in Pillnitz. Abgesehen vom Wein bei den diversen Winzern gibt es auch noch andere Leckerchen, die man mitbringen kann.
So lernten wir in diesem Urlaub das Würzfleisch lieben, ein typisches Rezept aus der Zeit der DDR. Für "Ragout fin" bekam man damals nicht immer Kalbfleisch. Da nahm man mageres Geflügel- oder Schweinefleisch, das wurde vorab in kleine Würfel geschnitten und weich gekocht. Danach wird es mit Weißwein, Worcestersauce, Zitrone, weißem Pfeffer und Salz mariniert. Aus der Brühe kocht man eine Sauce Velouté, die mit dem Fleisch vermischt wird. Das Würzfleisch wird in feuerfeste Förmchen gefüllt, mit Käse bestreut und gratiniert. Angerichtet wird es typischerweise mit Zitrone und Toastbrot und dazu wird Worcestersauce gereicht.
So durfte das natürlich nicht mehr "Ragout fin" heißen und wurde dann eben als leckeres "Würzfleisch" bezeichnet und genossen. Und die passende Worcestersauce dazu gibt es günstig aus Dresden, wir nahmen sie gerne mit nach Hause.
Wenn man in Pillnitz ist, lohnt sich auch ein Besuch in der Bäckerei Wippler, in anderen Stadtsteilen gibt es auch noch kleinere Filialen. Das Pillnitzer Heukammerbrot von Wippler und der dort gekaufte Dresdner Stollen waren sehr lecker, man kann auch im Onlineshop bestellen.
Der Dreiseitenhof der heutigen Backwirtschaft direkt neben dem Schloss war früher das Kammergut des nahliegenden Schloss Pillnitz. Hier findet man im Café zu den Stoßzeiten nur schwer einen freien Platz.
Die nahe Chocolaterie am Schloss hatte leider geschlossen, aber es gibt auch nooch weitere Geschäfte im Schloss. Sie verkaufen Porzellan, Geschirr, Kunsthandwerk und Holzspielzeug, Asiatica und Tee.
Ein wenig außerhalb vom Ort an der Pillnitzer Landstrasse haben wir dann noch bei Obstbau Robert Rüdiger zugeschlagen. Hier kauften wir im gut sortierten Hofladen leckere Bag-in-Box-Säfte, Hirschfleisch und Äpfel ein. Selbstpflücke von Obst und Blumen ist hier saisonal ebenfalls möglich.
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