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FÜRST-PÜCKLER-PARK

Der Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau nennt sich auf polnisch Park Muzakowski und ist die berühmteste Sehenswürdigkeit in dieser Region. Kein Wunder, denn er ist der größte Landschaftspark in Zentraleuropa im englischen Stil. Die Angaben zur Gesamtfläche schwanken aber schon innerhalb einzelner Quellen zwischen 545 und 830 Hektar - fällt das denn niemandem auf?. Benannt wurde er nach seinem Schöpfer Hermann Fürst von Pückler-Muskau.

Dieser wurde am 30. Oktober 1785 hier auf Schloss Muskau geboren und verstarb am 04. Februar 1871 auf Schloss Branitz in Cottbus. Der im Jahr 1822 in den Fürstenstand erhobene Pückler war Generalleutnant, Landschaftsarchitekt, Schriftstelle, Frauenheld und Weltreisender und seinerzeit ein bekanntes Mitglied der gehobenen Gesellschaft. Einer der schillerndsten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts, der seine Mitmenschen gern durch extravagante Kleidung und exzentrisches Verhalten überraschte.

Der von ihm gestaltete Park liegt nur zu etwa einem Drittel im sächsischen Bad Muskau, der größere Teil befindet sich östlich der Lausitzer Neiße und nördlich der Stadt Leknica in Polen, seit im Potsdamer Abkommen nach dem zweiten Weltkrieg die Neiße zur Grenze zwischen Polen und Deutschland wurde. Genauer gesagt befinden sich angeblich 370 Hektar des Parks auf polnischem und 200 Hektar auf deutschem Gebiet. Der deutsche Teil wurde im Jahr 1949 Eigentum der Stadt Muskau.

Beide Parkteile sind durch mehrere Brücken über die Neiße miteinander verbunden, hier kann man wunderbar alles mit dem Fahrrarad erkunden. Es gibt auch Touren mit Pferdekutschen und Führungen. Leider hatten wir nur unsere Tretroller mit und damit war das Befahren der Parkwege etwas anstrengender als mit einem Fahrrad. Somit war unser Radius etwas eingeschränkt, dennoch sind wir auf beiden Seiten der Neiße einige Kilometer durch den Park gefahren und gelaufen.

Unsere Unterkunft Hotel am Schlossbrunnen lag am nördlichen Ende, so dass wir nach 600 Metern am Uferweg entlang schon im Park waren und selbst zum Neuen Schloss konnten wir zu Fuß gehen. Dem habe ich eine eigene Seite gewidmet.

Pückler erwarb Grundstücke zur Schaffung eines geschlossenen Parkareals, ließ das Dorf Köbeln umsiedeln und legte nach intensiven Studien in England ab 1815 diesen Park mit innovativen Konzepten an.

Unter Kennern gilt er als landschaftskünstlerisches Genie, seine beiden Parks in Muskau und Branitz und die seiner Schüler machten bis nach Nordamerika international Schule und zählen bis heute zu den Höhepunkten der Landschaftsgestaltung im 19. Jahrhundert in ganz Europa.

Was die Parks besonders kostspielig machte: Pückler ließ für ihre Anlage riesige Mengen Mutterboden aus weiter entfernten Regionen auf Ochsenkarren heranschaffen, da der sandige Untergrund für den geplanten Bewuchs ungeeignet war. Darüber hinaus gelang es ihm erstmals, ausgewachsene Bäume zu verpflanzen. Er ließ sie auf einem speziellen Fuhrwerk heranfahren und der Boden wurde am neuen Standort präpariert. So gelang es ihm, sein berühmt gewordenes Konzept der Blickachsen schon bei der Anlage der Parks zu verwirklichen. Mit den Stilmitteln der Landschaftsmalerei wurden so Vorder-, Mittel- und Hintergrund harmonisch aufeinander abgestimmt.

Man findet heute hier viele schöne alte Bäume, darunter auch Blutbuchen und kandische Pappeln. Wir haben so viele Kuckuckrufe gehört wie noch nirgendwo anders, auch zahlreiche andere Vogelarten kann man beobachten.

Eine Besonderheit für diese Zeit war der freien Zugang zu seinen Landschaftsgärten für alle Schichten. Seit 1988 gab es Anstrengungen, die Schöpfungen Pücklers wiederherzustellen. 1993 wurde auf deutscher Seite eine Stiftung gegründet, die zusammen mit den polnischen Denkmalpflegern die Aufnahme des Parks in die Liste des Welterbes zu bewirken. Das ist gelungen, der Park ist seit 2004 Weltkulturerbe. Das einzige ostsächsische Welterbe und eine der wenigen staatenübergreifenden Welterbestätten.

Westlich vom Ortskern und vom Schloss befinden sich noch der nicht so bekannte Badepark und der Bergpark, ebenfalls auf einer eigenen Seite beschrieben.

Zitat von Pückler-Muskau aus "Andeutungen über Landschaftsgärtnerei" aus dem Jahr 1834: "Der höchste Grad der landschaftlichen Gartenkunst ist nur da erreicht, wo sie wieder freie Natur, jedoch in ihrer edelsten Form, zu sein scheint."







Bauten

Der Schlosspark umfasst die zentralen Bereiche mit dem Schlossensemble, den Blumengärten, dem sogenannten Pleasureground und dem sich anschließenden eigentlichen Park bis zur Neiße. Unten auf dem letzten Bild ist unser Lieblingsplatz zu sehen.

Es gibt großzügige Wiesenflächen, künstliche Wasserläufe und kleine Seen ebenso wie dramaturgisch ausgefeilte Wegenetze. Neben dem Neuen Schloss gibt es noch weitere Bauten im Park. Im Kernbereich des Muskauer Parks sind die wichtigsten Bauwerke zu finden, darunter Altes Schloss, Orangerie, Schlossvorwerk und Schlossgärtnerei mit Küchengarten.

Im Jahr 1819 wurde der Schlossteich geflutet, der Lucie-See genannt wird nach seiner Frau Lucie von Pückler-Muskau. Die schöne Jagdschlossanlage liegt etwas südlich vom Schloss Muskau, sie besitzt eine eigene Baumschule; es gibt hier auch das Café Vorwerk. Die Besucher sitzen hier gerne im Schatten der grossen Bäume, rings herum liegt ein Wald.

Im Jahre 1820 wurde das Englische Haus errichtet, zwei Jahre später wurden die Englische Brücke und die Doppelbrücke erbaut. Der Bau eines Ananashauses im Küchengarten nahe dem Schlossvorwerk wurde im Jahre 1834 fertiggestellt, denn der Fürst liebte diese Früchte. Heute kann man hier die Ausstellung "Ananas! Die Königin der Früchte im Muskauer Park" für 3,00 € Einritt pro Person besuchen. Das haben wir zeitlich nicht mehr geschafft.

Im Jahr 1845 musste Pückler auf Grund finanzieller Schwierigkeiten Muskau veräußern. Danach zog er mit seiner Frau Lucie auf seinen Erbbesitz Branitz, welchen er ebenfalls in einen Landschaftspark umwandelte.

Es folgten viele Besitzer, die sich mehr oder weniger um das Areal kümmerten, am 20. September 1888 wurde ein Mausoleum eingeweiht.

Am Ende vom Zweiten Weltkrieg durchzogen deutsche Verteidigungsstellungen die Parkanlagen. Am Morgen des 16. April 1945 begann die Sowjetarmee die Schlacht um Berlin mit der Schlacht an der Oder. Dabei erlitten Gebäude und der Baumbestand im Park schwere Schäden. Ende Mai 1945 brannten Sowjetsoldaten dann das Neue Schloss nieder. Verschwunden sind seitdem auch das Englische Haus und das Mausoleum. Beide Gebäude wurden nach 1945 abgetragen und gesprengt. Der ehemalige Grundriss ist an ihrem früheren Standort heute zumindest jeweils angedeutet.

Nach dem Krieg wurde ein Teil des Parks als Ackerfläche und für Siedlungen gebraucht und die Parkanlagen in DDR-Zeiten vernachlässigt. Erst nach einigen Jahren besann man sich wieder auf den Schatz vor der eigenen Haustüre und das Tropenhaus in der einstigen Schlossgärtnerei wurde 1959 neu eröffnet.

Hier ist die informative Offizielle Seite zum Muskauer Park.









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