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Wenn man in der Oberlausitz unterwegs ist, dann muss man natürlich auch die östlichste Stadt Deutschlands besuchen. Görlitz ist mit Sicherheit eine der schönsten Städte im Ostdeutschen Raum, mittlerweile sehr gut restauriert und mit einem riesigen Kulturangebot. 2 Nächte waren hier definitiv zu wenig, wir wären gerne noch etwas länger geblieben und konnten viel Sehenswürdigkeiten bei der viel zu knappen Zeit leider nicht besuchen. Gewohnt haben wir zentrumsnah im Hotel Via Regia.
Die Stadt liegt an der Lausitzer Neiße, die seit 1945 die Grenze zu Polen bildet. Das Görlitzer Umland ist vor allem ländlich geprägt, die nächsten größeren Städte sind im Norden Weißwasser, im Westen Bautzen und Löbau, im Süden Zittau sowie im Osten in Polen Luban und Boleslawiec.
Das Stadtgebiet von Görlitz ist in neun Stadt- und fünf Ortsteile gegliedert. Die Grenze trennte die Stadtteile auf der östlichen Seite des Flusses ab. Diese bilden die eigenständige polnische Stadt Zgorzelec, die man bequem über eine Brücke erreichen kann. Von dort hat man auch die schönste Aussicht auf die Historische Altstadt und am Flussufer befinden sich einige Lokale.
Die lange Geschichte der Stadft Görlitz könnt Ihr hier nachlesen.Die niederschlesische Identität in der Stadt ist stark ausgeprägt. Daher gibt es zahlreiche regionale Spezialitäten aus der deftigen Schlesischen Küche. Ein typisches Gericht ist ein Fleischgericht mit Backobst, das Schlesische Himmelreich. Auch schlesische Wellwurst, rustikale Kesselsülze oder pfannengebratene Landleberwurst gehören zu den lokalen Spezialitäten.
Wichtig für die heutige touristische Entwicklung und die Schönheit der Stadt - die vielen historischen Gebäude sind vorbildlich restauriert - ist das hier investierte Geld. Zusammen mit weiteren zehn ostdeutschen Städten wurde Görlitz zwischen 1990 und 1994 infolge des kritischen Zustandes der Bausubstanz und des schützenswerten Altstadtkerns zur Modellstadt der Stadtsanierung. Wie kritisch es war verdeutlicht die in der DDR vor der Wende übliche Redewendung "Ruinen schaffen ohne Waffen" für die ironische Umschreibung des Verfalls. Der Einsatz von Städtebaufördermitteln zwischen 1990 und 2004 zeigt eine Trendwende der Zuweisung der Mittel nach Stadtteilen. Entfielen im Zeitraum von 1990 bis 1996 noch 70,4% der Fördermittel auf die Altstadt, so sind es in der gegenwärtigen Förderperiode nur noch 19,3 %. Das Gründerzeitgebiet vereint dagegen 78,9% der Fördermittel auf sich. Die Zahlen sind Ausdruck einer Strategie, die Stadtstruktur von innen heraus zu erneuern, mittlerweile gelten über 70% der Wohngebäude in der Kernstadt als saniert.
Die Denkmalschützer haben hier in Görlitz einen unbekannten Gönner, der seit 1995 jedes Jahr über einen Münchener Anwalt genau 1.000.000 DM (ab 2002 511.500 Euro bis 2016 abschließend 340.000 Euro) überweisen ließ. Im Laufe der Jahre entstand in der Stadt so der Begriff Altstadtmillion. Die Altstadtstiftung verwaltet das Geld und das Kuratorium für Maßnahmen der Denkmalpflege vergibt es an Bauherren und Institutionen, die so geförderten Objekte werden mit einer Plakette extra gekennzeichnet.
Zusammen bilden die beiden Nachbarstädte seit 1998 die Europastadt Görlitz/Zgorzelec. Vermarktet wird die Bezeichnung seit 2007 von einer GmbH, einer 100% igen Tochter der Stadt. Hier erfolgt die Vereinigung der drei ineinandergreifenden Ressorts Standortmarketing, Wirtschaftsförderung und Tourismusmanagement.
Auf dem Wegt in die Altstadt kamen wir vom Hotel aus auch durch den sehenswerten Bahnhof, 1847 als einer der ersten in Deutschland gebaut und er beeindruckt bis heute vor allem durch seine Empfangshalle. In der Landskronbrauerei entsteht seit 1869 das östlichste Bier Deutschlands.
In das Jugendstilprachtstück "Görlitzer Kaufhaus" kommt man ohne Führung leider nicht rein. Der Bau des Warenhauses erfolgte 1912/13 als Skelettkonstruktion nach Entwürfen des Potsdamer Architekten Carl Schmanns. Die Fassade wurde nach dem Vorbild des Berliner Kaufhauses Wertheim am Leipziger Platz gestaltet.
Es ist das letzte Haus dieses Typs in Deutschland, das bis 2009 noch als Kaufhaus genutzt wurde. Seitdem ist es geschlossen und eine Wiedereröffnung wurde immer wieder verschoben. Auch die Stadthalle Görlitz ist ein noch nicht sanierter Jugendstilbau.
Mit über 4.000 Kultur- und Baudenkmalen, die zum größten Teil restauriert sind, wird Görlitz oft als das flächengrößte zusammenhängende Denkmalgebiet Deutschlands bezeichnet. Diesem besonderen Stadtbild verdankt Görlitz seinen Status als beliebte und häufig genutzte Filmkulisse die gerne auch mal "Görliwood" genannt wird.
Denn hier drehten schon Hollywoodgrößen wie Kate Winslet, Jodie Foster oder Daniel Brühl. Hier entstanden Filme wie "Der Vorleser" oder die Jules-Verne-Verfilmung "In 80 Tagen um die Welt". Das Haus, aus dem Jackie Chan in einen Heißluftballon springt, ist heute das Emmerich Hotel. Auch Quentin Tarantinos Meisterwerk "Inglourious Bastards" oder "Die Bücherdiebin" wurden teilweise in Görlitz gedreht.
Der oscarprämierte Film "The Grand Budapest Hotel" von Wes Anderson fand eine hervorragende Kulisse für das Hotelinnere im leerstehenden Jugendstilkaufhaus mit dem imposanten Glasdach, das wir leider nicht besuchen konnten.
Wer sich für die zahlreichen Filmdrehorte interessiert, für den werden auch spezielle Stadtführungen angeboten. Mehr Infos zur Filmstadt Göröitz, zu Filmen und Drehorten findet ihr auf der Seite www.filmtourismus.de.
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