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ZITTAUER GEBIRGE

Das Zittauer Gebirge liegt im südöstlichsten Zipfel von Sachsen und hebt sich deutlich vom übrigen Gebiet der Oberlausitz ab. Zusammen mit dem Jeschkengebirge, dem Isergebirge und dem Riesengebirge gehört es zu den Sudeten. Der namensgebende Ort Zittau liegt aber noch einige Kilometer entfernt nordöstlich von Olbersdorf, jedoch unmittelbar am Rand des umfassenderen Naturparks Zittauer Gebirge.

Dieses kleinste Mittelgebirge in Deutschland ist touristisch gut erschlossen, es erstreckt sich über eine Fläche von etwa 48 Quadratkilometern und bietet hier auf kleinstem Raum schroffe Berge, Sandsteinformationen und romantische grüne Täler. Die Zahl der Besucher hält sich aber durchaus in Grenzen, überlaufen ist es eher im nicht weit entfernten und wesentlich bekannteren Elbsandsteingebirge wenige Kilometer weiter westlich.

In allen Teilen reich bewaldet zeichnet sich das Zittauer Gebirge durch steilwandige, zerklüftete Sandsteinfelsen und formschöne Phonolitkegel aus. Sie durchbrachen in der Tertiärzeit die ursprünglich einheitliche Sandsteindecke und bildeten die heute höchsten Gipfel: die 793 Meter hohe Lausche und den 749 Meter hohen Hochwald mit zwei Bergbauden und einem Aussichtsturm. Beide sind deutsch-tschechische Grenzberge gleichfalls die höchsten Erhebungen östlich der Elbe auf deutschem Staatsgebiet.

Die vulkanischen Vorgänge der Bergentstehung erhitzten und erhärteten aber zugleich auch den benachbarten Sandstein, der bei der nachfolgenden Abkühlung teilweise zu Säulen zersprang. Ein markantes Beispiel dafür ist die "Orgel" in den Jonsdorfer Mühlsteinbrüchen - diese Form verbindtet man üblicherweise mit Basalt.

Das gesamte Zittauer Gebirge ist heute ein Landschaftsschutzgebiet und man findet hier zahlreiche einzelne Felsgebilde, darunter auch offizielle Kletterfelsen. Rund 80 Gipfel auf Sandsteinbasis laden mit allen Schwierigkeitsgraden zum Kraxeln ein. Egal ob Kelchstein, Brütende Henne, Große und Kleine Orgel, Nonnenfelsen oder vieles mehr, hier führen zahlreiche Wanderwege, Mountainbike-Routen und Klettersteige vorbei. Südlich von Jonsdorf befindet sich das Naturschutzgebiet Jonsdorfer Felsenstadt, das bis zur Staatsgrenze zum Gebiet der Tschechischen Republik reicht. Die bekannteste Formation sind hier die Nonnenfelsen.

Wenige Kilometer nördlich des Gebirges befinden sich in West-Ost-Richtung die Orte Großschönau, Hainewalde, Bertsdorf-Hörnitz und Olbersdorf. Im Gebirge selber liegen Waltersdorf, Jonsdorf, Oybin und Lückendorf.

Entwässert wird diese Berglandschaft über Bäche, die etwa nach Norden in die Mandau fließen, einen westlichen Zufluss der Lausitzer Neiße. Der Hauptkamm des Zittauer Gebirges bildet einen Teil der Wasserscheide zwischen Ost- und Nordsee.

Die nahe Grenze kann seit Beitritt von Tschechien zum Schengener Abkommen an jeder Stelle überschritten werden.








Die Zittauer Schmalspurbahn

Traditionell ist das Zittauer Gebirge ein beliebtes Wander-, Kletter- und Wintersportgebiet. Die Postkutsche konnte schließlich die Massen der Erholungssuchenden nicht mehr bewältigen. So gründete man die Zittau-Oybin-Jonsdorfer Eisenbahngesellschaft, die Abkürzung lautete ZOJE. Und wie das mit Abkürzungen so ist, wurde dies bald als "Zug ohne jede Eile" umgedeutet. Seit 1890 bringt die von Zittau aus nach Oybin und Jonsdorf verkehrende Zittauer Schmalspurbahn die Touristen ins Gebirge.

Der Bau der Strecke in der Spurweite 750 mm begann im Sommer 1889 und schon nach einem Jahr fand die Einweihung der Strecke statt. Leider konnte der Eröffnungs-Zug wegen starker Unwetter nicht bis Oybin durchfahren, er endete am Bahnhof Bertsdorf. Hier teilt sich die Strecke zu den beiden Endpunkten im Gebirge auf, zum 12,2 Kilometer von Zittau entfernten Oybin und zum 12,8 Kilometer entfernten Kurort Jonsdorf. Erst am 15. Dezember wurden diese End-Bahnhöfe erreicht.

Selbst König Friedrich August III. fuhr einmal im Jahr 1905 mit dieser Bahn. Doch trotz einer erfolgreichen Starts ging die ZOJE schon bald in die Pleite und wurde am 01.07.1906 in die Königlich-Sächsischen Staatseisenbahnen eingegliedert, neue Loks wurden angeschafft und es ging wirtschaftlich wieder bergauf.

Zu Pfingsten 1914 verkehrten hier wegen extremer Nachfrage die Züge nach Oybin sogar im Zehn-Minuten-Takt, die Streckenführung war auch zweigleisig. Der Bahnhof Oybin hatte einst mehr als ein Dutzend Gleise zum Bereitstellen und Abfertigen der Züge. Zu Pfingsten 2023 wurden jeden Tag bis über 21.000 Fahrkarten verkauft. 1920 gliederte man die Sächsische Staatseisenbahn in die Deutsche Reichsbahn ein, acht Jahre später wurden Einheitslokomotiven der Baureihe 99 73-76 eingesetzt, die noch heute in Betrieb sind.

Während des zweiten Weltkrieges nahm die Bedeutung der Bahn zwangsläufig ab, es wurden sogar Gleise abgebaut. Im Sommer 1945 existierte nur noch eine betriebsfähige Lok, danach erholte sich der Betrieb langsam wieder. Einem Ministerratsbeschluss der DDR von 1972 zufolge wurde die Bahn zwar als erhaltenswert eingestuft, zum Sommerfahrplanwechsel am 27.05.1990 sollte der Personenverkehr aber trotzdem eingestellt werden.

Glücklicherweise wurde dies durch die Wende verhindert und 1994 übernahm die Deutsche Bahn AG den Fahrbetrieb. Wegen der hohen Defizite beabsichtigte man erneut, die Bimmelbahn zum Jahre 1998 stillzulegen.

Um die Bahn für den Tourismus zu erhalten, wurde daher im Jahr 1994 die Sächsisch-Oberlausitzer-Eisenbahngesellschaft mbH (SOEG) gegründet, die am 1. Dezember 1996 die Zittauer Schmalspurbahn in eigene Regie übernahm.

Daher existiert diese Zugverbindung noch heute, vom Oberlausitzer kurz "Das Boahn'l" genannt. Sie hat somit eine lange Tradition, gehört zu den größten Attraktionen und und ist aus der Zittauer Region nicht mehr wegzudenken.

Wir sind nicht damit gefahren, sondern haben sie nur auf dem Weg nach Oybin fotografiert und im Bahnhofsrestaurant nach einem Besuch im Kloster Oybin sitzend auf die Ankunft gewartet. Denn diese touristische Bahnstrecke mit ihren historischen Dampflokomotiven ist immer ein schöner Anblick und ein Erlebnis. Bei unserem Besuch war aber aufgrund von Brückenarbeiten die Strecke um die Zittauer Innenstadt herum zum Hauptbahnhof nicht befahren, die Züge starteten vom Haltepunkt Zitta-Vorstadt im Süden Zittaus








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