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BURGRUINE NEUKASTEL

Am Morgen nach dem Frühstück machten wir uns von unserer schönen Ferienwohnung in Hambach auf den Weg in Richtung Süden. Das erste Ziel an diesem Tag war der Winzerort Leinsweiler im Landkreis Südliche Weinstraße und die dort liegende Burg Neuskastel. Sie thront auf einem weit sichtbaren Felsgebilde des östlichen Ausläufers vom Föhrlenberg am Ostrand des Wasgaus oberhalb vom Ort.

In Leinsweiler bogen wir in die Kirchstraße ab und folgen dieser in die Weinberge. An der zweiten Haarnadelkurve bogen wir rechts ab und folgen den Schilden zum Slevogthof. Dort oben befindet sich auch ein Parkplatz, das wussten wir aber nicht und parkten bei der ersten Möglichkeiten weiter unterhalb an der Straße. Dann folgten wir dem schmalen Asphaltband zu Fuß bergauf und kamen dabei an einigen freundlichen Ziegen auf der Weide vorbei.

Unterwegs hatten wir bei schönstem Wetter einen Blick auf den unterhalb liegenden Ort Leinsweiler und auf den Bergen gegenüber erhebt sich von hier aus gut sichtbar die mächtige Madenburg, die wir schon im Jahr zuvor besucht hatten.

Oben angekommen bot sich eine schöne Ruhebank für Zwei als erster Ort für eine kleine Pause mit Aussicht an.

Der Slevogthof Neukastel ist ein Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert. 1890 lernte Antonie Finkler, die Tochter des Gutsherren, den Maler, Grafiker, Illustrator und Bühnenbildner Max Slevogt kennen. Sie heirateten 1898 in der Martinskirche in Leinsweiler. Da die Familie Finkler das Haus aus finanziellen Gründen nicht halten konnte, ersteigerte Slevogt 1914 das Grundstück. In den Jahren 1922 und 1923 ließ er das Gebäude-Ensemble nach Süden erweitern und schuf so eine Bibliothek und einen Musiksaal. Die Zimmer waren mit seinen Motiven geschmückt, nach Slevogts Tod erbte seine Tochter das Gut und die Nachfahren betrieben in den Gebäuden später ein Museum und eine Gaststätte.

Der Slevogthof ist seit Juni 2011 bis auf Weiteres geschlossen. Er wurde vom Architekten Thorsten Holch aus Landau gekauft, der ihn sanieren und der Öffentlichkeit zum Teil wieder zugänglich machen will.







Schöner Ausblick

Wir folgten weiter dem Pfälzer Weinsteig durch den Wald bis zur Burg Neukastel. Hier konnten wir Kleiber, Zaunkönige und Schmetterlinge beobachten. Die Burgruine ist jederzeit frei zugänglich.

Im Jahr 1123 gab es die erste urkundliche Erwähnung dieser Burg in einer Urkunde von Kaiser Heinrich V. mit Heinrich von Neukastel als Besitzer. Vermutlich wurde die Reichsburg als Schutz des Taleingangs zur Reichsburg Trifels gebaut. 1330 ging die Burg dann in den Besitz der Pfalzgrafen Ruprecht I. und Rudolf II. über. Wie so viele Burgen in der Pfalz wurde Neukastel 1525 wahrscheinlich auch während des Bauernkriegs zerstört und danach zum Teil wiedererbaut. Die endgültige Zerstörung erfolgte dann 1680 durch französische Truppen im Pfälzischen Erfolgekrieg. In den folgenden Jahren wurden die Reste der Burg durch die Bewohner der umliegenden Dörfer abgetragen, die diese Mauersteine als Baumaterial verwendeten.

Sie ist heute nur noch eine Ruine, mit Mauern rund um einen einzigen Felsen. Die Anlage bestand aus einer Unter- und Oberburg, von der 120 x 40 m großen Unterburg gibt es noch Reste mit Felsenhöhle und Halsgraben.

Anhand der noch vorhandenen Mauern am Burgfelsen und der Felsenkammer kann man sich gut vorstellen, wie imposant diese Burg einmal gewesen ist. Auf dem 40 x 20 m großen Felsen der Oberburg befindet sich ein Plateau mit einer Größe von 25 x 6 m. Von der Oberburg ist noch der zweigeteilte Palas erkennbar, der verschwundene Bergfried erhob sich einst an der Nordwest-Seite des Felsens auf einem tiefer gelegenen Felsabsatz.

Der Weg zu diser Burgruine lohnt sich auf jeden Fall, denn der Ausblick hoch oben von der Aussichtsplattform mit der roten Fahne ist sehr schön, wenn man den steilen Aufstieg hinter sich hat. Am Morgen waren wir hier ganz alleine unterwegs.

Von hier oben hatte man damals, und hat es noch heute, eine freie Sicht auf die Rheinebene sowie freien Sichtkontakt zu einigen anderen Burgen, welche die wichtige Reichsburg Trifels umgaben: Madenburg, Burg Scharfenberg und Neuscharfeneck.

Nach dem Besuch gingen wir zurück zum Auto. Auf dem Tagesplan stand noch ein Besuch der Burg Landeck. Und weil der enttäuschend verlief, erkundeten wir danach noch das Storchendorf Bornheim.







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Burg Neukastel

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